Der deutsche Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer hat am Mittwoch eine neue Generation von Sojabohnen-Saatgut für den brasilianischen Markt angekündigt. Das Produkt mit der Bezeichnung Intacta 5+ soll Landwirten im weltgrößten Anbauland der Ölsaat zur Verfügung stehen, sobald die regulatorischen Genehmigungen vorliegen. Kommerzielle Varianten mit der neuen Biotechnologie werden für die Anbausaison 2027/28 erwartet.
Toleranz gegenüber fünf Herbiziden als Hauptmerkmal
Die neue Saatgut-Generation unterscheidet sich durch ihre Resistenz gegenüber fünf verschiedenen Unkrautvernichtungsmitteln: Mesotrion, Dicamba, Glyphosat, Glufosinat und 2,4-D. Damit ist Intacta 5+ nach Unternehmensangaben die erste Technologie in Brasilien mit dieser Bandbreite an Herbizid-Toleranzen. Zusätzlich bietet das Saatgut Schutz gegen bestimmte Raupenarten, die Sojapflanzen schädigen können.
Marcio Santos, Geschäftsführer der Agrarsparte von Bayer in Brasilien, bezeichnete die Entwicklung als „wichtigen genetischen Fortschritt“, der Landwirten helfe, gegenwärtige und künftige Herausforderungen in der Landwirtschaft zu bewältigen. Die bisherige Intacta-Technologie des Konzerns habe laut einer Studie der Agrarberater von Agroconsult in den vergangenen zehn Jahren bereits 21,2 Millionen Tonnen zur Sojaproduktion in Brasilien beigetragen.
Bayer AG Aktie Chart
Brasilien als zweitgrößter Markt für Biotechnologie
Brasilianische Landwirte haben genetisch veränderte Samen in den vergangenen Jahrzehnten schnell angenommen. Diese Akzeptanz gilt als wesentlicher Treiber für Ertragssteigerungen bei verschiedenen Nutzpflanzen. Nach einem Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums vom November 2024 ist Brasilien nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Produzent von biotechnologischen Nutzpflanzen weltweit.
Für die Anbausaison 2024/25 prognostiziert der Bericht eine Aussaat von 68,5 Millionen Hektar mit genetisch veränderten Merkmalen. Die Akzeptanzraten erreichen bei Sojabohnen und Baumwolle 99 Prozent, bei Mais liegen sie bei 95 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, wie etabliert die Technologie bereits ist.
China hat entgegen der vollmundigen Ankündigungen der Trump-Regierung kaum neue Käufe am US-Sojabohnenmarkt getätigt. Stattdessen setzt man verstärkt auf andere Exportländer wie Brasilien. Für Bayer dürfte die Markteinführung damit strategisch wichtig sein, um die Position im brasilianischen Saatgutgeschäft zu festigen. Wie sich die neue Technologie gegenüber Wettbewerbern behaupten wird und welche Preisstrategie der Konzern verfolgt, bleibt allerdings vorerst noch offen.
Bayer AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer AG-Analyse vom 27. November liefert die Antwort:
Die neusten Bayer AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer AG-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
