Während andere DAX-Konzerne mit ihren Q2-Zahlen glänzen konnten, präsentiert sich bei Bayer ein gemischtes Bild. Trotz einer erst kürzlich angehobenen Jahresprognose rutschte der Leverkusener Konzern im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen. Der Nettoverlust weitete sich dramatisch von 34 Millionen Euro im Vorjahr auf 199 Millionen Euro aus.
Die Ursachen liegen in massiven Sonderbelastungen von 981 Millionen Euro, die hauptsächlich durch weitere Rückstellungen für die Roundup-Klagen entstanden. Allein 1,2 Milliarden Euro zusätzliche Vorsorge für die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten drücken weiter auf die Bilanz.
Währungseffekte fressen Wachstum auf
Operativ zeigt sich der Konzern jedoch stabiler als befürchtet. Der bereinigte Umsatz kletterte um 0,9 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro – allerdings nur währungs- und portfoliobereinigt. Die harten Fakten sprechen eine andere Sprache: Nominal sank der Erlös um vier Prozent, da Währungseffekte von 600 Millionen Euro das Wachstum zunichtemachten.
Besonders bitter: Der freie Cashflow brach um dramatische 90 Prozent auf nur noch 100 Millionen Euro ein. Höhere Bonuszahlungen und verschobene Kundenzahlungen in der Agrarsparte belasteten die Liquidität erheblich.
Bayer AG Aktie Chart
Pharma rettet die Prognose
Trotz der Quartalsverluste hob Bayer Ende Juli seine Jahresprognose an – ein scheinbarer Widerspruch, der sich durch die starke Performance der Pharmasparte erklärt. Nubeqa und Kerendia, die beiden Hoffnungsträger, legten um beeindruckende 54 Prozent zu und kompensieren damit teilweise die Verluste durch Xarelto, das nach dem Patentablauf um 27 Prozent einbrach.
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet der Konzern nun Umsätze zwischen 46 und 48 Milliarden Euro statt der ursprünglich prognostizierten 45 bis 47 Milliarden. Das Ergebnis je Aktie soll auf 4,80 bis 5,30 Euro steigen – eine beachtliche Steigerung der Erwartungen.
Agrarsparte überrascht positiv
Ein Lichtblick zeigt sich in der oft kritisierten Crop Science-Sparte. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 14,5 Prozent, getrieben durch starke Mais-Saatgut-Verkäufe. Während der Pflanzenschutzbereich schwächelt, kompensieren die Genetik-Geschäfte die Verluste mehr als vollständig.
Doch die Schuldenlast bleibt das Damoklesschwert: Mit 33,3 Milliarden Euro Nettofinanzverbindlichkeiten stemmt sich Bayer weiter gegen die Hypothek der Monsanto-Übernahme.
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