Liebe Leserin, lieber Leser,
das war ein heftiger Schlag: Der Zulieferer für die Halbleiterindustrie ASML legt Zahlen vor, die über den Erwartungen der Analysten liegen – und die Aktie des niederländischen Unternehmens bricht zweistellig ein. Im Xetra-Handel am Mittwoch ging es mit den Papieren um 11,3 Prozent hinab auf letzlich 626,30 Euro. Und auch wenn sich die Asml-Aktie am Donnerstag ganz leicht erholt zeigt, ist die Reaktion der Anleger schwer zu verstehen. Sie störten sich offenbar am ungewissen Ausblick für 2026. Die Analysten hingegen sind mehrheitlich angetan.
ASML-Quartalszahlen am oberen Ende der Prognose
Der Gesamtumsatz bei ASML belief sich im zweiten Quartal laut CEO Christophe Fouquet auf 7,7 Milliarden Euro und lag damit am oberen Ende der Prognose. Mehr noch: „Die Bruttomarge lag mit 53,7 Prozent über unserer Schätzung. Dies ist vor allem auf das gestiegene Upgrade-Geschäft und einmalige Sondereffekte zurückzuführen, die zu niedrigeren Kosten führten“, so der ASML-Chef. „Wir sehen kontinuierliche Fortschritte bei der Litho-Intensität, insbesondere im DRAM-Bereich, und die Einführung des TWINSCAN NXE:3800E verstärkt diese Dynamik.“
- „Mit Blick auf das Jahr 2026 sehen wir, dass die Fundamentaldaten unserer KI-Kunden weiterhin stark sind“, so Fouquet.
- Gleichzeitig beobachten man weiterhin „eine zunehmende Unsicherheit aufgrund makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen“
Wachstum für 2026 ist nicht garantiert
Und das war für die Aktionäre offenbar die entscheidende Aussage: Man bereite sich zwar weiterhin auf Wachstum im Jahr 2026 vor, könne dies „zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht bestätigen“, so der ASML-Chef. Allerdings: Man erwarte für das dritte Quartal einen Gesamtnettoumsatz zwischen 7,4 und 7,9 Milliarden Euro bei einer Bruttomarge zwischen 50 und 52 Prozent. „Für das Gesamtjahr 2025 erwarten wir eine Steigerung des Gesamtnettoumsatzes um 15 Prozent und eine Bruttomarge von rund 52 Prozent“, sagte Christophe Fouque.
Finanzchef Roger Dassen erläuterte laut Handelsblatt in einem auf der ASML-Internetseite veröffentlichten Interview, dass sich die direkten und indirekten Auswirkungen der US-Zollpolitik noch nicht abschätzen ließen. Sein Unternehmen arbeite jedoch gemeinsam mit den Zulieferern daran, die Effekte abzufedern. Und die meisten Analysten hat das offensichtlich überzeugt
ASML übertraf Analysten-Erwartungen
„Die Zahlen sind durch die Bank besser als erwartet“, zitierte das Handelsblatt etwa Michael Roeg vom Vermögensverwalter Degroof Petercam. Das sieht die US-Bank JPMorgan ganz genauso, sie hat die Einstufung für ASML nach den Zahlen mit einem Kursziel von 970 Euro auf „Overweight“ belassen. Analyst Sandeep Deshpande hob am Mittwoch laut Medienberichten vor allem den starken Auftragseingang des Ausrüsters der Chipindustrie im zweiten Quartal hervor. Er frage sich jedoch, „ob die Aussagen zum Wachstum 2026 mit dem Verweis auf gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten auf Signale von Kundenseite zurückgingen“.
- Ähnlich optimistisch zeigte sich die US-Investmentbank Goldman Sachs am Donnerstag
- Sie hat das ASML-Kursziel sogar von 910 auf 935 Euro, sieht demnach gut 40 Prozent Kurspotenzial
Die Risiken für 2026 seien angesichts des soliden Auftragsbestands des Chipzulieferers recht gering, schrieb Analyst Alexander Duval am Morgen in einer Reaktion auf die Kursschwäche der Aktie am Vortag. Es bräuchte nur wenige Neuaufträge, um bereits moderates Wachstum sicherzustellen, so der Experte.
ASML-Aktie mit 35 Prozent im Jahresminus
Das überzeugte an den Märkten allerdings nicht: Die zuletzt positive Entwicklung der ASML-Aktie wurde an einem einzigen Tag zunichtegemacht. Aufs Jahr gesehen beläuft sich der Abschlag, bei einem aktuellen Kurs von 640 Euro, auf rund 35 Prozent.
Will man etwas Positives vermerken, dann die Entwicklung seit Anfang April. Damals notierte die ASML-Aktie kurzzeitig bei nur noch 479 Euro. Seitdem hat sie sich um rund ein Drittel im Wert gesteigert.
Asml-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Asml-Analyse vom 17. Juli liefert die Antwort:
Die neusten Asml-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Asml-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.