Centene ist ein führender US-Krankenversicherer mit Fokus auf Medicaid, Medicare und die staatlichen Marktplätze. Das Unternehmen versorgt Millionen Versicherte und gilt als Spezialist für einkommensschwächere Patientengruppen. Doch nun sorgt eine massive Prognoseänderung für Panik an der Börse.
25% Kursverlust – was steckt dahinter?
Nachbörslich ging es für die Centene-Aktie um knapp 25% nach unten. Auslöser war die Entscheidung des Unternehmens, die Gewinnprognose für 2025 komplett zurückzuziehen. Das Vertrauen der Investoren war damit auf einen Schlag erschüttert – vor allem, weil die Begründung tief ins operative Kerngeschäft reicht.
Problemfall Marktplatz: Morbidität falsch kalkuliert
In 22 von 29 Bundesstaaten, in denen Centene Versicherungspläne über staatliche Marktplätze anbietet, ist das Geschäft schwächer als erwartet. Viel gravierender: Die Gesundheitsrisiken der Versicherten – also ihre durchschnittliche Krankheitslast – liegen deutlich über den bisherigen Annahmen. Das bedeutet: Centene erhält weniger Ausgleichszahlungen aus dem sogenannten „Risk Adjustment“-System. Der geschätzte Verlust: 1,8 Milliarden USD. Beim Gewinn je Aktie macht das rund 2,75 USD aus – ein harter Schlag.
Noch keine Daten aus sieben Bundesstaaten
Das Risiko ist damit noch nicht voll erfasst. Für sieben weitere Märkte fehlen aktuell noch belastbare Daten. Es ist gut möglich, dass die Rückstellungen und Gewinnschätzungen weiter sinken müssen, sobald diese vorliegen.
Preiserhöhungen für 2026 geplant
Centene versucht gegenzusteuern. Für das kommende Jahr will der Konzern in den meisten Bundesstaaten höhere Prämien durchsetzen, um die gestiegenen Gesundheitskosten aufzufangen. Ob das gelingt, hängt maßgeblich vom regulatorischen Umfeld und der Wettbewerbssituation ab.
Centene Corporation Aktie Chart
Medicaid belastet zusätzlich
Auch im Medicaid-Segment steigen die Kosten – insbesondere bei Verhaltensmedizin, häuslicher Pflege und teuren Spezialmedikamenten. Besonders betroffen: New York und Florida. Dort wurden neue Leistungen übernommen, ohne dass die Vergütung entsprechend angepasst wurde. Die Folge: Die „Health Benefits Ratio“ wird im zweiten Quartal höher liegen als im ersten.
Einzelne Lichtblicke – aber nicht genug
Während Medicare und das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (PDP) solide laufen und die Verwaltungskostenquote sich verbessert hat, wiegt das Risiko aus dem Marktplatz-Geschäft schwer. Der Rückzug der Guidance zeigt, dass Centene mit grundlegenden Annahmen falsch lag.
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