BASF mischt jetzt da mit, wo’s richtig zur Sache geht: bei der Frage, wie man die eigene Dreckluft wieder sauber kriegt. Der Chemieriese hat sich mit dem österreichischen Anlagenbauer ANDRITZ zusammengetan – und die beiden wollen in Dänemark eine CO₂-Abscheideanlage hinstellen, die so viel Kohlendioxid aus dem Rauch zieht, dass man fast meinen könnte, der Müll atmet auf. Schauplatz: Aarhus, die zweitgrößte Stadt des Landes. Dort soll ein Müllkraftwerk künftig jährlich 435.000 Tonnen CO₂ einfangen. Klingt nach großem Kino – steht aber noch unter Finanzierungsvorbehalt. Ohne dänische Fördergelder bleibt’s beim Plan.
Chemie trifft Maschinenbau – und zwar handfest
ANDRITZ baut die Anlage, BASF liefert das Know-how in Flaschen. Genauer: die OASE blue-Technologie, ein chemisches Verfahren, das CO₂ aus Abgasen fischt wie ein Netz die Fische. Laut Klaus Bärnthaler von ANDRITZ soll die Kooperation zeigen, wie man den ganzen CO₂-Kram effizienter und kundenfreundlicher hinkriegt. BASF-Manager Vasilios Galanos schwärmt von einer „starken Partnerschaft“ zwischen Ingenieuren und Chemikern. Übersetzt: Die einen schrauben, die anderen mischen – und zusammen läuft’s.
Dass BASF sich dabei nicht auf Experimente einlässt, dürfte klar sein. Die Technik läuft bereits in über 500 Anlagen weltweit. Und das Prinzip ist so schlicht wie clever: Abgase werden durch eine Lösung gejagt, die das CO₂ bindet. Danach wird’s wieder herausgekocht und kann gespeichert oder weiterverwertet werden. Das Ganze spart Energie und damit bares Geld. Wer in der Industrie unterwegs ist, weiß: Das zieht mehr als jede Nachhaltigkeitsbroschüre.
BASF will mehr als nur saubere Luft
Für BASF ist das Projekt kein Nebenjob, sondern Teil einer größeren Wette: Die Chemiesparte soll künftig nicht nur Basisstoffe liefern, sondern auch Umwelttechnik, mit der sich Geld verdienen lässt. Das Timing ist nicht schlecht. Denn immer mehr Betreiber von Kraftwerken, Zementöfen oder Müllverbrennungsanlagen stehen unter Druck, ihre Emissionen zu senken – am besten, ohne gleich den Laden dichtzumachen. Da passt BASFs Angebot wie die Faust aufs Auge.
Konkurrenz? Ja, klar – aber das Spiel ist offen
Natürlich ist BASF nicht allein unterwegs. Namen wie Carbon Clean, Linde Engineering oder MEGA a.s. mischen ebenfalls im CO₂-Geschäft mit. Der Kampf um Marktanteile hat längst begonnen, und am Ende zählt, wer’s billiger, schneller und stabiler hinbekommt. BASF bringt Erfahrung, Geld und Produktionspower mit – keine schlechten Karten.
Wenn das Projekt in Aarhus klappt, dürfte es Nachahmer finden. Für BASF wäre das ein echter Türöffner in einen Markt, der gerade erst richtig loslegt. Ob daraus ein Dauerläufer wird oder nur ein kurzer Hype – das entscheidet sich erst, wenn die Anlage läuft und liefert. Aber eins ist sicher: BASF will hier nicht bloß mitspielen. Der Konzern will zeigen, dass man mit Chemie eben nicht nur Dreck macht, sondern auch welchen wegbekommt.
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