Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass JD.com die Übernahme der Media-Markt-Mutter Ceconomy anstrebt. Welches Kalkül hinter dem Vorhaben stecken mag, darüber lässt sich aber bislang nur spekulieren. Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner sieht vor allem eine Stärkung des europäischen Handels durch Zugang zu Lieferketten, welche weltweit ihresgleichen suchen würden.
Es darf aber davon ausgegangen werden, dass die Übernahme nicht nur aus reiner Gefälligkeit erfolgt. Als wahrscheinlich gilt, dass JD.com mit dem Schritt endlich mehr Präsenz in Europa erreichen möchte. Bisher spielt man dort nur eine untergeordnete Rolle und tritt lediglich bei der Logistik hier und dort in Erscheinung.
Schonfrist für Ceconomy?
Wenigstens für die ersten drei Jahre nach der Übernahme wird wohl alles beim Alten bleiben. Für diese Zeit hat JD.com betriebsbedingte Kündigungen ebenso wie Marktschließungen ausgeschlossen. Außerdem soll die bestehende Mitbestimmung im Aufsichtsrat beibehalten werden. Bei Unternehmensstruktur und Marken sind (vorerst?) ebenfalls keine Anpassungen angedacht.
Sollte die Übernahme also über die Bühne gehen, wird sich für die Kunden wohl erstmal kaum etwas verändern. Ob es dabei auch langfristig bleibt, steht aber in den Sternen und JD.com lässt sich diesbezüglich auch nicht in die Karten blicken. Die Übernahme wird weiterhin eifrig diskutiert. Kritiker befürchten einen Ausverkauf europäischer Unternehmen nach China, andere erkennen jedoch auch eine Chance in derartigen Investitionen.
Abschied von der Börse steht an
Ceconomy Aktie Chart
Eine Änderung wird es allerdings doch recht kurzfristig geben. JD.com strebt das Delisting der Ceconomy-Aktie für das kommende Jahr an. Das erhöht auf die Anleger den Druck, das vorliegende Angebot in Höhe von 4,60 Euro anzunehmen. Jenes liegt zwar rund 40 Prozent über dem durchschnittlichen Kurs der letzten Monate. Für langfristige Anteilseigner kann sich dennoch ein Verlust ergeben. Es ist jedoch momentan auch eher unwahrscheinlich, wenngleich nicht vollkommen unmöglich, dass sich in Zukunft noch mehr herausholen lässt.
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