Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD kommt einfach nicht mehr voran, im Gegenteil. Am Donnerstag an der Nasdaq etwa ging es zwar um 0,6 Prozent nach oben auf 12,41 US-Dollar. Damit allerdings notieren die Papiere des chinesischen Autobauers weit unter dem Kursstand von vor einem Monat, als 13,85 Dollar auf dem Kurszettel standen. Ein Gewinnrückgang im dritten Quartal 2025, der hauptsächlich auf einen Preiskampf und strengere staatliche Vorschriften in China zurückzuführen ist, belasten die BYD-Aktie nach wie vor. Und es wird ja nicht besser, doch die Probleme sind durchaus hausgemacht.
BYD gibt Extrem-Rabatte von bis zu 18.000 Euro
Denn angesichts der Verkaufszahlen, die insbesondere in Deutschland weit unter den eigenen Prognosen liegen, greift BYD jetzt auch hier zu einem ebenso drastischen wie umstrittenen Mittel: absurd hohe Rabatte. Der chinesische Autohersteller gewährt Kunden laut Medienberichten aktuell im Rahmen des Black Friday Preisnachlässe bis zu 18.010 Euro. Dieser Rabatt gilt demnach für den 7-Sitzer BYD Tang, was einem Nachlass von 24 Prozent gegenüber dem Listenpreis entspricht.
„Der Black Friday ist in Deutschland ein fest etablierter Shopping-Höhepunkt mit hoher Reichweite“, wird Lars Bialkowski, Deutschland-Chef von BYD, von der Süddeutschen Zeitung zitiert. Das nutze man gerne, „um auf unsere Technologien aufmerksam zu machen“. Doch Experten zweifeln laut des Techportals Golem am Sinn derartiger Aktionen. Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer etwa bezeichnet die Aktion in der Süddeutschen als „sehr ungewöhnlich – besser gesagt: strange“.
- Mit derart niedrigen Preisen drücke man zu viele Fahrzeuge in den Markt, was sich negativ auf die Restwerte auswirke
- Das ist dem Automobilexperten nach nicht förderlich für die Kundenzufriedenheit, von den Folgen für den Automarkt ganz zu schweigen
BYD kämpft in China mit Absatzproblemen
Denn tatsächlich scheint BYD aus den Erfahrungen in China nichts gelernt zu haben. Dort hatte der Hersteller mit massiven Rabatten versucht, die Konkurrenz unter Druck zu setzen – und die eigenen Überkapazitäten abzubauen. Mit mäßigem Erfolg. Auf dem chinesischen Markt buhlten Dutzende Autohersteller mit teilweise drastischen Nachlässen um Kunden, Neuwagen werden laut Golem „dort zum Teil bei Gebrauchtwagenhändlern angeboten“. Die Folge dieser Praxis sei, „dass Kunden in der Hoffnung auf weitere Rabatte mit dem Autokauf warten, was die Situation für die Hersteller verschlechtert“, heißt es.
Vor diesem Hintergrund verstärkten chinesische Hersteller ihr Geschäft außerhalb Chinas – auch BYD, das seit Anfang 2025 sein Händlernetz in Deutschland stark ausgebaut habe. Doch auch das funktioniert nicht. Von 50.000 Verkäufen 2025 in Deutschland phantasierte BYDs Topmanagerin Stella Li noch im März gegenüber dem Manager Magazin. Gut 15.000 sind es bis Ende Oktober geworden. Angeblich.
BYD mit 73,9 Prozent Eigenzulassungen
Sicherlich: Im Oktober hat BYD laut Kraftfahrtbundesamt 3353 Zulassungen zu verzeichnen, das waren 866 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das klingt nach einem großen Erfolg – und ist wohl eine glatte Lüge. Im September 2025 nämlich, als 3.255 neue BYD-Modelle in Deutschland zugelassen worden waren, lag der Anteil der Eigenzulassungen, also durch den Hersteller selbst oder durch Händler, bei unglaublichen 73,9 Prozent, wie das Fachportal kfz-betrieb meldet.
- Das gehe aus der Statistik des Kraftfahrtbundesamts hervor, die man ausgewertet habe
- Damit habe BYD den höchsten Eigenzulassungsanteil aller relevanten Marken in Deutschland
Asiatische Autobauer mit bedenklichen Zahlen
Mit deutlichem Abstand folgten demnach Nissan (66,9 %) und Suzuki (51,6 %). Auch Mitsubishi setzte mit 43,8 Prozent den Trend demnach fort, mit Toyota (43,0 %) und Mazda (41,6%) landeten zudem zwei weitere japanische Hersteller oberhalb der 40-Prozent-Marke. Es scheint also vor allem eine asiatische Methode zu sein, die eigenen Absatzzahlen auf bedenkliche Weise zu schönen. Insgesamt lag der Anteil der Eigenzulassungen im Jahr 2025 laut dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) bei gut 25 Prozent.
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