Vor ziemlich genau einem Jahr ließ Unicredit-Chef Andrea Orcel noch wissen, dass er eine Übernahme der Commerzbank nicht gegen den Willen der Bundesregierung anstreben wolle. Beim Banken-Gipfel des Handelsblatts in diesem Jahr schlägt er hingegen schon ganz andere Töne. Dort hieß es kürzlich, dass die Meinung der Regierung wichtig, aber nicht entscheidend sei.
Das ist ein Stück weit ein Paradigmenwechsel, der aber wenig überraschend kommt. Denn grundsätzlich haben sowohl alte als auch neue Bundesregierung ihre Haltung bereits sehr klar kommuniziert. Die Eigenständigkeit der Commerzbank wird bevorzugt und das Finanzministerium will trotz hoher Kurse und damit verbundener Gewinnmöglichkeiten keine weiteren Anteilsscheine veräußern.
Unicredit stockt auf
Orcel bekräftigte derweil seinen Plan, die Anteile von Unicredit an der Commerzbank bis Jahresende auf knapp 30 Prozent aufzustocken. Ob und wann danach ein Übernahmeangebot folgen mag, steht weiter in den Sternen. Doch an seinen Aussagen und seinem Auftreten lässt sich klar ablesen, dass er diesen Plan noch lange nicht verworfen hat.
Commerzbank Aktie Chart
Das Management der Commerzbank wehrt sich nach Kräften dagegen und buhlt mit hohen Ausschüttungen um die Gunst der Aktionäre. Letztere haben ihre helle Freude an der schwelenden Übernahmeschlacht. Die Commerzbank will die Kurse bewusst steigen lassen und von Unicredit wird im Fall der Fälle ein hübscher Aufschlag erwartet. Die Anteilseignern scheinen in jedem Fall als Sieger dazustehen.
Der Marathon um die Commerzbank
Das Übernahmepoker um die Commerzbank geht weiter und die Dauer des Ganzen scheint auch Orcel überrascht zu haben. Im Interview mit dem „Handelsblatt“ ließ er wissen, für künftige Übernahmen Lehren zu ziehen. Die Politik in Europa mische sich immer mehr in Übernahmen ein, was Transaktionen in die Länge ziehe. Wie lange das Ringen um die Commerzbank noch dauern mag, dazu gab es keine Schätzungen oder gar handfeste Neuigkeiten.
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