Das Gefühl von Trendwende scheint sich derzeit in Deutschland bemerkbar zu machen. Auch Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp schlägt im sogenannten „MUT-Talk“ von „Focus Online“ in diese Kerbe. Die Stimmung werde deutlich besser und es gebe erste positive Signale für die hiesige Wirtschaft. Für das kommende Jahr rechnet Orlopp mit einem deutlichen Aufschwung.
Allenfalls bei der Inflation könnte es nach ihrer Auffassung noch einmal Rückschläge geben, gerade auch mit Blick auf die Entwicklungen im Nahen Osten. Doch scheint die Lage sich dort für den Moment beruhigt zu haben. Zuversichtlich schaut derweil nicht nur die Commerzbank auf die massiven Investitionspläne der Bundesregierung, die Schulden in bisher ungekannter Höhe aufzunehmen gedenkt.
Commerzbank: Wende geglückt
Bei der eigenen Aktie ist der Commerzbank eine Wenge bereits geglückt, das lässt sich neidlos anerkennen. Auf Jahressicht konnte der Kurs sich mehr als verdoppeln und damit konnten auch die Übernahmepläne von UniCredit merklich ausgebremst werden. Aufgegeben haben die Italiener zwar noch nicht, doch ließ UniCredit-Chef Andrea Orcel unlängst wissen, dass die Bewertung der Commerzbank nicht mehr attraktiv sei.
Mit etwas wirtschaftlichem Aufschwung könnte man sich UniCredit also wohl noch etwas länger, vielleicht auch dauerhaft vom Hals halten. Dass der Abwehrkampf vollständig zum Erliegen kommt, ist aber nicht unbedingt im Interesse der Aktionäre. Denn jene erhielten im Zuge des Ganzen einige hübsche Geschenke, auch abseits reiner Kurskosmetik.
Commerzbank Aktie Chart
Der Faktor Erwartungshaltung
Ob die Wirtschaft in Deutschland tatsächlich wieder auf die Beine kommt, das lässt sich freilich noch nicht abschließend beurteilen. Spürbare Effekte kann aber schon eine derartige Erwartungshaltung haben. Das gilt sowohl für die Börse als auch das operative Geschäft der Commerzbank. Denn Unternehmen, die zuversichtlich nach vorne blicken, werden auch eher Kredite aufnehmen oder Übernahmen anleiern.
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