Siemens zählt zu den wichtigsten Technologie- und Industrieunternehmen Europas. Am Donnerstag konnte die Aktie leicht um 0,68% zulegen. Hintergrund ist eine überraschende Lockerung von US-Handelsbeschränkungen – mit Signalwirkung für Siemens‘ Chipdesign-Sparte.
USA lockern Exportstopp – Siemens darf wieder liefern
Nach monatelangen Einschränkungen hat die US-Regierung den Exportstopp für sogenannte EDA-Software (Electronic Design Automation) nach China aufgehoben. Siemens darf damit – wie auch die US-Wettbewerber Synopsys und Cadence – wieder wichtige Designwerkzeuge für Halbleiterentwicklungen an chinesische Kunden liefern. Die Aktie reagierte prompt: Im Frankfurter Handel legte das Papier zeitweise 1,3% zu, gegen Mittag blieben davon noch 0,68% übrig.
Siemens AG Aktie Chart
Bedeutung der EDA-Software: Klein, aber strategisch
EDA-Tools sind Spezialsoftware, mit denen Mikrochips für Smartphones, Autos oder Computer überhaupt erst designt werden können. Siemens spielt über seine Tochter „Siemens EDA“ (ehemals Mentor Graphics) in dieser Nische eine große Rolle – vor allem in Asien. In China kontrollieren Siemens, Synopsys und Cadence gemeinsam mehr als 70% des Marktes.
Diese Software ist kein Massenprodukt, dafür aber hochspezialisiert – und strategisch relevant. Die Wiederfreigabe nach China signalisiert eine vorsichtige Entspannung im US-chinesischen Technologiekonflikt.
Handelsstreit: Zeichen der Deeskalation
Neben der EDA-Lockerung hob das US-Handelsministerium auch Exportbeschränkungen für Ethangas auf – ein weiteres Indiz für eine Deeskalation im laufenden Wirtschaftskonflikt. Beide Maßnahmen stammen noch aus der Ära Trump und waren Reaktionen auf Chinas Einschränkungen bei seltenen Erden. Dass diese nun schrittweise zurückgenommen werden, macht Analysten vorsichtig optimistisch – und bietet Unternehmen wie Siemens neue Chancen im wichtigen chinesischen Markt.
Siemens profitiert indirekt – aber nachhaltig?
Auch wenn Siemens im Vergleich zu den US-Konkurrenten nicht denselben Börsenhype erlebt, ist das Signal für den Konzern wichtig: Der Zugang zum chinesischen Markt bleibt offen – zumindest vorerst. Das stärkt mittelfristig die Planungssicherheit, gerade im margenstarken Digitalgeschäft. Ob daraus ein echter Kurstreiber wird, hängt nun von der weiteren politischen Entwicklung ab.
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