Applied Digital wächst weiterhin kräftig. Der Anbieter von Hochleistungsrechenzentren für Künstliche Intelligenz berichtet von einem starken Quartal mit einem Umsatzanstieg von 84 %. Noch bedeutender: Mit milliardenschweren Verträgen und einem ehrgeizigen Ausbauplan positioniert sich der Konzern als einer der wesentlichen Infrastrukturlieferanten im KI-Zeitalter.
Wachstum durch Rekordverträge mit CoreWeave
CEO Wesley Cummins kann optimistisch sein: Im letzten Quartal erweiterte Applied Digital seinen langfristigen Vertrag mit dem KI-Hyperscaler CoreWeave auf die volle Kapazität von 400 Megawatt am Standort Polaris Forge 1 in North Dakota. Damit erhöht sich das Volumen des Vertrages auf 15 Jahre und 11 Milliarden USD – für die Firma stellt dies einen strategischen Meilenstein dar.
Gleichzeitig wurde der Startschuss für Polaris Forge 2 gegeben: Eine neue Anlage mit zunächst 300 Megawatt, skalierbar auf bis zu 1 Gigawatt. Die Investitionskosten von rund 3 Milliarden USD sollen über Partnerschaften und eine neue 5-Milliarden-USD-Finanzierungsfazilität mit Macquarie Asset Management abgesichert werden.
Cummins betont: „Wir bauen derzeit siebenhundert Megawatt parallel – Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit sind unsere größten Wettbewerbsvorteile.“
Ergebnisse übertreffen alle Erwartungen
Die Zahlen sprechen für sich: Der Umsatz kletterte im ersten Quartal auf 64,2 Millionen USD – deutlich über den Analystenerwartungen von 45,5 Millionen. Das entspricht einem Plus von 84% gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Verlust je Aktie lag bei 0,03 USD, deutlich besser als die Prognose von minus 0,16 USD.
Die starke Performance resultiert vor allem aus Dienstleistungen im Bereich HPC-Hosting und den Fit-out-Arbeiten für Großkunden. Trotz eines Nettoverlusts von rund 27,8 Millionen USD zeigt sich die operative Dynamik klar verbessert. Der Vorstand bleibt zuversichtlich, innerhalb von fünf Jahren eine laufende Nettomietrendite (NOI) von 1 Milliarde USD zu erreichen.
Applied Digital Corporation Aktie Chart
Milliardenfinanzierung für das KI-Zeitalter
CFO Mohammad Saidal Mohmand sieht das Unternehmen finanziell gut gerüstet. Der erste Kapitalabruf über 112,5 Millionen USD aus der Macquarie-Fazilität wurde bereits getätigt, um den Bau von Polaris Forge 1 voranzutreiben. Mit über 700 Megawatt in Entwicklung und einem aktiven Projekt-Pipeline von 4 Gigawatt zählt Applied Digital zu den aggressivsten Expansionsstories der Branche.
Das Geschäftsmodell ist klar positioniert: Applied Digital liefert die „Picks and Shovels“ – die Infrastruktur, mit der andere ihre KI-Anwendungen betreiben. Und angesichts der massiven 350 Milliarden USD, die Hyperscaler laut Cummins allein in diesem Jahr in KI-Infrastruktur investieren, ist die Nachfrage nach solchen Rechenzentren praktisch garantiert.
Die Analysten zeigen sich immer überzeugter, auch wenn sie in der Telefonkonferenz die Einzelheiten zu Finanzierung, Kapazitäten des Stromnetzes und Personalplanung hinterfragten. Der Tenor: Applied Digital hat sich mit den passenden Partnern und Verträgen einen festen Platz im KI-Ökosystem gesichert. In den kommenden zwei Jahren wird sich herausstellen, ob es dem Unternehmen tatsächlich gelingt, seine hochgesteckten Expansionsziele profitabel umzusetzen.
Anleger sollten daher eine gewisse Vorsicht walten lassen. Die Story klingt im ersten Moment gut, steht aber momentan noch – rein finanziell betrachtet – auf einem wackligen Fundament. Die Aktie birgt zweifelsohne hohes Potenzial, weil das Unternehmen sich eine Schlüsselrolle in der Infrastruktur der Künstlichen Intelligenz erkämpfen könnte. Doch dieses Wachstum ist mit hohen Investitionskosten verbunden. Und genau hier liegt das Risiko, sollte der Vorstand Kosten und Ertrag nicht beizeiten in Einklang bringen können.
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