Die Zahlen klingen beeindruckend, keine Frage. Celestica hat seit Jahresbeginn um 203 % zugelegt und bringt es mittlerweile auf eine Marktkapitalisierung von etwas über 32 Milliarden Dollar. Die Aktie notiert aktuell bei rund 280 Dollar und profitiert massiv vom KI-Infrastruktur-Boom. Doch wer jetzt noch einsteigt, sollte sich bewusst sein: Selbst mit äußerst optimistischen Wachstumsannahmen rechtfertigt die fundamentale Bewertung den aktuellen Kurs nicht.
Ein Blick in die DCF-Analyse zeigt das Dilemma deutlich. Nur mit extrem aggressiven Annahmen wie einer ewigen Wachstumsrate von 8 % lässt sich die aktuelle Bewertung rechtfertigen. Realistischere Szenarien mit einer 20-prozentigen Free-Cashflow-Wachstumsrate über sieben Jahre und einer langfristigen Wachstumsrate von 5 % führen zu einem fairen Wert von lediglich 134 Dollar. Das entspricht einer Überbewertung um mehr als den Faktor 2.
Celestica Inc. Aktie Chart
Starke Zahlen, aber kein Microsoft oder Apple
Die Q3-Zahlen waren zweifellos stark. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um fast 28 %, der Gewinn je Aktie sprang von 1,04 auf 1,58 Dollar. Die operative Marge verbesserte sich von 5,6 % auf beachtliche 10,3 %. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das Management einen Free Cashflow von 425 Millionen Dollar, verglichen mit 306 Millionen im Vorjahr. Celestica nutzt die KI-Welle perfekt aus, das muss man anerkennen.
Doch hier liegt auch das Problem. Celestica schreibt nicht das Drehbuch der Tech-Welt, sondern liefert Hardware für Rechenzentren. Das Unternehmen hat keine neuen Märkte erschlossen wie Microsoft oder Apple, die über Jahrzehnte zweistellige Wachstumsraten halten konnten. Ein Blick auf Cisco zeigt, was passiert, wenn der Boom vorbei ist: Nach der Dot-com-Ära schaffte Cisco in den letzten zehn Jahren nur ein Umsatzwachstum von 1,5 % pro Jahr.
Das Risiko sitzt tief
Natürlich könnten die Tech-Giganten ihre CAPEX-Budgets 2026 weiter erhöhen und Celestica damit zusätzlichen Rückenwind geben. Die Magnificent 7 haben die finanziellen Mittel dafür. Doch bei aktuellen CAPEX-Budgets von jeweils rund 100 Milliarden Dollar pro Unternehmen darauf zu setzen, gleicht eher einem Glücksspiel als einer fundierten Investition.
Anleger sollten sich nicht von der aktuellen Rallye blenden lassen. Die Bewertung ist selbst unter optimistischen Annahmen nur schwer zu rechtfertigen. Wer jetzt noch auf den Zug aufspringt, spekuliert darauf, dass die KI-Ausgaben unbegrenzt weitergehen. Die Geschichte lehrt uns aber etwas anderes.
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