Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD bleibt im Kurskeller gefangen. Zwar haben sich die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers etwas von ihrem Novembertiefstand an der Nasdaq bei 11,60 US-Dollar abgesetzt, ein Befreiungsschlag will aber nicht gelingen. Mit einem Kurs von aktuell 12,73 Dollar notiert sie sogar etwas tiefer als vor einem Monat, als 12,90 Dollar bei BYD auf dem Kurszettel standen. Vom Höchststand bei 20,50 Dollar von Ende Mai ganz zu schweigen. Und das, obwohl dem Autobauer im November vordergründig ein Erfolg beschieden war. Allerdings nur auf den ersten Blick.
BYD bleibt erneut unter Vorjahreszahlen
„BYD erzielt besten Verkaufsmonat des Jahres“, titelt das Fachportal electrive.net. Und in der Tat bedeuten die 480.186 Verkäufe im Vergleich zum Oktober ein Plus von 8,8 Prozent. Es gibt allerdings auch einen Haken: Es sei zugleich der dritte Monat in Folge, in dem BYD nicht an das Vorjahresergebnis herankommt – in diesem Vergleich seien 5,25 Prozent weniger, waren vor Jahresfrist doch noch 514.809 Fahrzeuge ausgeliefert worden. „Nach einem guten Jahresstart mit einem sehr starken Q1 konnte BYD im Juli und August nur noch die Ergebnisse aus den Vorjahres-Monaten erreichen – und im September, Oktober und November nicht einmal mehr das.“
- Im laufenden Jahr stehe BYD damit einen Monat vor Jahresende bei 4,182 Millionen verkauften Fahrzeugen, weit unter dem ursprünglichen Jahresziel
- Demgegenüber aber habe der Autobauer einen neuen Bestwert bei den Exporten seiner Pkw erzielt – was jedoch ebenfalls mich Vorsicht zu genießen ist
BYDs Exporterfolg ist mehr als zweifelhaft
Die Zahlen scheinen eine klare Sprache zu sprechen: Das Übersee-Verkaufsvolumen von BYD erreichte im November laut der IT Times insgesamt 131.935 Fahrzeuge „und damit deutlich mehr als im Vormonat mit 83.904 Einheiten“, wie es heißt. „Damit verzeichnete BYD im November einen neuen Allzeitrekord beim Export von Elektroautos.“ Das sind, rein rechnerisch, alleine im Vergleich zum Oktober rund 57 Prozent Wachstum, zum Vorjahr sogar ein Plus von 326 Prozent. Das ist zu schön, um wahr zu sein – und ist es auch nicht.
Dass Export nicht gleichbedeutend ist mit Verkauf, davon nämlich ist beim chinesischen Hersteller auszugehen. Dafür genügt allein der Blick nach Deutschland, wo BYD laut des Kraftfahrtbundesamts im September mit 3.255 Zulassungen geglänzt zu haben schien. Das war gegenüber dem September 2024 ein Anstieg um unfassbare 2225 Prozent – und zugleich eine große Lüge. Denn nach Recherchen des Fachportals kfz-betrieb lag der Anteil der Eigenzulassungen, die also durch den Hersteller selbst oder durch Händler erfolgt sind, bei nicht weniger als 73,9 Prozent, also nahezu drei Viertel!
Weit mehr Eigenzulassungen als alle anderen
- Das gehe ebenfalls aus der September-Statistik des Kraftfahrtbundesamts hervor, die man ausgewertet habe
- Damit habe BYD den höchsten Eigenzulassungsanteil aller relevanten Marken in Deutschland, so kfz-betrieb
2405 BYD-Modelle aus der Statistik hatten demzufolge noch gar keinen Abnehmer gefunden. Wirklich auf die bundesdeutschen Straßen gebracht wurden lediglich 850 Fahrzeuge, was weit weniger beeindruckend klingt. Sicherlich, auch andere Hersteller greifen zum fragwürdigen Mittel der Eigenzulassungen, laut des Berichts im September insbesondere japanische Hersteller wie Nissan (66,9 %) oder Suzuki (51,6 %). Insgesamt aber lag der Anteil der Eigenzulassungen im Jahr 2025 laut dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) bei lediglich gut 25 Prozent.
BYD-Kursziel bereits nach unten korrigiert
Da kann man nur hoffen, dass auch die Analysten die Tricksereien des chinesischen Konzerns durchschaut haben. Angesichts der Probleme von BYD, auch durch zwei große Rückrufaktionen im Oktober und November in China, erscheint das durchschnittliche Kursziel von umgerechnet 16,97 US-Dollar für die BYD-Aktie, die marketscreener.com errechnet hat, doch arg ambitioniert. Dabei mussten sie sich zuletzt schon korrigieren: Im Sommer noch lag die mittlere Prognose bei rund 21 Dollar.
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