China steht vor einem gewaltigen Problem, das die internationalen Rohstoffmärkte erschüttern könnte. Das Reich der Mitte kämpft mit massiven Überkapazitäten in praktisch allen wichtigen Industriezweigen. Von Stahl über Kupfer bis hin zu Solarmodulen – überall herrscht ein Zustand der „Involution“, wie Experten die zerstörerische Hyperkonkurrenz nennen.
Die chinesische Regierung hat jahrzehntelang Versorgungssicherheit über Profitabilität gestellt. Diese Strategie rächt sich nun bitter. Drei Jahre fallender Fabrikpreise haben nicht nur die heimische Wirtschaft unter Druck gesetzt, sondern auch internationale Vorwürfe des Dumping befeuert. Beijing sieht sich gezwungen zu handeln, doch der Wandel wird alles andere als einfach.
Stahlsektor am Scheideweg
Nirgendwo zeigt sich das Dilemma deutlicher als in der Stahlindustrie. Mit einer jährlichen Produktion von einer Milliarde Tonnen ist China der unbestrittene Gigant. Doch der Immobiliencrash hat die Nachfrage einbrechen lassen. Wood Mackenzie prognostiziert Überkapazitäten von 250 Millionen Tonnen im nächsten Jahrzehnt, falls nicht drastisch eingegriffen wird.
Immerhin zeigen sich erste Erfolge. Die Produktion fiel im Juni um über neun Prozent – der stärkste Rückgang seit zehn Monaten. Die Produktion des ersten Halbjahres erreichte den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Solange die Stahlhersteller positive Margen erzielen können, wird die Regierung voraussichtlich nicht weiter eingreifen.
Kupferverarbeitung in der Krise
Besonders dramatisch gestaltet sich die Situation bei der Kupferverarbeitung. Die Gebühren, die Schmelzen für die Verarbeitung von Kupferkonzentrat verlangen, sind auf historische Tiefstände gefallen. Im Spotmarkt sind sie sogar ins Negative gerutscht – ein beispielloser Vorgang, der das Ausmaß der Überkapazitäten verdeutlicht.
Diese Entwicklung spiegelt sowohl die weltweite Knappheit an Kupfererz als auch die ungebremste Expansion chinesischer Schmelzkapazitäten wider. Zu viele Unternehmen jagen zu wenig Geschäft. Höhere globale Kupferpreise könnten Bergbauunternehmen animieren, mehr Erz zu fördern, während unhaltbare Verluste endlich chinesische Kapazitäten schrumpfen lassen würden.
Kupfer Chart
Solarindustrie vor dem Kollaps
Die Solarbranche, einst Vorzeigeindustrie der grünen Revolution, steht vor dem Kollaps. Selbst Chinas rekordverdächtiger Boom bei Solarinstallationen kann die massiven Überkapazitäten nicht mehr absorbieren. Das Wachstum verlangsamt sich, während zunehmender Protektionismus die Exporte abwürgt.
Die Preise für Polysilicon, den Grundbaustein für Solarzellen, lagen monatelang am Boden. Erst jüngst zeigen sich leichte Erholungstendenzen, da Händler Beijings erneuten Fokus auf Überkapazitäten einpreisen. Größere Preissprünge könnten folgen, falls die Industrie konsolidiert oder die Regierung aktiv eingreift.
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