Die Aktien von Anbietern von medizinischem Cannabis führten an der Börse lange Zeit ein Schattendasein. Das galt für die Papiere des kanadischen Unternehmens Canopy Growth ebenso wie für die des US-Wettbewerbers Tilray. Doch vor dem Wochenende hat sich das radikal geändert: Die Aktie von Canopy Growth schoss um 44 Prozent nach oben auf 1,40 Euro, die Tilray-Aktie gar um gut 50 Prozent. Aus Gründen.
Canopy Growth und Tilray profitieren von US-Plänen
Laut Medienberichten gibt es in den USA Pläne, die Klassifizierung von Marihuana zu ändern und die Substanz somit als weniger gefährlich einzustufen was Tilray & Co sehr entegegen käme. „Präsident Donald Trump diskutierte entsprechende Überlegungen unter anderem mit Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. sowie mit Vertretern aus der Industrie“, heißt es bei Euro am Sonntag in Bezug auf Insider-Informationen des Börsendienstes Bloomberg.
- Marihuana könnte künftig in die Substanzklasse 3 eingestuft werden, was auf ein geringeres Risiko für Abhängigkeit hinweist
- Es würde dann in eine Kategorie fallen, die auch Substanzen wie Ketamin oder Steroide umfasst, wie es heißt
Derzeit wird Marihuana laut des Berichts noch als Substanz der Klasse 1 gelistet, welche Stoffe mit hohem Missbrauchspotential und ohne anerkannte medizinische Anwendung umfasst – wie etwa Heroin. Eine endgültige Entscheidung zur Neuklassifizierung steht noch aus. Dennoch reagierten sowohl die Canopy Growth- als auch die Tilray-Akie mit einem Freudensprung.
Canopy-Aktie noch immer weit um Kurskeller
„Ein solcher Schritt entspräche nicht einer Legalisierung, dürfte aber unter anderem den Kauf und Verkauf erleichtern“, schreibt Euro am Sonntag. Dazu könnte die Neueinstufung auch „zu einer geringeren steuerlichen Belastung führen“. Insbesondere für Anleger in Canopy Growth ist der aktuelle Kurssprung dennoch nicht mehr als Schadensbegrenzung. Trotz der Verbesserung hat die Aktie seit Jahresbeginn noch immer rund die Hälfte ihres Werts eingebüßt.
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