BASF- und Bayer-Aktie: Das kommt überraschend!

Schwere Zeiten für Aktien aus dem Chemiesektor. Bayer hat BASF an der Börse dennoch etwas voraus, trotz insgesamt niedrigerer Kursziele.

Auf einen Blick:
  • Die Chemiebrache durchlebt eine harte Zeit, das spürt man auch an der Börse
  • Die Aktie von BASF hat binnen eines Monats zweistellig an Wert eingebüßt
  • Die Papiere von Bayer haben sich besser geschlagen, trotz skeptischer Analysten
  • Nur Goldman Sachs hat für den Leverkusener Konzern ein hohes Kursziel aufgerufen

Liebe Leserin, lieber Leser,

die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie steckt in der Krise, hat im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Rückschlag erlitten. Produktion, Umsatz und Preise gaben nach, die Auslastung der Anlagen fiel auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) Anfang September mitteilte. Dass die Aktien der beiden Chemieriesen BASF und Bayer keine Freudensprünge vollführen, ist die logische Konsequenz. Und doch hat Bayer dem Ludwigshafener Wettbewerber etwas voraus.

BASF blieb zuletzt hinter Bayer

Denn obwohl die Analysten in ihrer Gesamtheit eher der BASF-Aktie einen mittelfristigen Kurszuwachs zutrauen, haben die Papiere allein im vergangenen Monat rund 12 Prozent an Wert eingebüßt auf aktuell rund 42 Euro. Bei Bayer, trotz Unsicherheiten wegen der Glyphosat-Prozesse in den USA, hielt sich mit dereit knapp 27 Euro im selben Zeitraum besser, das Minus seit Ende August beläuft sich auf rund die Hälfte. Das kommt überraschend, hat doch lediglich ein Analyst Bayer zuletzt zum Kauf empfohlen, die Kursziele sprechen Bände:

  • UBS: 26,00 Euro, -5,21%
  • JP Morgan.: 25,00 Euro, -8,86%
  • Berenberg Bank, 26,00 Euro, -5,21%
  • Goldman Sachs: 35,00 Euro, +27,60%

Goldman Sachs beließ Bayer-Aktie auf „Buy“

Die US-Bank Goldman Sachs hat als einzige das Kursziel für Bayer nach finalen Zahlen zum zweiten Quartal im August von 34 auf 35 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. James Quigley zeigte sich „überrascht von der Fallhöhe, der die Aktien am Berichtstag ausgesetzt waren“, wie er laut finanzen.net schrieb. Denn die zuvor veröffentlichten Eckdaten seien größtenteils bestätigt worden und in puncto Rechtsstreitigkeiten sah er Fortschritte.

Die US-Bank JP Morgan hatte die Einstufung für Bayer nach detaillierten Zahlen hingegen auf „Neutral“ mit einem Kursziel von lediglich 25 Euro belassen. Richard Vosser sah „nur noch begrenzt Bedarf für eine Anpassung der Konsensschätzung für das operative Ergebnis“. Insgesamt jedoch könnte die Tatsache, dass die besser als gedachte Entwicklung teilweise mit dem Pharma-Verkaufsschlager Xarelto sowie dem Verkauf eines Fußballers durch Bayer 04 Leverkusen zusammenhänge, für manche enttäuschend sein.

Höhere Prognosen für BASF-Aktie

Dennoch hat sich Bayer an der Börse zuletzt wackerer geschlagen als BASF. An den Analysten liegt das eher nicht. Das durchschnittliche Kursziel aus elf Analysen unterschiedlicher Häuser liegt laut finanzen.net für BASF bei 47,11 Euro – und damit über dem aktuellen Kursniveau. Insbesondere die Deutsche Bank machte den Anleger zuletzt eigentlich Hoffnung.

Analystin Virginie Boucher-Ferte hatte das Kursziel für BASF am Mittwoch zwar leicht von 52 auf 50 Euro gesenkt, die Einstufung allerdings auf „Buy“ belassen. Sie sieht die europäische Chemiebranche zwar im langwierigen Abschwung. Die Risiken für die Markterwartungen an 2026 seien immens, sagt sie. BASF allerdings gehört unter den breit aufgestellten Konzernen „zu ihren Favoriten“, wie die Expertin betonte. Daher glaubt Boucher-Ferte an einem mittelfristigen Kurszuwachs von rund 20 Prozent. Auch andere erkennen bei der Aktie noch Potenzial:

  • Jefferies: 45,00 Euro, +7,14%
  • DZ Bank: 56 Euro, +33,32%
  • Berenberg Bank: 44,00 Euro, +4,76%
  • Warburg Research: 46,00 Euro, +9,52%

DZ Bank mit BASF-Kursziel von 56 Euro

Besonders zuversichtlich ist demnach Peter Spengler von der DZ Bank: Er hat die Einstufung der Aktie von BASF bei einem fairen Wert von 56 Euro auf „Kaufen“ belassen. „Wir erwarten auf dem Kapitalmarkttag in Antwerpen neue Information zum Kerngeschäft und zum Transformationsprozess“, schrieb er am Montag dieser Woche. Spengler sieht „weitere Katalysatoren in der Trennung von Geschäften, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören“. Besonders überzeugt scheinen die Anleger, trotz leichtem Zugewinn am Freitagmorgen, hingegen nicht zu sein.

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