Carvana galt lange als Wackelkandidat im Online-Autohandel. Zu viel Schulden, zu wenig Kontrolle, kaum Aussicht auf Profitabilität. Doch 2025 zeigt: Das Unternehmen hat geliefert. Umsatz, Marge und Cashflow stimmen – die Aktie aber ist inzwischen auf einem Niveau, das fast keine Fehltritte mehr erlaubt.
Margen rauf, Schulden runter
Im ersten Quartal 2025 verkaufte Carvana rund 134.000 Fahrzeuge, ein Plus von 46% im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz stieg auf 4,23 Milliarden USD, die Bruttomarge pro Auto liegt bei soliden 6.900 USD. Das Ergebnis: ein positiver Free Cashflow von 827 Millionen USD im Jahr 2024, während die aktuellen Schätzungen für 2025 bei rund 1,2 Mrd. USD liegen. Die Liquidität summiert sich auf über 5,8 Milliarden USD.
Auch die Schuldenquote verbessert sich: Die Gesamtverschuldung liegt bei 6 Milliarden USD, die nächste größere Fälligkeit kommt erst 2026. Das verschafft Luft – ist aber noch kein Freifahrtschein.
Ambitionierter Plan mit realistischem Pfad
Langfristig will Carvana jährlich 3 Millionen Fahrzeuge verkaufen und dabei eine operative Marge von 13,5% erreichen. Nach vier profitablen Quartalen in Folge erscheint das nicht mehr abwegig. Die notwendige Infrastruktur ist bereits vorhanden, das Unternehmen setzt jetzt auf Effizienz statt Expansion.
Neue Megastandorte wie Phoenix und New Jersey, dazu die Integration von ADESA – das Fundament steht. Entscheidend wird sein, ob sich das Geschäftsmodell skalieren lässt, ohne dass die Kosten explodieren.
Katalysator Q2 – und ein mögliches Partner-Update
Am 30. Juli legt Carvana die Zahlen für das zweite Quartal vor. Analysten erwarten erneut starkes Wachstum und stabile Margen. Sollte Carvana ähnlich positiv überraschen wie im Q1, wäre das der nächste Schritt zur Neubewertung.
Zudem hoffen Anleger auf Details zu einer möglichen Partnerschaft, die bereits im März angedeutet wurde. Ein konkreter Name oder ein Projekt könnte dem Kurs erneut Schub geben.
Carvana Aktie Chart
Überhitzte Bewertung – Risiko bei jedem Ausrutscher
Aktuell wird Carvana mit dem 71-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt – ein Vielfaches dessen, was Wettbewerber wie CarMax oder AutoNation aufweisen. Auch das EV/EBITDA-Multiple liegt doppelt so hoch wie der Branchenschnitt.
Hinzu kommt: Insider – darunter die Gründerfamilie Garcia – haben in den letzten Monaten große Aktienpakete verkauft. Das mag geplant sein, sorgt aber für Unruhe. Und auch Altlasten wie frühere Bilanzkritik oder mögliche Risiken im Subprime-Segment bleiben im Hinterkopf vieler Investoren.
Erfolgsgeschichte mit Fußnoten
Carvana ist eine Erfolgsgeschichte mit Fußnoten. Die operative Kehrtwende ist real, doch die Börse verlangt jetzt nahezu perfekte Umsetzung. Bleiben Margen und Volumen auf Kurs, wächst das Unternehmen in die Bewertung hinein. Aber jeder Stolperer – ob beim Markt, bei der Logistik oder in der Finanzierung – kann teuer werden.
Kurzum: Carvana ist nicht mehr das Sorgenkind von gestern. Aber auch (noch) nicht die sichere Wette für morgen.
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