Innerhalb weniger Stunden verkündete Babcock & Wilcox (B&W) sowohl den Verkauf einer Traditionssparte als auch den Einstieg in einen Milliardenmarkt. Die Aktie reagierte vorbörslich im US-Handel mit einem Kurssprung von über 30 %. Für das US-Unternehmen, das einst als klassischer Kraftwerksausrüster galt, beginnt damit ein neues Kapitel, zwischen Altlastenabbau und Zukunftsinvestition.
Alte Zöpfe ab, frisches Kapital rein
Mit dem Verkauf seiner Einheit Allen-Sherman-Hoff (A-S-H) an den österreichischen Technologiekonzern Andritz für 29 Mio. USD trennt sich B&W von einem Bereich, der kaum noch Wachstumsimpulse brachte. Gleichzeitig hat das Unternehmen eine Rückzahlung seiner 8,125 % Senior Notes über 26 Mio. USD angekündigt. Nach deren Tilgung wird keine Anleihe mehr ausstehen. Die Bilanz soll entschlackt, die Zinslast gesenkt und die Kapitalstruktur gestärkt werden.
Interessantes Detail: Trotz des Verkaufs bleibt B&W über Vertriebsabkommen weiter am Geschäft beteiligt und kann A-S-H- und Diamond-Power-Produkte an Energieversorger vermitteln. Das sichert laufende Einnahmen, ohne die operative Verantwortung zu tragen.
Eintritt in den Milliardenmarkt der KI-Stromversorgung
Während alte Sparten abgewickelt werden, setzt Babcock & Wilcox auf Wachstum durch Hightech. Gemeinsam mit Applied Digital arbeitet das Unternehmen an einem 1,5 Mrd. USD schweren Projekt, das bis 2028 rund 1 Gigawatt Leistung für KI-Rechenzentren liefern soll.
Geplant sind vier Gaskraftwerke mit jeweils 300 MW, die auf bewährter Dampfturbinen- und Kesseltechnologie von B&W basieren. Der Clou: Die Systeme sollen schneller einsatzbereit sein als herkömmliche Kraftwerke und damit den riesigen Energiehunger moderner KI-Infrastruktur decken.
Analysten sehen in diesem Schritt einen strategischen Wendepunkt – weg vom stagnierenden klassischen Kraftwerksgeschäft hin zu einem boomenden Zukunftsmarkt, der durch Datenzentren, Cloudanbieter und KI-getriebene Nachfrage befeuert wird.
Babcock & Wilcox Enterprises, Inc. Aktie Chart
Fundamentale Zahlen zeigen Aufwind
Operativ hat Babcock & Wilcox ebenfalls Fortschritte vorzuweisen: Zwar lag der Umsatz im dritten Quartal mit 149 Mio. USD leicht unter den Erwartungen, doch das Ergebnis je Aktie übertraf mit –0,06 USD die Prognosen. Besonders stark: Das Segment Global Parts & Services verzeichnete die besten Q3-Ergebnisse der jüngeren Firmengeschichte.
Mit einem Auftragsbestand von 393 Mio. USD – 56 % mehr als im Vorjahr – und einer EBITDA-Prognose von 70 bis 85 Mio. USD für 2026, was einem Wachstum von etwa 80 % entspricht, zeigt sich: Die Restrukturierung trägt Früchte. Das neue KI-Projekt ist dabei noch gar nicht eingerechnet.
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