Liebe Leserin, lieber Leser,
bis Anfang Mai schien die Aktie von BYD unaufhaltsam auf dem Weg nach oben. Der chinesische Batterie- und Fahrzeughersteller hatte nicht allein in China massive Absatzzuwächse, selbst Tesla wurde vom Thron des weltweit größten Elektroautoherstellers gestoßen. Doch die vermeintliche Erfolgsstory bekam danach erste Risse: BYD kämpft mittlerweile mit massiven Überkapazitäten und zettelte eine unerbittliche Rabattschlacht auf dem chinesischen E-Automarkt an. Die BYD-Aktie verlor in der Folge massiv an Wert. Und auch die jüngste Erholung ist am Mittwochvormittag erst einmal beendet.
BYD-Aktie weit unter ihrem Höchststand
17,69 Euro war die Aktie von BYD am 23. Mai noch wert, bis auf 12,88 Euro war sie am Donnerstag vergangener Woche auf der Handelsplattform Tradegate zurückgefallen. Dies entsprach einem Abschlag von gut 27 Prozent. Danach aber kletterten die Papiere wieder langsam nach oben, bei immerhin 13,79 Euro ging die BYD-Aktie am Dienstag aus dem Handel. Zum Start in den Mittwoch aber war der Optimismus schon wieder vorüber, bis auf 13,46 Euro ging es nun abwärts. Das könnte Gründe haben.
- Denn die Erholung setzte genau zu dem Zeitpunkt ein, als ein vermeintlicher Heilsbringer von BYD die Schlagzeilen bestimmte
- „1500 km Reichweite, 12 Minuten Laden: BYDs ‚Wunderakku‘ übertrifft sogar den Diesel“, titelte euphorisiert der Stern
BYDs Feststoff-Akku frühestens ab 2030
Auch das Fachmagazin Auto, Motor & Sport (AMS) berichtete in der vergangenen Woche über die Pläne von BYD – tritt nun aber auf die Euphorie-Bremse. Man könnte den chinesischen Hersteller inzwischen fast als Innovationsmotor der Elektromobilität bezeichnen, heißt es zwar. Die neu entwickelte Festkörperbatterie setze auf einen festen sulfidbasierten Elektrolyten – statt auf die bislang üblichen Flüssigsysteme. „Die Vorteile liegen zumindest auf dem Papier klar auf der Hand: höhere Energiedichte, geringere Brandgefahr, längere Lebensdauer.“ Doch es gibt ein Aber.
„Was viele Medienberichte nicht in den Vordergrund stellen: Die Technik wird frühestens für 2027 erwartet“, gibt man zu bedenken. Und das nicht etwa im Serienbetrieb, „sondern eher als Technologie-Pilotprojekt in kleinen Stückzahlen“. Das habe BYD-CTO Sun Huajun bereits im Februar 2025 auf dem All-Solid-State Battery Summit erläutert. Serientauglich sei die Technologie nicht vor 2030. Dass das Mittelklassemodell BYD Seal bereits mit Festkörperzellen im Straßentest unterwegs sei, dementierte der Hersteller laut AMS. Dennoch kursierten demnach in sozialen Medien immer wieder entsprechende Gerüchte.
BYD kämpft mit massiven Überkapazitäten
Bevor BYD also die Kundschaft mit Reichweiten jenseits des Diesels wird begeistern können, gehen noch Jahre ins Land. Gegen die aktuellen Überkapazitäten hilft das wenig.
- Allein bis Mai 2025 soll BYD mehr als 340.000 Autos produziert haben, die sich nicht verkaufen ließen
- Das sei schon jetzt „so viel wie im gesamten vergangenen Jahr“, hieß es im Handelsblatt
Ob die vor gut einem Monat ausgerufenen Rabatte bis zu 34 Prozent auf einzelne BYD-Modelle auf dem Heimatmarkt für einen spürbaren Abbau der Überschussproduktion geführt haben, ist unklar.
Und so sollen Exporte für BYD in Zukunft eine immer größere Rolle spielen – unter anderem auch in Saudi-Arabien. BYD schalte dort einen Gang höher, meldet Der Aktionär. Nachdem jüngst Konkurrent Tesla den Markt betreten habe, plane der Autobauer „eine massive Expansion und will seine Präsenz im Wüstenstaat mehr als verdreifachen“.
Es geht um ein paar Tausend E-Autos
BYD, das dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr in dem Land startete, betreibe derzeit drei Showrooms. Laut Jerome Saigot, dem Geschäftsführer für Saudi-Arabien, sollen bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 sieben weitere Standorte hinzukommen. Allerdings: Was nach einem Sturm in Saudi-Arabien klingen mag, ist lediglich ein Lüftchen: Das Ziel für dieses Jahr seien „mehr als 5.000 verkaufte Fahrzeuge“.
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