Vor Kurzem erst begeisterte Bayer die Anleger mit der Meldung, dass die US-Generalstaatsanwaltschaft sich für eine Verhandlung der Causa Glyphosat vor dem Supreme Court ausspricht. Damit verbunden ist die Hoffnung, die Angelegenheit endgültig zu klären und tausenden Verfahren die Grundlage zu entziehen. Die Bayer-Aktie reagierte darauf mit satten Kursgewinnen.
Doch die rasanten Kursgewinne wurden jüngst wieder gestoppt, wenn auch bisher ohne plötzliche Korrektur. Für ein wenig Unsicherheit sorgt allerdings, dass die Fachzeitschrift „Regulatory Toxicology and Pharmacology“ eine Studie aus dem Jahr 2000 wieder zurückzog. Besagte Studie zeigte keine krebserregende Wirkung von Glyphosat und wurde von Bayer des Öfteren als wichtiges Argument in Verhandlungen herangezogen.
Was hat Monsanto mit der Studie zu tun?
Der zuständige Chefredakteur Martin van den Berg begründete die Entscheidung mit mehreren Bedenken. So bestehe der Verdacht, dass Mitarbeiter von Monsanto daran mitgearbeitet hätten, ohne dass dies erwähnt wurde. Außerdem steht der Verdacht im Raum, dass die drei offiziell genannten Autoren finanzielle Zuwendungen von Monsanto erhalten haben könnten.
Hinweise darauf habe während eines Rechtsstreits offengelegte Korrespondenz geliefert. Zweifelsfrei belegt sind die Vorwürfe damit zwar noch nicht und Bayer bestreitet die Darlegung mit aller Deutlichkeit. Doch leise Zweifel bleiben, auch mit Blick auf ein mögliches Verfahren vor dem Supreme Court.
Bayer: Ausgebremst
In Panik verfallen die Anleger noch nicht und Bayer steht auch noch nicht vollkommen ohne Argumente da. Doch zumindest der Höhenflug scheint erst einmal zu seinem Ende gefunden zu haben. Am Donnerstagmorgen konnten die Bullen den Kurs nur noch um müde 0,3 Prozent bis auf 36,74 Euro in die Höhe befördern. Es bleibt bei Zugewinnen von etwa zehn Prozent im 5-Tages-Vergleich, aber eben auch bei nagenden Zweifeln beim Thema Glyphosat.
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