Kaum hatte sich für Boeing wieder etwas Ruhe angedeutet, sorgt Donald Trump erneut für Turbulenzen. Der US-Präsident drohte, Exportkontrollen für Boeing-Flugzeugteile nach China zu verhängen – als Vergeltung für Pekings Beschränkungen beim Export Seltener Erden. Damit gerät der Flugzeugbauer mitten in den Handelskonflikt der beiden Supermächte – und riskiert den Verlust eines seiner wichtigsten Absatzmärkte.
Vom Hoffnungsträger zum politischen Druckmittel
Noch vor wenigen Wochen schien die Welt für Boeing wieder etwas freundlicher. Laut US-Botschafter David Perdue standen die USA und China kurz davor, einen Mega-Deal über etwa 500 Flugzeuge abzuschließen – die größte Bestellung aus China seit 2017. Mit dieser Abmachung wären Milliarden in Boeings Kassen geflossen, und sie hätte dem kriselnden Unternehmen nach Jahren voller Produktionspannen und Strafzahlungen etwas Luft verschafft.
Doch nun könnte genau dieser Deal in den Sog geopolitischer Machtspiele gezogen werden. Trump machte deutlich: Sollte China seine Exporte seltener Erden reduzieren, werde Washington als Antwort Boeing-Teile und Flugzeugkomponenten blockieren. Dies würde einen gravierenden Rückschlag darstellen – nicht nur für den Konzern, sondern auch für die bereits angespannte Beziehung zwischen beiden Wirtschaftsriesen.
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China ist kein gewöhnlicher Kunde
China stellt für Boeing nicht nur einen normalen Markt dar, sondern einen der größten und bedeutendsten im globalen Maßstab. Schätzungen zufolge betreiben chinesische Fluggesellschaften Tausende von Boeing-Maschinen, insbesondere die beliebten Modelle der 737-Serie. Die meisten Ersatzteile, Triebwerke, Avionik und Fahrwerke stammen aus den USA. Ein Exportstopp würde den Betrieb dieser Flotten erheblich stören und Boeing in eine prekäre Situation bringen.
Während die USA China mit Exportbeschränkungen drohen, hat Peking bereits eine mögliche Antwort in petto. Das Land verfolgt mit hohem Engagement das Ziel, eigene Flugzeuge zu entwerfen. Der staatliche Hersteller COMAC bringt mit der C919 bereits ein Konkurrenzmodell zur 737 auf den Markt, was darauf hindeutet, dass China langfristig eine Unabhängigkeit von Boeing anstrebt.
Druck, koste es, was es wolle
Trumps derzeitige Drohungen sind eine Komponente seiner aggressiven wirtschaftspolitischen Strategie in Bezug auf China. Er ließ verlauten, dass für chinesische Waren im Wert von 500 Milliarden Dollar 100%-Zölle und Exportkontrollen vorgesehen sind – eine drastische Maßnahme, die die Spannungen weiter anheizt. Es ist für das Unternehmen äußerst riskant, dass Boeing in diesem Zusammenhang als Druckmittel fungiert: Der Konzern ist stark auf internationale Lieferketten und diplomatische Stabilität angewiesen.
Die Ungewissheit wird durch die drohende Absage eines Meetings zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusätzlich verstärkt. Vor wenigen Wochen wurde das Geschäft mit Boeing noch als diplomatischer Türöffner angesehen – jetzt droht es, zu einem Symbol der Entfremdung zu werden.
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