Bitdeer sammelt frisches Kapital – das steckt hinter dem Kursrutsch

Bitdeer, ein weltweit führender Anbieter für Bitcoin-Mining-Infrastruktur mit Sitz in Singapur, hat am Mittwoch die Platzierung einer Wandelanleihe im Volumen von 330 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Die Mittel sollen in den Ausbau der globalen Rechenzentren, die Entwicklung neuer ASIC-Mining-Hardware sowie in allgemeine Unternehmenszwecke fließen. Darüber hinaus ist ein Teil für ein sogenanntes Zero-Strike-Call-Optionsgeschäft sowie den Rückkauf älterer Anleihen reserviert.

Aktie fällt trotz Wachstumsperspektive

Obwohl Bitdeer mit den neuen Mitteln seine Expansion beschleunigen will, fiel die Aktie vorbörslich um rund 4,7%. Grund für die Zurückhaltung der Anleger dürfte die mögliche Verwässerung sein: Die Anleihen sind bis 2031 wandelbar in Aktien, zu einem anfänglichen Preis von 15,88 USD je Aktie – rund 25% über dem letzten Kurs. Bei vollständiger Wandlung könnten über 20 Millionen neue Aktien entstehen.

Finanzkonstruktion mit Signalwirkung

Das Instrument ist komplex: Die Anleihe trägt einen Zinssatz von 4,875% und kann ab 2028 vom Unternehmen zurückgekauft werden, sofern bestimmte Kurs- und Liquiditätsbedingungen erfüllt sind. Ergänzt wird das Ganze durch eine Zero-Strike-Call-Option, mit der Bitdeer über 10 Millionen eigene Aktien „zurückholen“ kann – eine Art Absicherung gegen Verwässerung, finanziert aus einem Teil der Emissionserlöse.

Bitdeer Technologies Group Aktie Chart

Alt-Anleihe wird teilweise getauscht

Parallel zur neuen Finanzierung hat Bitdeer auch Altinvestoren der 2029 fälligen 8,5%-Anleihe ein Rückkauf- und Tauschangebot gemacht. Rund 75,7 Millionen US-Dollar dieser alten Schuldverschreibungen wurden gegen 36,1 Millionen Dollar in bar sowie 8,1 Millionen Aktien getauscht. Diese Transaktion könnte zu kurzfristigen Käufen am Markt führen, da abgesicherte Investoren ihre Hedge-Positionen schließen – was die Kursentwicklung kurzfristig beeinflusst.

Expansion bleibt das Ziel

Trotz kurzfristiger Kursschwäche sendet Bitdeer ein klares Signal: Die Firma will weiter wachsen und ihre Position im globalen Mining-Markt ausbauen – mit Fokus auf energieeffiziente Hardware, internationale Infrastruktur und ergänzende Cloud-Angebote, etwa für KI-Anwendungen. Mit Rechenzentren in den USA, Norwegen und Bhutan ist das Unternehmen breit aufgestellt – doch die Kapitalstruktur und deren Auswirkungen auf bestehende Aktionäre bleiben vorerst im Fokus.