Die asiatischen Aktienmärkte haben die neue Börsenwoche überwiegend mit deutlichen Kursgewinnen begonnen. Der japanische Leitindex Nikkei durchbrach am Montag erstmals in seiner Geschichte die Marke von 50.000 Punkten und schloss den Vormittagshandel mit einem Plus von 2,1 Prozent bei 50.337,36 Zählern ab. Seit Jahresbeginn summieren sich die Gewinne damit auf beeindruckende 26 Prozent. Der Hintergrund: Hochrangige US-amerikanische und chinesische Wirtschaftsvertreter haben am Wochenende den Rahmen für ein Handelsabkommen abgesteckt, das die Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping später in dieser Woche bei ihrem Treffen in Südkorea finalisieren könnten.
Auch andere asiatische Märkte profitierten von der Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt. Der chinesische Shanghai Composite gewann 1,1 Prozent und erreichte ein neues 10-Jahres-Hoch, während der südkoreanische KOSPI mit einem Anstieg von 2 Prozent erstmals die 4.000-Punkte-Marke überschritt. Der indische Sensex legte um 0,72 Prozent zu. Die Aussicht auf ein Handelsabkommen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt und die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen nach den jüngsten, niedriger als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus den USA beflügelten die Märkte.
Chinesische Wirtschaft mit gemischten Signalen
Die Volksbank von China (PBoC) hat am 27. Oktober insgesamt 900 Milliarden Yuan (etwa 115 Milliarden Euro) in das Finanzsystem gepumpt, um die Liquidität im Bankensystem aufrechtzuerhalten. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund gemischter Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte. Die Gewinne chinesischer Industrieunternehmen stiegen in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5,37 Billionen Yuan – eine Beschleunigung gegenüber dem Wachstum von 0,9 Prozent im vorangegangenen Zeitraum.
Es existieren jedoch auch Hinweise auf fortdauernde Schwierigkeiten. In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 gingen die ausländischen Direktinvestitionen in China um 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 573,75 Milliarden Yuan zurück, was auf die Unsicherheit der globalen Wirtschaft zurückzuführen ist. Trotzdem legte der Offshore-Yuan auf etwa 7,11 pro Dollar zu und erreichte damit den höchsten Wert seit vier Wochen. Ein Hinweis darauf, dass die Anleger die Fortschritte in den Handelsgesprächen als positiv ansehen.
Japans Nikkei auf Rekordniveau
Der beeindruckende Anstieg des Nikkei auf über 50.000 Punkte markiert einen dramatischen Wandel für einen lange Zeit schwächelnden Markt. Es dauerte 34 Jahre, bis der japanische Leitindex im Februar 2024 endlich seinen Höchststand aus der Bubble Economy-Ära wieder erreichte. Seither hat die Rallye jedoch an Fahrt aufgenommen. Laut Hiroyuki Ueno, Chefstratege bei Sumitomo Mitsui Trust Asset Management, wurden die Kursgewinne des Nikkei durch die Erwartungen an die Regierung unter der neuen Premierministerin Sanae Takaichi unterstützt, deren Politik auf Wachstum ausgerichtet ist.
Nikkei 225 Chart
Die Anleger zeigen sich begeistert von Takaichis Versprechen einer proaktiven Ausgabenpolitik, wobei ein Konjunkturpaket in Höhe von mehr als 13,9 Billionen Yen (etwa 92,2 Milliarden Dollar) erwartet wird. „Fiskalpakete werden vom Markt tendenziell begrüßt, unabhängig von ihren tatsächlichen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft“, erklärt Norihiro Yamaguchi, leitender Japan-Ökonom bei Oxford Economics. „Die Tatsache, dass Takaichis politischer Fokus auf strategischen Investitionen und anderen marktfreundlichen Bereichen liegt, ist ein weiterer Grund, warum der Aktienmarkt so stark reagierte.“
Auch andere asiatische Märkte erreichten Meilensteine. Der südkoreanische KOSPI überschritt erstmals die 4.000-Punkte-Marke und der MSCI-Index für den asiatisch-pazifischen Raum stieg um 1,3 Prozent auf ein Rekordhoch. „Anleger werden sehen wollen, dass der Handelswaffenstillstand hält und dass Chinas Signale für Konjunkturmaßnahmen und Reformen in greifbare Wachstumsdynamik umgesetzt werden“, betonte Charu Chanana, Chefstrategin für Investitionen bei Saxo.
Die Woche verspricht ereignisreich zu werden: Neben dem Trump-Xi-Treffen stehen Zinsentscheidungen der Zentralbanken in Japan, Kanada, Europa und den USA an. Zudem werden Ergebnisse von Technologieriesen wie Microsoft, Apple, Alphabet, Amazon und Meta Platforms erwartet. Die Frage ist nun, ob die verbesserte Stimmung in dauerhafte Überzeugung umgewandelt werden kann oder ob die Euphorie nach dem Treffen der beiden Staatschefs wieder nachlässt.
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