Eine neue Anlage in Texas, ein Verfahren mit Zungenbrecher-Namen – und zwei Schwergewichte der Branche, die ernst machen: BASF und ExxonMobil ziehen bei der Methanpyrolyse an einem Strang. In Baytown soll kein kleines Laborprojekt entstehen, sondern eine Demoanlage, die bis zu 2.000 Tonnen Wasserstoff und 6.000 Tonnen festen Kohlenstoff pro Jahr aus Erdgas holen soll. Die Frage ist: Pilotversuch mit Schaulaufen – oder Vorbote für mehr?
Wasserstoff aus Gas: BASF und Exxon legen los
Kern des Deals ist ein gemeinsames Entwicklungsabkommen. Vereinfacht gesagt wollen die Partner testen, ob sich das Verfahren aus dem Technikraum in den Alltag einer großen Industrieanlage übersetzen lässt. Die Demoanlage auf dem Gelände von ExxonMobil in Baytown soll genau das zeigen: Läuft der Prozess stabil, wie sehen die Energiekosten aus, was kommt am Ende wirklich raus?
Die Methanpyrolyse klingt kompliziert, ist im Prinzip aber simpel: Erdgas oder Biomethan wird mit Strom so aufgeheizt, dass es in Wasserstoff und festen Kohlenstoff zerfällt. Laut Pressemitteilung von gestern fällt dabei im Prozess kein CO₂ an, anders als bei der klassischen Dampfreformierung, bei der aus Gas und Wasserdampf ein CO₂-haltiges Abgas entsteht. Außerdem soll der Strombedarf deutlich unter dem liegen, was eine Elektrolyse von Wasser bräuchte. Der abgetrennte Kohlenstoff ist kein Abfall, sondern als Material etwa für Stahl- und Aluminiumwerke, den Bausektor oder Batteriewerkstoffe gedacht.
Reaktoren, Rampenlicht und noch keine Klarheit beim Geld
Für den Chemiekonzern ist das Vorhaben kein Fremdkörper, sondern Teil seines Carbon-Management-Programms. In Ludwigshafen läuft bereits eine eigene Versuchsanlage, in der ein spezieller Reaktor getestet wird. Dort spricht BASF von einer erfolgreichen Erprobung. ExxonMobil steuert vor allem Erfahrung beim Hochskalieren großer Anlagen bei. Für Beobachter der BASF Aktie ist das ein weiterer Baustein in einer längerfristigen Technikstory rund um Wasserstoff und Kohlenstoffkreisläufe – ohne dass heute schon klar wäre, was das in Euro und Cent bringt.
Spannend ist, was die Unternehmen nicht sagen: Es gibt weder Aussagen zu späteren Ertragsbeiträgen noch zu einem konkreten Plan, wann aus der Demoanlage ein größeres Rollout werden könnte. Klar ist damit nur eines: Zunächst steht ein ausgewachsener Techniktest an, kein Gelddruck-Automat. Ob die Methanpyrolyse am Ende tatsächlich den Sprung in die breite Anwendung schafft und damit auch für die BASF Aktie schwerer wiegt, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Die Richtung ist gesetzt, der echte Härtetest steht noch aus.
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