Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD hat ihren Erholungskurs offenbar endgültig beendet. Von weniger als 12 US-Dollar am 21. November waren die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers am 4. Dezember bis auf 13,50 Dollar gestiegen. Doch dann kam es zur Trendumkehr. Nach einem weiteren Minus von 1,13 Prozent an der Nasdaq am Montag notiert die BYD-Aktie aktuell nur noch bei 12,25 Dollar. Es war nicht die einzige schlechte Nachricht vom Wochenanfang. Aus einem vermeintlichen Großauftrag aus Deutschland wird es zudem nichts.
EVG kritisierte BYD-Bestellungen der DB
Noch in der vergangenen Woche hatte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, der geplante Kauf chinesischer Elektrobusse durch die Deutsche Bahn stoße auf scharfe Kritik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Der chinesische Autobauer BYD sei als Hauptlieferant ausgewählt. „Wir werden das im Aufsichtsrat der Bahn zum Thema machen“, wurde EVG-Chef und Aufsichtsratsvize Martin Burkert in dem Bericht zitiert.
Erst vor wenigen Wochen habe die Bundesregierung von der Wirtschaft mehr Standortpatriotismus gefordert. Dass ausgerechnet das Staatsunternehmen Deutsche Bahn Elektrobusse nun billig in China einkaufen wolle, klinge da „wie ein schlechter Scherz“.
MAN soll Hauptlieferant der Bahn-Busse sein
Das grundsätzliche Vorhaben ist unstrittig: Die Deutsche Bahn (DB) schafft nach eigenen Angaben „die Voraussetzungen für massive Investitionen in neue Fahrzeuge“: Über Rahmenverträge mit verschiedenen Herstellern plane das Unternehmen, in den kommenden Jahren mehr als 3.000 hochmoderne Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anzuschaffen, wie das Unternehmen am Wochenende mitgeteilt hat. Sie sollen für die Regionalverkehrstochter DB Regio AG in ganz Deutschland eingesetzt werden.
Nun aber vermeldet die Bahn, als Hauptpartner liefere das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus Niederflur- und Überlandbusse mit Hybrid- und Elektroantrieb. „Eine kleinere Flotte von E-Überlandbussen liefert der chinesische Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn“, wie es heißt. Dieses Segment mache lediglich rund fünf Prozent der erwarteten Fahrzeuge aus. Daneben schließe die DB nachrangige Rahmenverträge mit IVECO, Scania, Daimler Buses und Zhongtong, um die Verfügbarkeit neuer Fahrzeuge abzusichern, so die Mitteilung.
- Es ist die bislang größte Vergabe im Busbereich in der Geschichte von DB Regio
- Bei Konfiguration und Antrieb erlaubten die Verträge „größtmögliche Flexibilität“
BYD mit Absatz- und Qualitätsproblemen
BYD aber wird weitaus weniger Busse beisteuern, als es vor Wochenfrist noch den Anschein hatte. Ob die EVG von falschen Zahlen ausging oder die Bahn einlenkte, ist unklar. Für den chinesischen Konzern aber bleiben die bekannten Probleme im Bereich der Auto-Produktion.
Zwar legten die Verkaufszahlen von Januar bis November laut Der Aktionär um 11,3 Prozent auf 4,12 Millionen Einheiten zu, doch im November stand mit 5,25 Prozent ein erneutes Minus zum Vorjahr. Das einstige Jahresziel von 5,5 Millionen Autos, die noch im März angestrebt wurden, wurde bereits im September kassiert.
- BYD rechnet seit September nur noch mit einem Absatz von 4,6 Millionen, was einer Korrektur um 16 Prozent nach unten entspricht
- Hinzu kamen mehrere Rückrufaktionen 2025 in China wegen Batterieproblemen, die hunderttausende von BYD-Fahrzeugen betrafen
Mittleres Kursziel für BYD bei 17 Dollar
Die Analysten allerdings schreckt das offenbar nicht. Deren durchschnittliches Kursziel für die Aktie von BYD ist laut marketscreener.com zuletzt zwar gesunken, allerdings lediglich auf umgerechnet rund 17 US-Dollar. Damit erkennen sie im Schnitt ein Kurspotenzial bei den Papieren von annähernd 40 Prozent. Von aktuell 29 Beobachtern würden nicht weniger als 24 die Papiere kaufen oder aufstocken. Drei raten zum Halten der BYD-Aktie, lediglich zwei haben sie auf ihrer Verkaufsliste.
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