Die Centene-Aktie ist im freien Fall. Nach einem historischen Quartalsverlust und dem Rückzug der Gewinnprognose für 2025 notiert der US-Krankenversicherer auf einem Zehnjahrestief. Doch ist die Panik übertrieben?
Die Branche der Managed Care Insurance leidet unter politischen Eingriffen, regulatorischen Unsicherheiten und einer plötzlich stark steigenden Inanspruchnahme medizinischer Leistungen. Centene selbst nennt überraschend hohe Kosten im Medicaid- und Marketplace-Geschäft als Hauptgründe für das Debakel. Besonders psychische Erkrankungen, häusliche Pflege und teure Medikamente führen zu einem Anstieg der Health Benefit Ratio auf 93 Prozent. Eine neue Preisrunde für 2026 soll nun den Schock auffangen. Hinzu kommt die Belastung durch den Ausfall gesunder Versicherter, die sich aus dem Markt zurückziehen – während neue Mitglieder mit höherer Morbidität deutlich höhere Kosten verursachen.
Der Schock sitzt tief
Nach dem EPS-Einbruch auf -0,16 Dollar und einem prognostizierten Jahresgewinn von nur noch 1,75 Dollar je Aktie fragen sich viele Anleger: War’s das für Centene? Immerhin war der Umsatz mit knapp 49 Milliarden Dollar besser als erwartet. Das Problem: Die Kosten steigen schneller. Die Aktie fiel erneut um 15 Prozent, obwohl viele negative Nachrichten bereits bekannt waren. Analysten sprechen von einem „Kitchensink-Moment“ – also einer radikalen Bereinigung aller Risiken in der Bilanz. Das könnte mittelfristig sogar eine Chance sein.
Lichtblick Medicare
Erstaunlich: Die Medicare-Sparten entwickeln sich überraschend gut. Auch intern kümmert sich Centene um strenge Kostendisziplin und plant, das gesamte Buch für 2026 neu zu bepreisen. Zudem zeigt sich das Management überzeugt, dass die neuen Gewichtsabnahmenmedikamente (GLP-1) langfristig zur Kostensenkung beitragen werden. Eine zarte Hoffnung für die Zeit nach dem Sturm. Die Strategie: Mehr Effizienz durch sinkende Verwaltungskosten und konsequentere Kontrolle bei der Abrechnung medizinischer Leistungen. Erste Maßnahmen in New York und Florida zeigen Wirkung.
Centene Aktie Chart
Charttechnik als Trost?
Technisch betrachtet ist der Kursrutsch dramatisch. Die Aktie handelt weit unter der 200-Tage-Linie und hat ihre Gewinne der letzten zehn Jahre ausradiert. Dennoch: Die Bewertung von 13 bis 14 mal dem für 2025 erwarteten Gewinn erscheint moderat, wenn die Wende gelingt. Wer an ein Comeback glaubt, könnte jetzt erste Positionen aufbauen. Doch es braucht Geduld – und starke Nerven. Der Blick auf 2026 zeigt: Mit angepasster Preisstruktur und besserem Risikomanagement könnten wieder EPS-Zahlen von über 3 Dollar realistisch sein. Das entspräche einer deutlich günstigeren Bewertung – vorausgesetzt, der politische Gegenwind lässt nach.
Centene-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Centene-Analyse vom 25. Juli liefert die Antwort:
Die neusten Centene-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Centene-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.