Ein Gamechanger im FinTech-Sektor? PayPal kooperiert künftig mit OpenAI und wird direkt in ChatGPT integriert. Die Aktie sprang daraufhin vorbörslich um fast 10% nach oben. Mit dem Schritt steigt der Bezahldienst in die nächste Phase des digitalen Handels ein, nämlich dorthin, wo Künstliche Intelligenz und Shopping verschmelzen.
Von der Chat-Anfrage zum Kauf in Sekunden
Künftig sollen Nutzer von ChatGPT direkt über PayPal einkaufen können – ohne Umwege, ohne Zwischenschritte. Dank des neuen Agentic Commerce Protocol (ACP), das OpenAI gemeinsam mit Stripe entwickelt hat, können Produkte aus Chats sofort bezahlt werden. PayPal übernimmt dabei sowohl die Zahlungsabwicklung als auch den Checkout-Prozess.
CEO Alex Chriss spricht von einem „nahtlosen Übergang von Chat zu Checkout“. Wer in ChatGPT auf ein interessantes Produkt stößt, kann es sofort mit PayPal bezahlen, vollkommen unabhängig davon, ob es sich um Mode, Technik oder Haushaltsartikel handelt. PayPal verbindet zwei bislang voneinander getrennte Bereiche miteinander: den digitalen Handel und die Chat-KI.
Enormes Potenzial aufgrund der Reichweite von OpenAI
Diese Zusammenarbeit schafft für PayPal eine riesige Chance: ChatGPT, das über 700 Millionen wöchentlich aktive Nutzer verzeichnet, könnte in Zukunft einen integrierten Shopping-Service bieten, über den man stöbern und Einkäufe tätigen kann. Im Jahr 2026 wird es Händlern, die PayPal verwenden, möglich sein, ihre Produktkataloge direkt in ChatGPT einzufügen: vom kleinen Etsy-Shop bis hin zu großen Einzelhandelsmarken.
Dies könnte nicht nur neue Transaktionsvolumina schaffen, sondern auch PayPals Stellung als Standard-Bezahldienst im KI-basierten Onlinehandel stärken. OpenAI hat bereits Partner im ChatGPT-Commerce wie Shopify, Etsy und Walmart, während PayPal nun die notwendige Bezahlinfrastruktur bereitstellt, die alles miteinander verbindet.
PayPal Aktie Chart
Nicht nur im Marketing – auch intern nutzt PayPal KI
Der Konzern hat nicht nur das Ziel, vom Boom der Künstlichen Intelligenz zu profitieren, sondern auch, diesen intern voranzutreiben. PayPal plant, OpenAIs Unternehmenslösungen intensiver zu nutzen, um die Produktentwicklung und Automatisierung zu beschleunigen. Das Unternehmen nimmt eine doppelte Positionierung ein: als Anwender und Enabler im Bereich des KI-getriebenen Handels.
Die Marktzulassung wurde durch die Kombination aus strategischem Wachstum und operativem Nutzen bewirkt. Die Partnerschaft wird als ein bedeutender Fortschritt angesehen, der PayPal nach Jahren, in denen Konkurrenten wie Apple Pay und Stripe die Headlines dominierten, wieder auf die Innovationskarte des FinTech-Sektors bringen könnte.
UPDATE: PayPal legt neue Zahlen vor
Nach einigen durchwachsenen Quartalen zeigt der Bezahldienst nun solide Zahlen, eine verbesserte Profitabilität und einen überraschend optimistischen Ausblick für 2025.
Im dritten Quartal lag PayPals bereinigter Gewinn je Aktie bei 1,34 USD und übertraf die Erwartungen von 1,20 USD deutlich. Der Umsatz stieg auf 8,42 Milliarden USD, ebenfalls über den Erwartungen. Damit knüpft das Unternehmen an die operative Erholung der letzten Monate an.
Weniger erfreulich ist das schwache Nutzerwachstum: Die Zahl der aktiven Konten lag bei 438 Millionen, nur 300.000 mehr als im Vorquartal. Damit bleibt das Kundenwachstum nahezu auf Stillstandsniveau.
Positiv dagegen: Das Gesamtvolumen der Transaktionen (TPV) erreichte 458,1 Milliarden USD, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 8% bedeutet. Die Transaktionsmarge legte ebenfalls um 6% zu, was ein Indiz für den höheren Anteil profitabler Bezahlvorgänge ist.
Sparprogramm zeigt Wirkung
Ein wesentlicher Treiber der guten Ergebnisse sind sinkende Kosten. Die operativen Ausgaben lagen mit 6,9 Milliarden USD klar unter den Erwartungen und fast eine Milliarde unter dem Vorjahr. CEO Alex Chriss sprach von „profitablerem Wachstum über alle Kernbereiche hinweg“.
Auch beim freien Cashflow glänzte PayPal: 2,28 Milliarden USD nach lediglich 656 Millionen USD im Vorquartal. So erlangt das Unternehmen wieder finanzielle Flexibilität. Und das ist wichtig, um Investoren zu beruhigen, die nach Jahren mit schwachen Kursen endlich klare Fortschritte sehen wollen.
Ausblick: 2025 wird als Jahr der Wende angestrebt
PayPal hebt seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 an: Der bereinigte Gewinn soll nun zwischen 5,35 und 5,39 USD je Aktie liegen – und ist damit über den bisherigen Schätzungen. So zeigt das Management nicht nur, dass es dem operativen Geschäft Vertrauen schenkt, sondern auch den Auswirkungen der strategischen Partnerschaften mit Mastercard oder, wie oben beschrieben, OpenAI.
Als weiteres Highlight überraschte PayPal mit einer bedeutenden Neuerung: Erstmals zahlt das Unternehmen eine Dividende – ein Zeichen dafür, dass der Konzern nach Jahren des Umbaus endlich Stabilität und Reife zeigt.
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