Alle US-Wirtschaftsdaten, die zuletzt gemeldet wurden, zeigen ein ähnliches Bild. Einerseits läuft die US-Wirtschaft noch immer gut, zum Teil sogar wieder besser. So wurde das Wirtschaftswachstum für Q2/2025 von zuvor +3,1% auf nunmehr +3,3% nach oben revidiert. Zugleich sehen wir jedoch – trotz Trumps „Zoll-Wut“ – nur eine leicht steigende Inflation. Wie aber kann das sein?
Nun, es dürfte vermutlich an der sehr restriktiven Migrationspolitik liegen. Nicht nur, dass kaum noch jemand neu in die USA hineinkommt. Nein, es fliegen auch viele illegale Einwanderer raus. Dadurch wird dem US-Arbeitsmarkt entsprechendes Angebot, besonders an Niedriglöhnern, entzogen. Alles in allem zeigt sich der US-Arbeitsmarkt dadurch auch noch stabil, wobei erste Risse zu sehen sind.
Bekanntlich lautet das Mandat der US-Notenbank, die US-Inflation unter Kontrolle zu halten (was die US-Notenbank selbst bei einer Inflation von rund 2% p.a. als gegeben ansieht) und dabei gleichzeitig möglichst für Vollbeschäftigung zu sorgen – und dies alles mit möglichst niedrigen (Leit-)Zinsen. Die US-Inflation liegt zwar noch leicht über dem offiziellen Ziel der Federal Reserve. Sie steigt aber eben nicht sehr stark und dürfte daher bald weiter sinken.
Zumal Zölle, die als Hauptgrund für den leichten Anstieg ausgemacht werden, stets nur kurzfristig preistreibend wirken. Denn anschließend führen die höheren Preise für eine entsprechende Konsumzurückhaltung, so dass sie mittelfristig sogar preisdämpfend und damit deflationär wirken dürften. Hinzu kommt dann auch noch das aktuelle „Hype“-Thema Künstliche Intelligenz (KI/AI). Die KI/AI vernichtend bereits heute erste Arbeitsplätze.
Zinssenkung in den USA im September ist gesetzt!
Alles zusammen genommen haben wir derzeit eine Situation, dass die US-Inflation sich zwar nicht ganz wie gewünscht entwickelt, aber meilenweit davon entfernt ist problematisch zu sein. Zugleich zeigen sich aber auf dem US-Arbeitsmarkt erste Risse. Insofern war es für mich (und auch für Sie als meine Leserinnen und Leser!) wohl keine große Überraschung, dass sich Noch-US-Notenbank-Chef Jerome „Jay“ Powell in seiner Jackson Hole-Rede „dovisher“ gab.
Schaut man sich daher nun die entsprechenden Indikatoren (wie das CME FedWatch-Tool) an, ist eine Zinssenkung (eher um 25 als um 50 Basispunkte!) für den 17. September 2025 gesetzt. Anschließend wird von Anlegern überwiegend nur noch eine weitere Zinssenkung (erneut um 25 Basispunkte) bis zum Jahresende gesehen, vermutlich im Dezember. Ich bin mir da aber nach wie vor nicht so sicher wie die Anleger.
Denn ich kann mir unverändert auch drei US-Zinssenkungen (um jeweils 25 Basispunkte) bis Jahresende sehr gut vorstellen. Letzten Endes ist es aber auch nicht so wichtig hier ganz richtig zu liegen. Frei nach Warren Buffett, der einst sagte: „Es reicht für Anleger an den Märkten wenigstens ungefähr richtig als ganz falsch zu liegen!“. Mit anderen Worten: Man muss als Anleger nicht immer absolut Recht haben. Nur sollte man nie ganz falsch liegen.
Ob nun also zwei oder drei Leitzinssenkungen (um jeweils 25 Basispunkte und bis Jahresende) in den USA kommen, ist nicht kriegsentscheidend. Wichtig ist nur, dass die Leitzinsen weiter sinken. Doch warum sehe ich das so?
US-Wirtschaft wird weiter befeuert – und dann kommt der neue Fed-Chef
Wie eingangs berichtet, läuft die US-Wirtschaft derzeit insgesamt immer noch gut, zuletzt sogar wieder etwas besser als erwartet. Ja, der US-Arbeitsmarkt ist auch noch stabil, zeigt aber erste Risse. Deshalb sollte und wird die US-Notenbank eben ihre Leitzinsen senken, quasi vorausschauend, was auch gut ist. Aber zugleich wird mit Zinssenkungen, ob nun zwei oder drei, die US-Wirtschaft noch weiter befeuert.
Wo daher nun eine Wirtschaftskrise, eine US-Rezession, herkommen soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielmehr dürften US-Unternehmen auch weiterhin mit guten Geschäftszahlen überzeugen. Zugleich aber schwimmen die Märkte in noch mehr Liquidität als ohnehin schon (denn weltweit waren die meisten Notenbanken ja deutlich weniger restriktiv („hawkish“) als die US-Notenbank.
Doch das ist ja immer noch nicht alles. Vielmehr endet die Amtszeit von Fed-Chef Jay Powell regulär im Mai nächsten Jahres (2026). US-Präsident Donald J. Trump aber hat bereits angekündigt, dass er – der seinerzeit Powell übrigens eingesetzt hat (ehe sein Nachfolger Joe Biden ihn dann erneut nominierte) – diesen nicht erneut nominieren werde. Trump wird also spätestens im Mai 2026 einen neuen, ihm genehmeren, US-Notenbank-Chef installieren.
In der Folge wird die US-Geldpolitik spätestens ab Mai 2026 wahrscheinlich generell (noch) „dovisher“ werden – und die Märkte noch mehr in Liquidität ertränkt. Das erinnert dann fast schon an die Zeit der Covid-19-Pandemie, als die Notenbanken weltweit, besonders aber die US-Notenbank, quasi Staatsfinanzierung betrieben haben.
Fazit: Kurzfristiges Geplänkel weiter einfach ignorieren
Kurzfristig mögen die Kurse des Bitcoins – und anderer Kryptos – daher noch etwas dahinplätschern. Das ist aber schlicht und einfach eine Übergangsphase, sozusagen die Ruhe vor dem (Gipfel)Sturm. Dieser dürfte jedoch in den nächsten Wochen beginnen. Insbesondere zum Jahresende und über den Jahreswechsel (2025/2026) dürfte es einen starken Bullrun geben.
Die jetzige Wartezeit ist genau das, was es als letztes Puzzleteilchen noch braucht. Denn damit werden die letzten Ungeduldigen und Zweifler aus dem Markt gedrängt. Am besten wäre daher, wenn man dieses kurzfristige Geplänkel einfach ignoriert – oder die Chancen nochmals nachzulegen nutzt. Es sollte sich am Ende in barer Münze auszahlen! In diesem Sinne wünsche allen Leserinnen und Lesern, wie immer, eine schöne, entspannte und sonnige Handelswoche.
Ihr
Sascha Huber
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