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Bitcoin (BTC) und Co.: Alles hängt an der US-Notenbank!

Bitcoin erreicht neues Allzeithoch, doch US-Inflationsdaten und Zollpolitik beeinflussen die Krypto-Märkte stark. Experten erwarten trotzdem weitere Zinssenkungen.

Auf einen Blick:
  • Bitcoin steigt auf über 124.000 US-Dollar
  • US-Inflationsdaten sorgen für Marktvolatilität
  • Trumps Zollpolitik belastet Produzentenpreise
  • Experten prognostizieren lockere Geldpolitik der Fed

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, wie sehr der (gesamte!) Krypto-Markt an der Geldpolitik der US-Notenbank hängt, wurde er diese Woche erbracht. So bekamen wir am Dienstag (12. August) gute US-Verbraucherpreise (CPIs, Consumer Price Indices), was die Anleger feierten. So wurden kurzfristig drei Zinssenkungen (um jeweils 0,25%) bis Jahresende in den USA eingepreist – und Aktien- wie insbesondere auch Krypto-Märkte haussierten.

Die Euphorie war kurzfristig so groß, dass der Bitcoin (BTC), also die „Mutter aller Kryptowährungen“, auf mehr als 124.000 US-Dollar – und damit ein neues Allzeithoch steigen konnte. Doch auch der Ether von Ethereum (ETH) und andere Kryptowährungen legten deutlich zu. Nachdem ich letzte Woche an dieser Stelle noch schrieb, dass der Ether erstmals seit längerem wieder die 4.000,00 US-Dollar Marke gesehen hatte, schien er nun schon die 5.000,00 US-Dollar Marke erreichen zu können.

Doch dann kamen, nur zwei Tage später, am Donnerstag (14. August) die Produzenten- oder auch Erzeugerpreise (PPIs; Producer Price Indices). Diese fielen deutlich heißer als erwartet aus. So stiegen sie im Vergleich zum Vormonat um 0,9% (statt der erwarteten 0,2%). Im Jahresvergleich lag der Anstieg sogar bei 3,3% (statt der erwarteten 2,5%). Und sofort war es mit der Herrlichkeit wieder vorbei.

Trumps Zoll-Wut bleibt das Problem!

Doch wie lassen sich diese Entwicklungen erklären? Vermutlich genauso, wie es der Chefvolkswirt von Goldman Sachs, Jan Hatzius, kürzlich analysiert und geschrieben hat. Die Zoll-Wut von US-Präsident Donald J. Trump hat die Produzenten in den USA kurzfristig belastet. Allerdings noch nicht so sehr, da sie ja im Voraus massiv Waren importiert hatten, um so nicht direkt unter den Zöllen zu leiden.

Darüber hinaus haben die (produzierenden) Unternehmen zunächst nur einen kleinen Teil der Zölle weitergegeben, Jan Hatzius bezifferte diese Quote auf 22%. Zugleich schrieb er kürzlich auch, dass am Ende die Zölle zwar nicht vollständig (also zu 100%) an die Verbraucher weitergegeben würden. Aber wohl doch zu einem deutlich höheren Teil, konkret sprach er in seiner Analyse von rund zwei Dritteln (67%).

Der US-Präsident attackierte Goldman Sachs, deren CEO David Solomon sowie deren deutschen Chefvolkswirt Jan Hatzius noch nach Veröffentlichung der Konsumentenpreise scharf. Zuletzt war er dann aber ruhig. Tatsächlich sind Prognosen immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Soll Mark Twain mal gesagt haben. Insofern kann Jan Hatzius am Ende auch falsch liegen. Aber tatsächlich halte ich seine Prognose sogar für sehr vorsichtig!

Vielmehr könnte die Weitergabe-Quote am Ende auch höher als 67% liegen. Aber selbst, wenn es weniger wäre, dürften die Zölle die US-Inflation kurzfristig weiter anheizen. So, wie sie es zuletzt ja auch schon, wenn auch nicht so stark wie viele erwarteten, getan haben. Insofern denke ich, dass kurzfristig Trumps Zoll-Wut das Problem bleibt. Dennoch war, bin und bleibe ich bullish für Bitcoin und Co. Wie aber passt das nun zusammen?

Anleger bewerten die Situation nicht ganz richtig…

Nun, ganz einfach! Meines Erachtens sehen die Anleger die aktuelle Situation zwar richtig. Sie bewerten sie aber nicht ganz richtig. So gehen sie davon aus, dass die US-Notenbank, bei einer erhöhten und vielleicht sogar weiter steigenden Inflation die Leitzinsen nicht oder zumindest nicht so stark senken kann und wird. Das wäre logisch, aber… das Mandat der US-Notenbank ist eben, anders als beispielsweise bei der EZB, nicht nur Preisstabilität.

Vielmehr soll die US-Notenbank Preisstabilität (definiert sie selbst, fragwürdigerweise, mit einer Inflationsrate von zwei Prozent) bei gleichzeitig möglichst Vollbeschäftigung und das alles mit einem möglichst niedrigen Leitzins schaffen. Die Inflationsrate mag, selbst für die selbst definierte Preisstabilität, zwar etwas zu hoch sein. Aber der US-Arbeitsmarkt zeigte zuletzt gravierende Schwächen, die durch den Siegeszug von KI/AI noch verstärkt werden.

Somit muss sich die US-Notenbank am Ende wohl entscheiden, welchem der beiden Mandate sie mehr Gewicht beimisst. Fed-Chef Powell hat zuletzt immer kommuniziert, dass die Inflation wichtiger sei. Dementsprechend „hawkish“ war dann auch der geldpolitische Kurs der Federal Reserve. Nur wird er dies auf Dauer so nicht durchhalten können. Schon zuletzt gab es zwei Stimmen im Offenmarktausschuss (FOMC; Federal Open Market Committee), die die Leitzinsen gerne gesenkt hätten: Christopher J. Waller und Michelle W. Bowman.

Da sich Adriana D. Kugler kürzlich freiwillig ausgeschieden ist und von Trump durch Stephen I. Miran ersetzt wurde, gibt es dort nun mindestens schon drei „Tauben“. Und es dürften sogar noch mehr sein. Ergo wird es auch einen Shift im FOMC geben, weg von dem zuletzt sehr „hawkishen“ Kurs zu einem deutlich lockeren, „dovisheren“. Was nicht nur Trump selbst, der ja schon länger Zinssenkungen einfordert, freuen dürfte.

Zinssenkungen trotz (erhöhter) Inflation

Kommt es aber, trotz einer noch etwas erhöhten Inflation, zu Zinssenkungen, dürfte dies alle Assets freuen. Besonders aber solche, die auch gerne als Inflationsschutz „gespielt“ werden, ergo Gold und Bitcoin. Daher ergibt es durchaus einen Sinn bullish für Bitcoin zu sein. Doch ich rechne sogar damit, dass die zunächst noch inflationär wirkenden Zölle in einer zweiten Phase – durch Konsumzurückhaltung der Amerikaner – deflationär wirken.

Dann aber werden die Leitzinsen in einigen Monaten noch deutlich stärker gesenkt werden (müssen). Umso besser, dass die Amtszeit von Fed-Chef Powell im Mai 2026 dann turnusgemäß ausläuft. Trump hat bereits angekündigt, dass er dann gehen muss. Sein neuer Fed-Chef, wer immer es auch werden mag, wird sicherlich auch eher seinen „taubenhaften“ geldpolitischen Kurs unterstützen. Dann könnte die „Asset (Inflation) Party“ sogar wieder richtig beginnen – so wie einst nach dem „Corona Crash“.

Fazit: Weiter durchhalten, denn das wird belohnt werden

Folglich gilt weiterhin, dass man – besonders größere – Dips kaufen kann und sollte. Es mag sich noch etwas hinziehen. Aber es wird schon bald besser, so wie wir es zuletzt ja zum Teil auch schon gesehen haben. Und auf Sicht einiger Monate wird es dann explosiv. Die meisten Anleger haben das verstanden. Dieses Mal übrigens auch und besonders die Anleger an den Aktienmärkten, die sich bisher bei ihrer Party nicht wirklich stören ließen und lassen.

Die „Kryptorianer“ waren zuletzt sensibler. Was nicht verwundert, wenn der Bitcoin sogar auf neuen Allzeithochs herumgeturnt ist und sich der Ether zuletzt nahezu verdreifachen konnte (ausgehend von den Tiefs im April, im Zuge von Trumps „reziproken“ Zöllen am sogenannten „Liberation Day“. Aber letztlich können selbst Bitcoin und Ether ihre Kursgewinne zuletzt weitestgehend verteidigen. Das sieht somit weiterhin sehr gut aus!

In diesem Sinne wünsche allen Leserinnen und Lesern, wie immer, ein schönes, geruhsames und sonniges Wochenende.

Ihr

Sascha Huber

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