Zum Jahresabschluss 2025 möchte ich a) ein kurzes Fazit ziehen sowie b) natürlich einen Ausblick auf das kommende Jahr 2026 wagen. Das Fazit für das Jahr 2025 aus Sicht der „Kryptorianer“ fällt dabei sehr gemischt aus. Auf der einen Seite gab es deutliche Fortschritte in der „Adoption“, besonders dank der Trump-Administration in den USA. Auf der anderen Seite hat aber gerade der US-Präsident zuletzt verhindert, dass das Jahr 2025 positiv enden konnte.
So sorgte er bereits im April für einen Ausverkauf, als er seinerzeit im Rosengarten des Weißen Hauses seine „reziproken“ Zölle vorstellte. Auf diesen Ausverkauf folgte jedoch, nachdem er schnell zurückruderte, eine Monsterrally. So konnte sich selbst die Nummer 2 (nach Marktkapitalisierung) des Krypto-Marktes, der Ether (ETH) von Ethereum, zwischen April und August 2025 etwa verdreifachen. Doch erneut grätschte Trump dazwischen.
Bullen wurden von Trumps Zoll-Drohungen…
So sorgten erneute Zoll-Drohungen gegen China, Anfang Oktober, für einen Ausverkauf an den Krypto-Märkten, der sich gewaschen hatte. Selbst der Bitcoin (BTC) fiel, im Zuge dieses Ausverkaufs, von gut 126.000 auf rund 80.000 US-Dollar, ein Kursminus von mehr als -35% in kurzer Zeit. Wenn aber schon der Bitcoin mehr als -35% fällt, fallen alle anderen Kryptos natürlich umso mehr. Was auch, bis auf wenige Ausnahmen, der Fall war.
Doch warum kam es überhaupt zu diesem Ausverkauf? Nun, den grundsätzlichen Grund, nämlich erneute Zoll-Drohungen des US-Präsidenten gegen China, habe ich ja schon genannt. Aber eigentlich hätten es dann doch auch -10% getan, oder? Ja! Wahrscheinlich wäre es auch gar nicht so übel gekommen. Wenn, ja wenn, der US-Präsident die Bullen nicht völlig auf dem falschen Fuß erwischt hätte.
…völlig auf dem falschen Fuß erwischt!
Denn kurz zuvor war, insbesondere der Bitcoin, auf neue Allzeithochs gestiegen. Neue Allzeithochs aber sind, charttechnisch, die stärksten Kaufsignale. Schon deshalb, weil ein Allzeithoch bedeutet, dass kein Anleger (auf der Long-Seite) Verluste verbucht haben kann. Das Problem: Aufgrund des eigentlich starken charttechnischen Kaufsignals sind wohl viele Anleger gehebelt long gegangen, haben also mit Hebel auf weiter steigende Kurse gewettet.
Dann aber kam Trump und grätschte dazwischen. Auf einmal flogen den Spekulanten ihre gehebelten Long-Positionen nur so um die Ohren. Wenn man so möchte, hat Trump mit seinen Drohungen das genaue Gegenteil eines „Short Squeeze“ ausgelöst. Letztlich mag er aber auch damit allen „Kryptorianern“ einen Gefallen getan haben. Denn zukünftig wird sich so mancher Anleger genau überlegen, ob der Einsatz von Hebeln bei den, ohnehin sehr volatilen, Kryptos wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Ich denke nämlich nicht!
Das Jahr 2025 war nicht so schlecht, wie die Performance vieler Kryptos vermuten lässt!
Alles in allem war das Jahr 2025 somit phasenweise richtig gut. Für die langfristige Entwicklung dieses Marktes war es zudem, zweifellos, sehr gut. Aber am Ende war die Performance der meisten Kryptos schlecht, bei vielen Altcoins sogar schlicht unterirdisch. So ehrlich muss man leider sein. Doch diese Entwicklung ist durchaus typisch für die Entwicklung neuer Märkte. Wie ich ja letzte Woche an dieser Stelle dargelegt habe.
Lassen wir daher die Vergangenheit ruhen und konzentrieren uns auf die Zukunft. Wie könnte es im Jahr 2026 wohl weitergehen? Aus Sicht der Fundamentals zweifele ich nicht an einer positiven Entwicklung. Denn aufgrund einer, inzwischen recht klaren, Regulierung ist bereits viel institutionelles Kapital in den Markt geflossen – und dies sollte weitergehen. Bisher konzentriert sich dieses institutionelle Kapital jedoch noch in erster Linie auf den Bitcoin sowie wenige größere Altcoins à la Ether oder Solana (SOL).
Das Sentiment, also die Stimmung gegenüber den Kryptos, ist derzeit richtig mies. Dies kann man, zum Teil, sogar auf YouTube verfolgen. Denn viele YouTube-Kanäle, die sich auf Kryptos spezialisiert haben, leiden derzeit. Nicht unbedingt in dem Sinn, als dass die Abonnenten diese Kanäle reihenweise verlassen würden. Aber es gibt doch sehr viele „kritische“ Kommentare. Wobei ich das „kritisch“ bewusst in Anführungszeichen gesetzt habe.
Denn leider handelt es sich zumeist nicht um sachliche, konstruktive Kritik, sondern schlicht um Beleidigungen. Aus Frust! Doch wenn der Frust regiert, sind die Anleger normalerweise genug deprimiert. Aus Sicht der Sentimentanalyse scheint daher aktuell ein sehr guter Zeitpunkt zu sein, um zuzugreifen. Wobei man dann kurzfristig jedoch noch „Schmerzen“ aushalten können muss. Denn normalerweise dreht ein Markt nicht direkt, aber auf Sicht von wenigen Wochen.
Und was sagt die Charttechnik?
Bleibt, zum guten Schluss, noch der Blick auf die Charttechnik. Den haben wir auch schon länger nicht mehr gewagt. Machen wir es daher zum Jahresabschluss 2025 noch einmal! Hier kommen die Charts von Bitcoin (BTC) und Ether (ETH).
Bitcoin (BTC), Chart, 2 Jahre (in US-Dollar)
Im Chart des Bitcoin sieht man nicht nur den rasanten Ausverkauf zuletzt. Sondern auch, dass er sich derzeit in einer breiten Bodenbildung befindet. Diese verläuft, übergeordnet, zwischen 80.000 und 95.000 US-Dollar. Mit anderen Worten: Sollte der Bitcoin demnächst unter 80.000 US-Dollar fallen, wäre das sehr kritisch. Dann würde die Bodenbildung bearish beendet und ein charttechnisches Verkaufssignal mit Kursziel 65.000 bis 70.000 US-Dollar generiert.
Sollte der Bitcoin hingegen über 95.000 US-Dollar ansteigen, wäre dies ein erstes, aber sehr positives, Signal. Denn damit würde die Bodenbildung grundsätzlich bullish beendet. Allerdings stehen auf dem weiteren Weg nach oben noch Hürden um 100.000 sowie später 110.000 US-Dollar im Weg. Oberhalb von 110.000 US-Dollar könnte er dann zunächst die alten (Allzeit)Hochs sowie darüber hinaus neue Allzeithochs anpeilen. Das Kursziel läge dann bei 150.000 US-Dollar.
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