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Chinas Stablecoin-Vorstoss, Robinhoods Token-Debakel und Coinbase‘ neuer Infrastruktur-Plan

Yuan-Stablecoins, Robinhoods OpenAI-Token und Coinbase' Liquifi-Übernahme: Das bewegt diese Woche die Finanzwelt.

Auf einen Blick:
  • Chinas Tech-Giganten wollen den Dollar im Stablecoin-Markt herausfordern
  • Robinhoods OpenAI-Token: Warum Investoren aufpassen sollten
  • Coinbase stärkt Infrastruktur mit Liquifi-Übernahme
  • Finanzwelt im Wandel: Was diese Trends für Anleger bedeuten

Willkommen zu einer neuen Ausgabe von Money Trail!

Jeden Samstag teile ich mit Ihnen die spannendsten Aktien- und Finanzstorys der Woche.

Mein Name ist Felix Baarz, und ich bin seit über 15 Jahren als Wirtschaftsjournalist tätig.

Mit meiner Erfahrung als Reporter für internationale Finanzmärkte, unter anderem von der Wall Street in New York, möchte ich Ihnen fundierte Einblicke und Orientierung in einer immer komplexeren Finanzwelt bieten.

Mein Ziel ist es, Ihnen komplexe Themen einfach und klar zu erklären, damit Sie informierte Entscheidungen treffen können.

In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit drei Themen, die in dieser Woche besonders für Gesprächsstoff gesorgt haben – und die vielleicht auch für Ihre Anlagestrategie von Bedeutung sein könnten:

  • Warum chinesische Tech-Riesen wie JD.com und Ant Group massiv auf yuan-basierte Stablecoins setzen
  • Weshalb Robinhoods neue „OpenAI-Tokens“ mehr Verwirrung als Chancen bringen
  • Und wie Coinbase mit dem Zukauf von Liquifi seinen Kurs Richtung Blockchain-Infrastruktur-Anbieter festigt

Chinas Tech-Giganten wollen mit Yuan-Stablecoins den US-Dollar herausfordern

Zwei der größten Namen der chinesischen Technologiebranche – JD.com und Ant Group (der Finanzarm von Alibaba) – sorgen derzeit für Aufsehen mit einem ehrgeizigen Plan: Sie wollen sogenannte Stablecoins einführen, die an den chinesischen Yuan gekoppelt sind.

Ziel: Eine digitale Alternative zum Dollar schaffen und damit die Dominanz der US-Währung im globalen Krypto- und Stablecoin-Markt ins Wanken bringen.

Derzeit ist der Markt für Stablecoins, also digitale Währungen mit fester Bindung an eine „echte“ Währung, stark dollarzentriert.

Über 99 % aller Stablecoins sind an den US-Dollar gekoppelt. Gleichzeitig macht der Yuan nur noch 2,89 % der globalen Zahlungsströme aus – der niedrigste Wert seit fast zwei Jahren.

JD.com und Ant Group wollen das ändern und den Yuan stärker in internationalen Transaktionen positionieren.

Der Clou: Die geplanten Stablecoins sollen zunächst in Hongkong eingeführt werden. Damit umgehen die Unternehmen das chinesische Krypto-Verbot auf dem Festland, während sie gleichzeitig Pekings Ziel einer stärkeren Yuan-Internationalisierung unterstützen.

Warum jetzt?

Weil chinesische Exporteure aufgrund geopolitischer Spannungen, Kapitalverkehrskontrollen und Währungsrisiken immer häufiger Tether (USDT) für ihre Auslandsgeschäfte nutzen. Der Umsatz mit USDT in China hat sich seit 2021 verfünffacht – ein klarer Beleg für den Bedarf an digitalen, stabilen Zahlungsmitteln.

Was bedeutet das?

Wenn sich yuan-basierte Stablecoins am Markt durchsetzen, könnte das die internationale Finanzordnung nachhaltig verändern. Wir könnten einen regelrechten Währungskampf im digitalen Raum erleben – zwischen Dollar- und Yuan-basierten Tokens, insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum und entlang der „Belt and Road“-Handelsrouten.

Damit dieser Plan aufgeht, müssen allerdings noch große Herausforderungen gemeistert werden:

Vertrauen in chinesische Finanzinstitutionen, Lockerung von Kapitalverkehrsbeschränkungen und die Integration von Onshore- und Offshore-Yuan-Märkten.

Robinhoods OpenAI-Tokens: Innovation oder Irrweg?

Robinhood, die bekannte Trading-Plattform, hat kürzlich eine neue Produktidee vorgestellt – und ist damit direkt in einen Sturm der Kritik geraten.

In Europa bietet das Unternehmen jetzt tokenisierte Beteiligungen an privaten Firmen an, darunter prominente Namen wie OpenAI oder SpaceX.

Was wie ein cleverer Schachzug zur Demokratisierung privater Beteiligungen klingt, entpuppte sich schnell als heikles Thema:

OpenAI hat sich öffentlich von dem Produkt distanziert. Die Tokens, so betonte das Unternehmen, seien weder von ihnen genehmigt noch würden sie echte Anteile an OpenAI repräsentieren.

Wie funktioniert das?

Robinhood hält Anteile an diesen Firmen über sogenannte Special Purpose Vehicles (SPVs) und gibt darauf basierende Tokens aus. Käufer erwerben also keine direkten Unternehmensanteile, sondern lediglich einen Anspruch auf die Beteiligung des SPV – ein Konstrukt, das mit erheblichen Risiken verbunden ist.

Die vier größten Risiken:

  • Liquidität: Token-Märkte sind klein. Es kann leicht zu künstlichen Preisaufschlägen kommen, die nichts mit dem Wert des Unternehmens zu tun haben.
  • Spekulationsblasen: Ein begrenztes Angebot bei hoher Nachfrage kann überzogene Bewertungen erzeugen.
  • Transparenz: Token-Käufer erhalten weder Stimmrechte noch Zugriff auf die Geschäftsberichte der Firmen.
  • Regulierung: Der rechtliche Rahmen für solche Produkte ist noch nicht ausgereift.

Der Vorfall zeigt: Die Tokenisierung privater Beteiligungen birgt enormes Potenzial, ist aber ohne die Zustimmung der betroffenen Unternehmen riskant und rechtlich heikel.

Coinbase stärkt seine Rolle als Infrastruktur-Anbieter mit Liquifi

Coinbase Aktie Chart

Coinbase, einer der weltweit größten Krypto-Börsen, hat diese Woche die Übernahme von Liquifi bekannt gegeben – ein Spezialist für das Management von Token-Projekten. Liquifi unterstützt Krypto-Startups dabei, komplexe Aufgaben wie Tokenverteilung, Vesting-Pläne und Compliance zu automatisieren.

Mit diesem Schritt will Coinbase seinen Kunden nicht mehr nur den Handel mit Tokens ermöglichen, sondern sie schon in viel früheren Phasen begleiten: von der Emission über die Verwaltung bis zur Verwahrung. Liquifi betreut bereits über 100 Projekte mit einem verwalteten Token-Volumen von über 8,5 Milliarden US-Dollar, darunter bekannte Namen wie Uniswap Foundation und Optimism.

Warum das wichtig ist:

Coinbase entwickelt sich damit gezielt von einer Handelsplattform hin zu einem Komplettanbieter für Blockchain-Infrastruktur. Das Ziel: Den gesamten Lebenszyklus von digitalen Assets aus einer Hand abdecken – und damit in einen Bereich vordringen, in dem bislang vor allem Konkurrenten wie Binance oder OKX aktiv waren.

Das Timing ist kein Zufall: Unter der aktuellen US-Regierung ist die Stimmung gegenüber Krypto deutlich positiver. Coinbase nutzt die Chance, seine Position auszubauen und den wachsenden Bedarf an regulierungskonformen Lösungen für Tokenisierung zu bedienen.

Das Gesamtbild

Die Finanzwelt befindet sich in einer Phase fundamentaler Umwälzungen.Ob Stablecoins als geopolitisches Machtinstrument, die Tokenisierung privater Unternehmen oder der Aufbau digitaler Infrastrukturen – die Richtung ist klar: digitale Assets und ihre Rahmenbedingungen werden das nächste Kapitel der Finanzmärkte bestimmen.

Für Anleger heißt das: Wer Chancen erkennen und Risiken vermeiden will, muss die Hintergründe verstehen – und genau dafür gibt es Money Trail.

Ich bleibe für Sie dran – mit klaren Einordnungen, verständlich erklärt.Bis nächsten Samstag!

Herzliche Grüße

Ihr Felix Baarz

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