Chinas neue KI-Champions: Schon auf dem Investment-Schirm?

Investoren entdecken Chinas Infrastrukturwerte als KI-Chancen. Energieversorger, Metallhersteller und Batterieproduzenten verzeichnen starke Kursgewinne.

Auf einen Blick:
  • Energieaktien übertreffen Technologieindex deutlich
  • Metallhersteller profitieren von KI-Nachfrage
  • Batteriespeicher als kritische Infrastruktur
  • Attraktive Bewertungen im Vergleich zu Tech-Werten

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die Börsen weltweit feiern Künstliche Intelligenz. Anleger reißen sich um Chipaktien und Technologiewerte. Doch in China findet gerade eine bemerkenswerte Verschiebung statt. Kluge Investoren wenden sich ab von den offensichtlichen KI-Gewinnern. Sie kaufen stattdessen Aluminium-Hersteller, Stromversorger und Batterieproduzenten. Was nach einer seltsamen Strategie klingt, hat System.

Der Grund ist einfach. Ohne Strom keine Künstliche Intelligenz, ohne Metalle keine Rechenzentren und ohne Kühlung keine Hochleistungsserver. Die wahre KI-Revolution spielt sich nicht in den Chip-Fabriken ab. Sie findet in der physischen Infrastruktur statt, die diese Technologie überhaupt erst möglich macht.

Der unsichtbare Flaschenhals der KI-Revolution

Rechenzentren sind die heimlichen Stromfresser unserer Zeit. Ein einziges großes Datenzentrum verbraucht so viel Energie wie eine Kleinstadt. Mit dem exponentiellen Wachstum der KI-Anwendungen explodiert auch der Energiebedarf. UBS verdoppelte kürzlich seine Prognose für Chinas Stromnachfrage auf 8 Prozent bis 2030. Die Treiber sind Rechenzentren, Exporte und Elektrifizierung.

China besitzt gegenüber den USA, Europa und Südostasien entscheidende Vorteile. Das Land verfügt über riesige Kraftwerkskapazitäten. Die Stromkosten liegen deutlich niedriger als in westlichen Märkten. Zudem hat China massiv in erneuerbare Energien investiert. Diese Konstellation macht das Reich der Mitte zum idealen Standort für die stromhungrige KI-Industrie.

BofA Securities schätzt, dass bis 2030 etwa ein Drittel von Chinas gesamten KI-Ausgaben in den Bau unterstützender Anlagen fließen wird. Metalle, Strom und Kühlsysteme nehmen dabei den Großteil der Investitionen ein. Während Anleger weltweit auf die nächste Generation von KI-Chips warten, bereitet sich China auf die physischen Grundlagen vor.

Wenn Energieaktien Technologiewerte schlagen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Ein Index chinesischer Energieaktien legte im Oktober um 10 Prozent zu. Er übertraf damit den CSI 300 Index den zweiten Monat in Folge. Sieben der zehn besten Performer im Benchmark der vergangenen Wochen haben Verbindungen zur KI-Infrastruktur. Das ist kein Zufall.

Hersteller von Solaranlagen erleben einen Boom. CSI Solar Co. sprang allein im November um 31 Prozent nach oben. Der Elektrokomponenten-Produzent TBEA Co. kletterte im gleichen Zeitraum um 21 Prozent. Der breite CSI 300 Index bewegte sich kaum. Diese Performance-Unterschiede offenbaren, wo das smarte Geld hinfließt.

Besonders interessant sind die Bewertungen. Der CSI 300 Energy Index handelt mit einem 12-Monats-KGV von etwa 13. Das liegt weit unter dem Vielfachen von 34 für den Informationstechnologie-Teilindex. Anleger bekommen hier Zugang zum KI-Megatrend zu Schnäppchenpreisen. Die Aktien sind nicht überhitzt, obwohl sie von demselben Trend profitieren wie die hochbewerteten Tech-Titel.

Die vergessenen Metalle der digitalen Zukunft

Kupfer und Aluminium stehen normalerweise nicht auf der Watchlist von Technologie-Anlegern. Das ändert sich gerade. Rechenzentren benötigen enorme Mengen dieser Industriemetalle. Server, Kühlsysteme und Energieversorgung verschlingen Tonnen von Kupfer und Aluminium. Die Preise steigen bereits.

BofA Securities identifiziert Rechenzentren als Haupttreiber für Chinas Kupfernachfrage. Der Verbrauch in diesen Anlagen soll bis 2030 mit durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr wachsen. Auch die Rallye bei Aluminium-Aktien dürfte anhalten. Die Fundamentaldaten sind stark, die Nachfrage strukturell.

Die Börse reagiert bereits. Aluminum Corp. of China Ltd. gehört zu den Top-Performern des CSI 300 Index. Das Unternehmen legte im letzten Monat um 35 Prozent zu. Shandong Nanshan Aluminum Co. und Yunnan Aluminium Co. gewannen jeweils etwa 30 Prozent. Diese Gewinne kommen nicht aus heißer Luft. Sie basieren auf realer, wachsender Nachfrage aus der KI-Industrie.

Batterien und Energiespeicher als Lebensversicherung

Rechenzentren dürfen niemals offline gehen. Ein Stromausfall bedeutet Datenverlust, unterbrochene Dienste und massive Kosten. Deshalb investieren Betreiber massiv in Notstromsysteme und Energiespeicher. Dieser Markt steht erst am Anfang seines Wachstums.

Analysten erwarten, dass dieser Segment einen erheblichen Beitrag zu den Gewinnen börsennotierter Unternehmen leisten wird. Die Überschneidung mit dem Wachstum erneuerbarer Energien verstärkt den Trend zusätzlich. Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge profitieren doppelt. Sie bedienen sowohl den Mobilitäts- als auch den Energiespeicher-Markt.

Contemporary Amperex Technology (CATL) erreichte diese Woche ein neues Rekordhoch. Der Grund war ein Großauftrag über 200 Gigawattstunden an Energiespeicher-Batterien. Andere Batteriematerial-Hersteller wie Shenzhen Capchem Technology zogen nach. Der Markt erkennt zunehmend die strategische Bedeutung dieser Zulieferer.

Die digitalen Nervenbahnen aus Glasfaser

Tausende fortschrittlicher Grafikprozessoren in KI-Clustern müssen miteinander kommunizieren. Dafür braucht es optische Transceiver und Glasfaserverbindungen. Diese Hardware bildet das Nervensystem moderner KI-Systeme. Ohne schnelle Datenübertragung bleiben selbst die leistungsstärksten Chips nutzlos.

Die Aktienkurse dieser Spezialisten explodieren förmlich. Zhongji Innolight Co., Eoptolink Technology Inc. und Suzhou TFC Optical Communication Co. verzeichnen alle dreistellige Kursgewinne in diesem Jahr. Sie gehören zu den Top-Performern an Chinas Festlandbörsen. Diese Unternehmen bauen die unsichtbare Infrastruktur, die KI-Anwendungen erst ermöglicht.

Der Markt für optische Komponenten wächst proportional zur Anzahl der Rechenzentren. Jedes neue KI-Cluster benötigt Tausende dieser hochspezialisierten Bauteile. Die Nachfrage ist praktisch garantiert, solange der KI-Boom anhält. Gleichzeitig verfügen nur wenige Unternehmen über das technische Know-how für diese Produkte.

Warum China den Infrastruktur-Vorteil hat

Die Verlagerung von reinen KI-Aktien zur unterstützenden Infrastruktur folgt einer ökonomischen Logik. Pure-Play KI-Aktien handeln zu Höchstbewertungen. Das Enttäuschungspotenzial ist entsprechend groß. Infrastruktur-Aktien bieten dagegen einen günstigeren Einstieg in denselben Megatrend. Sie partizipieren am KI-Boom, tragen aber ein niedrigeres Bewertungsrisiko.

China plant zudem, Energieinfrastruktur-Investitionen im nächsten Fünfjahresplan massiv auszubauen. Die Regierung erkennt die strategische Bedeutung einer leistungsfähigen Stromversorgung für die digitale Wirtschaft. Diese politische Unterstützung schafft zusätzliche Planungssicherheit für Investoren. Westliche Märkte kämpfen dagegen mit Genehmigungsverfahren und Netzengpässen.

Die Kombination aus niedrigen Stromkosten, hoher Erzeugungskapazität und politischem Rückenwind macht China zum bevorzugten Standort für Rechenzentren. Europäische und amerikanische Unternehmen bauen verstärkt Kapazitäten in Asien auf. Diese Entwicklung stärkt die gesamte chinesische KI-Infrastruktur-Lieferkette von Stromerzeugern bis zu Metallproduzenten.

Die versteckte Chance für contrarian denkende Anleger

Während die Masse auf Nvidia, Microsoft und andere Tech-Giganten setzt, positionieren sich kluge Investoren in der zweiten Reihe. Die Logik ist bestechend. Jeder KI-Chip braucht Strom, jedes Rechenzentrum benötigt Kupfer und Aluminium, jeder Server verlangt nach Kühlung und Notstromversorgung.

Diese Unternehmen profitieren vom KI-Boom, ohne dem vollen Bewertungsrisiko der reinen Tech-Aktien ausgesetzt zu sein. Sie bieten Zugang zu einem strukturellen Wachstumstrend zu vernünftigen Preisen. Das ist genau die Art von Investment-Gelegenheit, die langfristig orientierte Anleger suchen sollten.

Der chinesische Markt zeigt uns, wohin die Reise geht. Die Verschiebung von Chip-Herstellern zu Infrastruktur-Anbietern ist kein vorübergehendes Phänomen. Sie spiegelt die Reifung des KI-Marktes wider. Die offensichtlichen Gewinner sind bereits bekannt und bewertet. Die versteckten Champions der KI-Revolution werden gerade erst entdeckt.

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