Der Höhenflug vieler europäischer Rüstungswerte, den wir spätestens ab März beobachten konnten, hat in diesem Sommer sein (vorläufiges?) Ende erreicht. Ist die Luft also komplett raus – oder gibt es immer noch Aktien mit Potenzial in diesem Bereich?
Rheinmetall: Teuer, aber strategisch unverzichtbar
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 95 liegt Rheinmetall deutlich über Branchendurchschnitt – und sogar über Tech-Größen wie Nvidia. Dennoch sehen Experten wie Loredana Muharremi von Morningstar weiter Chancen, wie Barron’s berichtet. Der Konzern ist Hauptauftragnehmer für Deutschland, das in den kommenden Jahren den weltweit drittgrößten Verteidigungsetat haben dürfte. Neben Leopard-Panzern produziert Rheinmetall mittlerweile mehr 155-Millimeter-Artilleriegeschosse als die USA. Diese Entwicklung ist in erster Linie dem Krieg in der Ukraine geschuldet.
Rheinmetall AG Aktie Chart
Leonardo: Elektronische Kriegsführung als Wachstumstreiber
Auch Leonardo wird von Analysten weiterhin als Zukunftstitel genannt. Der italienische Konzern ist führend im Bereich elektronische Kriegssysteme und spielt bei internationalen Projekten wie dem F-35 eine Schlüsselrolle. Gemeinsam mit Rolls-Royce und BAE Systems liefert Leonardo Kernkomponenten für Kampfjets. Und tritt damit den Beweis an, dass selbst US-Systeme ohne europäische Technik nicht auskommen.
Leonardo S.P.A. Aktie Chart
Marktfragmentierung bremst Europas Schlagkraft
Trotz steigender Budgets bleibt die europäische Rüstungsindustrie zersplittert. Sechs Nationen bauen eigene Waffensysteme, was zu einer unübersichtlichen Vielfalt von 179 Modellen führt – in den USA sind es nur 33. Gemeinsame Beschaffungsprojekte wie MBDA, ein Joint Venture von Airbus, BAE und Leonardo, zeigen aber, dass Kooperationen funktionieren können. MBDA hat bereits einen Auftragsbestand von sieben Jahren, unter anderem mit dem Marschflugkörper Storm Shadow.
Während europäische Staaten wie Deutschland, Norwegen und Finnland wohl zügig das neue NATO-Ziel von 3,5% des BIP für Verteidigungsausgaben erreichen, gilt das für Länder wie Italien, Spanien oder Portugal als eher unwahrscheinlich. Investoren sollten diesen Umstand durchaus im Auge behalten. Denn letztlich ist das Wachstum der Rüstungskonzerne maßgeblich von konkreten Aufträgen abhängig. Und diese sind eher dort zu erwarten, wo die politische Unterstützung und langfristige Finanzierungszusagen vorhanden sind.
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