Bitcoin & Co.: Trotz Trumps Zöllen weiter kein Inflationsproblem!

Die US-Inflationsrate fiel unter Prognosen und stärkt die Erwartungen an weitere Zinssenkungen. Trumps Einfluss auf die Geldpolitik könnte zusätzliche Liquidität bringen.

Auf einen Blick:
  • US-Inflation untertrifft Erwartungen bei Kernrate
  • Zwei weitere Fed-Zinssenkungen 2025 erwartet
  • Trump bestimmt 2026 neuen Notenbankchef
  • Ausblick auf expansive US-Geldpolitik

Aufgrund des „Shutdowns“ in den USA gab es zuletzt kaum noch offizielle Wirtschaftsdaten (Ausnahmen blieben und bleiben natürlich Wirtschaftsdaten, die von privaten Unternehmen wie Automatic Data Processing (kurz: ADP) erhoben werden). Am Freitagnachmittag (um 8:30am New Yorker Zeit und damit 14:30 Uhr deutscher Zeit) wurden dann doch die offiziellen Inflationsdaten, die sogenannten Consumer Price Indices (CPIs) veröffentlicht.

Diese wurden entsprechend, mit Spannung, erwartet. Wären sie schlechter (also heißer) als erwartet ausgefallen, hätte dies den Zinssenkungsfantasien und damit den Aktien- sowie Krypto-Märkten durchaus nochmal einen Schlag versetzen können. Aber Sie, liebe Leserinnen und Leser, ahnen es wahrscheinlich schon. Die Daten fielen etwas weniger heiß als erwartet und damit sehr gut aus.

So stiegen die Konsumentenpreise im Monatsvergleich (Month-over-Month, MoM) „nur“ um +0,3% statt der erwarteten +0,4%. In der Kernrate (Core) war es sogar nur ein Plus von +0,2%. Aber auch im Jahresvergleich (Year-over-Year; YoY) sah es etwas besser als erwartet aus. So wurde die Headline-Inflation (im Jahresvergleich) mit +3,0% vermeldet statt der erwarteten +3,1%. Auch in der Kernrate (Core) wurden +3,0% statt der erwarteten +3,1% gemeldet.

Kein Wunder also, dass die Anleger an den Finanzmärkten diese Daten feierten und feiern. Denn damit sind die, von der US-Notenbank, in Aussicht gestellten, zwei weiteren Zinssenkungen (um jeweils 25 Basispunkte) für das laufende Jahr weiterhin nicht nur realistisch, sondern sehr wahrscheinlich. Ich bleibe aber weiterhin dabei, dass diese zwei Zinssenkungen lediglich die Ouvertüre für noch mehr US-Zinssenkungen sind!

Anleger sehen weitere Zinssenkungen in 2026, aber…

Schaut man sich dazu beispielsweise das CME FedWatch-Tool an, stellt man fest, dass die Anleger inzwischen durchaus weitere Zinssenkungen für 2026 erwarten. Kein Wunder, denn auch dies wurde – auf Basis der sogenannten „Dotplots“ – ja von der US-Notenbank zuletzt in Aussicht gestellt. Allerdings deuteten die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) der Federal Reserve zuletzt nur zwei weitere Zinssenkungen (um jeweils 25 Basispunkte) für 2026 an. Das kaufen die Anleger derzeit noch so.

Ich aber sehe das deutlich anders. Gar nicht mal deshalb, weil die US-Wirtschaft so schlecht laufen würde. Im Gegenteil. Die läuft weiterhin ganz passabel. Auch, wenn der Arbeitsmarkt durchaus ein wenig Sorge bereiten mag. Aber US-Präsident Donald J. Trump möchte gerne niedrigere US-Leitzinsen. Nun ist es zwar nicht unbedingt entscheidend für die US-Geldpolitik, was der US-Präsident gerne möchte. Denn die wollen zumeist eine lockere Geldpolitik, weil dies die Wirtschaft unterstützt und somit Wahlsiege wahrscheinlicher macht.

Aber Trump hat, anders als andere US-Präsidenten zuletzt, einen großen Vorteil. Dieser Vorteil liegt darin, dass die offizielle Amtszeit des (noch) amtierenden Fed-Chefs, Jerome „Jay“ Powell, im Mai 2026 regulär ausläuft. Somit darf Trump im Mai 2026 ganz offiziell und ohne jemanden feuern zu müssen, einen neuen Fed-Chef nominieren. Es ist zu vermuten, dass er für diesen Posten einen Gefolgsmann (oder Frau) auswählt, der ebenfalls eine (sehr) lockere Geldpolitik bevorzugt; vielleicht ja sogar Stephen I. Miran.

Trumps Kritiker werden auf den Plan gerufen

Spannend wird übrigens sein, wie sich der aktuelle Notenbankchef Powell dann verhalten wird. Denn dessen Amtszeit als Fed-Chef läuft zwar aus. Seine Amtszeit als Mitglied des Offenmarktausschusses der US-Notenbank aber noch nicht. In der Vergangenheit war es stets so, dass ein scheidender Chef der US-Notenbank dann auch seinen Platz im für die Geldpolitik zuständigen Gremium geräumt hat. Aber er müsste es nicht tun. Wenn er sich also an Trump für dessen Attacken rächen möchte…

Generell wird aber eine geldpolitische „Taube“ („Dove“) auf dem Chefsessel der Federal Reserve (und damit zugleich Chef des FOMC) auf den Plan rufen. Auch nicht ganz unterschätzen sollte man die Tatsache, dass letztlich ein ganzes Gremium (eben der Offenmarktausschuss!) und nicht der Fed-Chef allein über die weitere US-Geldpolitik entscheidet. Allerdings folgt das Gremium normalerweise, nahezu geschlossen, seinem Chef.

Alles andere wäre auch schlecht und könnte, von einzelnen Abweichlern bei einzelnen Entscheidungen, die Position des Fed-Chefs und damit letztlich der US-Notenbank insgesamt schwächen. Wenn daher mehrere FOMC-Mitglieder partout die Geldpolitik, die der neue Chef der US-Notenbank vorgibt, nicht mittragen können oder wollen, dürften eher sie ihren Hut nehmen als einen Aufstand gegen ihren Chef anzuzetteln. So wie wir es zuletzt bei einzelnen FOMC-Mitgliedern ( Adriana Kugler) schon gesehen haben.

Fazit: US-Geldschwemme dürfte kommen!

Egal, was Trumps Kritiker dazu sagen werden. Der amtierende US-Präsident ist nicht unbedingt für Kompromisse bekannt. Er möchte gerne eine lockerere US-Geldpolitik und wird sie, da er bald einen neuen Fed-Chef bestimmen darf, auch bekommen. Ich denke jedenfalls nicht, dass man im Offenmarktausschuss am Ende eine offene Attacke auf den neuen Chef wagen wird. Zumal dieser, weil er ja auf Trumps Linie ist, von diesem gestützt werden dürfte.

Ob dies am Ende wirklich gut ausgeht, steht auf einem anderen Blatt. Zwar befürworte auch ich persönlich weitere US-Zinssenkungen. Übertreiben sollte man es jedoch nicht. Sonst kommt es womöglich doch wieder zu einem Inflationsproblem in den USA und das kann auch die größte Taube auf dem Chefsessel der US-Notenbank nicht dauerhaft ignorieren. Kurz- bis mittelfristig ist das aber egal. Ja, im Gegenteil, für Anleger ist es sogar sehr gut.

Denn diese können ihr Geld vor den Gelddruckern in den USA schützen. Eben, in dem sie auf Sachwerte setzen. Ob dies nun Aktien oder, spekulativer, Kryptos, allen voran natürlich Bitcoin (BTC) ist, entscheidet natürlich jeder Anleger selbst. Die Märkte baden jetzt schon in Liquidität und bald dürfte noch eine neue Geldschwemme aus den USA hinzukommen. Daher bleibe ich bei meinem View und sehe einen großen Krypto-Bullrun zum Jahresende 2025 respektive über den Jahreswechsel 2025/2026. Bis dahin sollte man also im Markt „drin“ sein!

In diesem Sinne wünsche allen Leserinnen und Lesern, eine erfolgreiche Handelswoche sowie uns allen bald eine weniger geruhsame, weil von explosiven Kursgewinnen geprägte, Zeit!

Ihr

Sascha Huber

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