Comcast will seinen größten Geschäftsbereich umbauen, was aber offenbar nicht ohne Stellenabbau funktioniert. Betroffen ist die Sparte Connectivity & Platforms, in der das Herzstück des Konzerns steckt: Xfinity-Internet, Mobilfunk und Pay-TV. Es bleibt aber fraglich, ob die Umstrukturierung tatsächlich zum Befreiungsschlag taugt oder eher als ein Warnsignal interpretiert werden sollte.
Managementebenen werden gestrichen
Laut einem internen Memo plant Comcast, ab Januar eine ganze Managementschicht zwischen Zentrale und Regionalbüros zu streichen, berichtet Reuters exklusiv. Künftig sollen die regionalen Teams direkt an eine neue Führungsebene berichten, die landesweit die Geschäfte steuert. Offiziell heißt es, das Ziel sei eine „Verschlankung der Strukturen“, um schneller und effizienter zu werden.
Die Zahl der betroffenen Stellen bleibt unklar. Sicher ist aber: Kundendienst- und Verkaufsteams an der Kundenfront sollen nicht gekürzt werden. Das lässt vermuten, dass es hauptsächlich um zentrale Funktionen wie Marketing, Recht und Finanzen geht – Bereiche, die Comcast in den letzten Jahren schon zunehmend zentralisiert hat.
Druck im Hauptgeschäftsfeld Breitband
Der Schritt erfolgt zu einem heiklen Zeitpunkt. Comcast verliert seit einiger Zeit Abonnenten im Breitbandgeschäft, welches lange Zeit die Wachstumslokomotive war. Die Kabelriesen bekommen durch Wettbewerber wie AT&T, Verizon und T-Mobile, die immer mehr auf drahtlose Internetlösungen setzen, deutlich Druck zu spüren.
Als Reaktion darauf wurden zur Jahresmitte neue Tarife mit einer fünfjährigen Preisgarantie eingeführt. Das ist ein Versuch, der Kundenabwanderung entgegenzuwirken. Ob das ausreichend ist, wird sich noch herausstellen. Denn die Mitbewerber kommen mit flexiblen und oft günstigeren Angeboten daher.
Comcast Corporation Aktie Chart
Sparmaßnahmen dämpfen die Erwartungen der Investoren
Handelt es sich also bei den Einschnitten um ein Zeichen von Schwäche oder um eine notwendige Maßnahme, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern? Kurzfristig könnten die Einsparungen die Margen tatsächlich stützen. Der langfristige Erfolg hängt jedoch davon ab, ob Comcast es schafft, seine Produkte wieder attraktiv zu machen.
Traditionell reagiert die Börse gespalten auf einen Stellenabbau. Es spricht in solch einer Situation zunächst mal wenig dafür, dass das Unternehmen in naher Zukunft weiteres Wachstum zeigen wird. Andererseits kann man die Maßnahme manchmal auch als Beweis für ein entschlossenes Management werten. Wenn Comcast die Börse für sich gewinnen will, wird es nicht reichen, die Verluste im Breitbandsegment zu begrenzen. Dem Konzern muss es gelingen, gleichzeitig neue Wachstumsfelder wie Streaming oder mobile Dienste stärker zu fördern. Erst dann wird ein Schuh für Anleger draus.
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