Mit dem Start eines 10-Minuten-Services in Neu-Delhi macht Amazon ernst in einem Segment, das bislang von Lokalgrößen wie Blinkit dominiert wurde. Über die App „Amazon Now“ lassen sich mehr als 30.000 Artikel ordern, die aus dezentralen Micro-Hubs per Zweirad zugestellt werden. Für die Amazon-Aktie ist die Offensive doppelt interessant: Einerseits wächst der adressierbare Markt in Indien um jährlich 20 Prozent, andererseits nutzt der Konzern bestehende Logistik, statt sofort Milliarden in neue Fulfillment-Zentren zu versenken.
Amazon Aktie Chart
Beobachter verweisen jedoch auf ein brutal enges Margenprofil; Schnelllieferdienste erreichen erst oberhalb von 16 Bestellungen je Fahrer und Stunde die Gewinnschwelle. Ob die Wette aufgeht, hängt somit an der Auslastung in Metrogebieten wie Delhi und Mumbai.
AWS-Partnerschaft mit Astronomer stärkt Datenökosystem!
Parallel zum Kurier-Tempo forciert das Management den margenstarken Cloud-Arm. Amazon Web Services hat eine strategische Kooperation mit Astronomer geschlossen, um Unternehmen beim Migrieren großer Datenworkloads auf die Plattform zu unterstützen.
Die Vereinbarung garantiert AWS Zugang zu Astronomers Monitoring-Tools und soll Kundenausgaben für Data-Engineering senken. Für die Amazon-Aktie ist das bedeutsam, weil jeder Dollar, der auf die Cloud verlagert wird, im Schnitt eine operative Marge von knapp 30 Prozent liefert – also ein Vielfaches des Handelsgeschäfts. Entsprechend hebt Morgan Stanley sein Zwölf-Monats-Ziel auf 300 Dollar an und belässt die Einstufung bei „Übergewichten“.
Insiderverkauf bremst Euphorie!
Nur einen Tag nach der Analystenlobeshymne meldete Amazon einen Insiderverkauf von rund 108,68 Millionen US-Dollar, ausgeführt von einem Senior-Vice-President. Historisch folgt auf Transaktionen dieser Größenordnung oft eine kurze Verschnaufpause im Kursverlauf; fundamental ändert sich wenig. Entscheidend bleibt, ob die Amazon-Aktie die Balance zwischen margenstarkem AWS-Wachstum und volumengetriebenem Einzelhandel hält.
Selbst nach der jüngsten Rally liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis nur leicht über dem Nasdaq-Median. Bleibt das Tempo im Cloud-Neugeschäft hoch und steigt die Frequenz der Schnellliefer-Bestellungen, könnte die Aktie ihre Bewertungsprämie verteidigen – auch wenn kurzfristige Insiderverkäufe für Schlagzeilen sorgen.
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