Attraktive High- und Hyper-Growth-Aktien: Kursgewinne statt Dividenden

Die Frage, was eigentlich High-Growth- oder Hyper-Growth-Aktien sind und wodurch sie sich von anderen Titeln unterscheiden, erreicht mich regelmäßig.

Auf einen Blick:
  • High- und Hypergrowth-Aktien zeichnen sich durch zweistellige Wachstumsraten, Innovationskraft und Marktführungs-Potenzial aus.
  • Gewinne werden nicht ausgeschüttet, sondern vollständig ins Geschäft reinvestiert, um Expansion und Skalierbarkeit zu sichern.
  • Bewertungen wirken oft extrem hoch, basieren aber auf künftigen Wachstumschancen – bricht die Story, drohen abrupte Kursverluste.
  • Hohe Volatilität gehört zum Modell: Anleger*innen brauchen Geduld und Risikotoleranz, um Rückschläge auszusitzen.
  • Langfristig erfolgreich sind Unternehmen, die Wachstum mit Profitabilität kombinieren und nachhaltige Wettbewerbsvorteile sichern.

Liebe Leserinnen und Leser,

die Frage, was eigentlich High-Growth- oder Hyper-Growth-Aktien sind und wodurch sie sich von anderen Titeln unterscheiden, erreicht mich regelmäßig. Verwundert bin ich darüber nicht, schließlich handelt es sich um eine der spannendsten und gleichzeitig anspruchsvollsten Anlagekategorien an den Börsen. Für viele Investoren sind High-Growth-Aktien gleichbedeutend mit Innovationskraft, überdurchschnittlichen Kurschancen und der Aussicht, frühzeitig in die Marktführer von morgen zu investieren.

Zugleich sind sie aber auch ein Synonym für Schwankungen, Enttäuschungen und die Notwendigkeit, sehr intensiv hinzuschauen, wenn man hier sein Kapital anlegt. Doch auch wenn High-Growth-Aktien arbeitsaufwendig sind, bin ich großer Fan. Leser meines Börsendienst „Techaktien Masterclass“ wissen, dass ich immer besonders herausarbeite, warum ich es liebe, wenn ein Unternehmen auf Kosten des Gewinns jeden Cent in seine Plattform investiert, um das Wachstum anzukurbeln. High-Growth-Aktien sind fester Bestandteil meiner Masterclass-Strategie.

Diese Merkmale zeichnen High- und Hypergrowth-Aktien aus

Doch was sind denn jetzt High-Growth und Hypergrowth-Aktien genau? Im Kern beschreibt der Begriff High-Growth-Aktien Unternehmen, bei denen Analysten und Anleger ein stark überdurchschnittliches Wachstum erwarten – in erster Linie beim Umsatz oder bei der Zahl der Kunden. Dieses Wachstum ist dann nicht nur eine Momentaufnahme, sondern drückt die langfristige Erwartung aus, dass ein Unternehmen seinen Marktanteil stetig ausbauen kann.

So gut wie immer handelt es sich aktuell um Firmen aus Bereichen wie Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz oder E-Commerce. Es kommen aber auch immer wieder technologie-getrieben neue Branchen, die zunächst als Nischen gelten, hinzu. Die Nische entwickelt sich dann rasant zu einem Milliardenmarkt und Unternehmen, die frühzeitig innovative Produkte oder Dienstleistungen auf diesen Markt etabliert haben, sind dann die großen Gewinner.

Das entscheidende Merkmal solcher frühen Gewinner ist die Geschwindigkeit, mit der sie expandieren. Während klassische Industrieunternehmen Wachstumsraten im mittleren einstelligen Bereich erzielen, sind zweistellige Umsatzsteigerungen bei High-Growth-Aktien Pflicht. In besonders dynamischen Phasen verdoppeln manche Firmen ihre Erlöse sogar jährlich oder alle zwei bis drei Jahre. Das gelingt oft nicht durch organisches Wachstum allein, sondern oft durch disruptive Innovationen, die bestehende Märkte umkrempeln. Cloud-Spezialisten wie Snowflake oder Shopify haben vorgemacht, wie sich durch technische Überlegenheit und Skalierbarkeit neue Standards setzen lassen, die andere Marktteilnehmer kaum noch einholen können.

High-Growth-Aktien sind also häufig eng mit dem Thema Marktführerschaft verbunden. Erfolgreiche Wachstumsunternehmen schaffen es, ihre Produkte oder Dienstleistungen so zu positionieren, dass sie einen klaren Wettbewerbsvorteil besitzen. Das kann eine überlegene Technologie sein, eine besonders starke Marke oder ein Geschäftsmodell, das dank Netzwerkeffekten praktisch selbstverstärkend wirkt. Wer einmal die kritische Größe überschritten hat, baut einen möglichst tiefen Burggraben um sein Geschäft, der Wettbewerbern den Markteintritt erschwert.

Ein aktuell gutes Beispiel ist Nvidia: Das Unternehmen ist längst nicht mehr nur ein (Grafik-)Chiphersteller, sondern de facto der Standardanbieter für KI-Infrastruktur. Der Marktanteil von über 80 Prozent bei KI-GPUs zeigt, wie sehr Dominanz und Wachstum bei High-Growth zusammengehören.

Gewinne fließen zurück ins Geschäft

Wie bereits geschrieben, ist der Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Kapital ein weiterer wichtiger Aspekt bei Hyper-Growth-Unternehmen. Klassische Value-Unternehmen zahlen Dividenden, um ihre Aktionäre am Gewinn teilhaben zu lassen. High-Growth-Aktien hingegen schütten nichts aus. Stattdessen fließt nahezu jeder erwirtschaftete Dollar zurück ins Geschäft, um die neuen Märkte zu erschließen oder das Kernprodukt so zu verbessern, dass die Bindung der Kunden erhöht wird. Sollte ein High-Growth-Unternehmen Dividende zahlen, wäre ich alarmiert. Denn das würde für mich bedeuten, dass das Unternehmen keine sinnvollen Investitionen in das eigene Geschäftsmodell mehr sieht oder die Investoren auf eine Schwäche vorbereiten will.

Wer also auf High-Growth setzt, akzeptiert, dass es keine Dividenden gibt, sondern die Rendite ausschließlich über den (hoffentlich) steigenden Aktienkurs erzielt wird. Der Gedanke dahinter: Ein Unternehmen, das heute seine Gewinne vollständig in Expansion steckt, ist in einigen Jahren deutlich mehr wert, als es eine kumulierte Dividende je einbringen könnte.

Bewertungsaufschläge und ihre Tücken

Damit verbunden ist jedoch ein Bewertungsproblem. Anleger sind bereit, für High-Growth-Aktien einen Aufschlag zu zahlen, weil sie vom künftigen Erfolg überzeugt sind. So kommt es regelmäßig zu Kurs-Gewinn-Verhältnissen, die auf den ersten Blick absurd erscheinen. Die oben genannte Snowflake etwa wird stets mit Umsatzmultiplikatoren bewertet, die um ein Vielfaches über dem Marktdurchschnitt liegen. Die Begründung: Wenn ein Unternehmen seine Umsätze jährlich um 30 bis 40 Prozent steigern kann, erscheinen selbst hohe Multiples gerechtfertigt, da sich das Bewertungsniveau durch Wachstum relativiert. Geschaut wird dann wie teuer die Aktie mit Blick auf den operativen Gewinn in 3 Jahren wäre.

Doch diese Logik funktioniert nur so lange, wie die Wachstumsstory intakt bleibt. Sobald die Dynamik nachlässt, kommt es zu abrupten Neubewertungen, die zweistellige Kursverluste in kurzer Zeit nach sich ziehen können. Daher ist es enorm wichtig, rechtzeitig zu erkennen, wann das Wachstum abflacht. Wichtig ist auch, sich nicht zu sehr auf Analysten-Schätzungen bei der Investitionsentscheidung zu stützen, da diese selten Sättigungseffekte in ihren Modellen haben, insbesondere bei der längerfristigen Betrachtung, die zum Kursziel führt.

Denn wenn dann die Wachstumsrate fällt, zerschießt es dir das Modell und die fairen Kursziele werden kurzerhand um ein Drittel oder sogar mehr eingedampft. Bei „normalen“ Unternehmen sind solche Anpassungen eher die Ausnahme.

Volatilität als ständiger Begleiter

Hier zeigt sich die Kehrseite des Wachstumsversprechens. High-Growth-Aktien sind bei verfehlten Erwartungen deutlich anfälliger als fast jede andere Anlageklasse. Übertreffen die Firmen die Erwartungen, kommt es zu euphorischen Kursgewinnen, die wie im Falle von Nvidia sogar ganze Indizes treiben können.

Verfehlen sie jedoch die Prognosen – auch nur knapp – wollen die Investoren Blut sehen und knüppeln die Aktie tief in den Keller. Anleger müssen sich bewusst sein, dass High-Growth-Titel in beide Richtungen überproportional reagieren und Stimmungswechsel über Nacht aufkommen können. Die Volatilität gehört zum Geschäftsmodell, ebenso wie die Geduld, diese Phasen auszusitzen. Genau darin liegt der Grund, warum nicht jeder Anleger sich mit High-Growth-Aktien wohlfühlt: Sie verlangen eine hohe Risikotoleranz und die Bereitschaft, auch mal über Monate oder Jahre durch Durststrecken zu gehen. Wer heute mit Amazon 20.000% oder mit Netflix 16.000% im Gewinn liegt, hat solche Phasen überwunden und wurde belohnt.

Der erfolgreiche Übergang: Vom Wachstumsfokus zur Profitabilität

2024 und 2025 haben erneut gezeigt, wie stark das Umfeld auf High-Growth-Titel einwirkt. Steigende Zinsen in den USA führten zwischenzeitlich zu Abverkäufen, weil die hohen Bewertungen unter Druck gerieten. Gleichzeitig stützte die KI-Euphorie viele Technologietitel, die im KI-Ökosystem unterwegs sind. Masterclass-Unternehmen wie Twilio mussten in diesem binären Hot oder Flop-Umfeld zeigen, dass sie den Spagat zwischen Wachstum und steigender Profitabilität schaffen.

Twilio Inc. Chart

Denn irgendwann wollen die Anleger dann doch einen Manager, der auf die Zahl unter dem Strich schaut: Reines Umsatzwachstum ohne Aussicht auf Gewinne reicht dann nicht mehr. Gefragt sind dann Geschäftsmodelle, die gleichzeitig expandieren und operative Margen hochfahren.

Nicht jedes Unternehmen, das zweistellig wächst, ist daher automatisch ein guter Kauf. Es geht darum, Firmen zu identifizieren, die über nachhaltige Wettbewerbsvorteile verfügen, in strukturell wachsenden Märkten agieren und ihr Geschäftsmodell profitabel skalieren können. Hier ist erneut Shopify ein gutes Beispiel: Das Unternehmen hat nach schwierigen Jahren bewiesen, dass es trotz schwächerer Konsumstimmung wieder Marktanteile gewinnen und zugleich die Profitabilität verbessern kann. Dem gegenüber stehen High-Growth-Titel wie Beyond Meat oder Peloton. Vor 5 Jahren noch hochgelobte Wachstumstitel, können Sie sich heute vom Resterlös höchstens noch eine Kiste Apfelsinen kaufen.

Kombinieren Sie High-Growth und Value zu Ihrer persönlichen Risikoneigung

Abschließend bleibt festzuhalten, dass High-Growth-Aktien zweifellos enormes Potenzial bieten und nicht wenige Kandidaten auch nach 1.000% Gewinn noch attraktiv sind. Anleger müssen jedoch genau verstehen, worauf sie sich einlassen, sonst kann es teuer werden. Wer in diesem Segment investiert, sollte bereit sein, kurzfristige Rückschläge auszuhalten und die langfristige Perspektive im Blick zu behalten. In meinem Börsendienst Tech-Aktien Masterclass kombiniere ich stabile Value-Anker mit dynamischen Wachstumswerten – so lassen sich die Chancen von High-Growth-Aktien nutzen, ohne das Risiko zu überziehen. Da jeder Anleger eine andere Risikoneigung besitzt, kann er mit Hilfe von Tech-Aktien Masterclass sein Depot so mischen, das es seinem persönlichen Chance-Risiko-Verhältnis entspricht. Auch wer nicht alle Positionen abbildet, hat mit meiner Masterclass-Strategie eine sehr gute Chance, den breiten Markt zu schlagen.

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