Die Tech-Giganten erleben turbulente Zeiten, doch bei Alphabet zeigt sich ein faszinierendes Paradox. Während Kartellverfahren den Aktienkurs belasten, vollzieht das Unternehmen strategische Meisterzüge, die seine Zukunft fundamental verändern könnten. Die jüngste Übernahme von Wiz für 32 Milliarden Dollar und eine überraschende Partnerschaft mit Erzrivale OpenAI signalisieren: Hier entsteht mehr als nur ein Suchmaschinenkonzern. Analysten sehen trotz rechtlicher Unwägbarkeiten enormes Potenzial.
Das erste Quartal 2025 demonstrierte eindrucksvoll Alphabets operative Stärke. Mit 90,2 Milliarden Dollar Umsatz übertraf der Konzern die Erwartungen um über 12 Prozent. Besonders beeindruckend entwickelte sich der Nettogewinn, der um fast 46 Prozent auf 34,5 Milliarden Dollar kletterte. Diese Zahlen unterstreichen die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells, selbst während sich die Kartellverfahren verschärfen.
Cloud-Geschäft wird zum Wachstumsmotor
Google Cloud etabliert sich zunehmend als Alphabets zweites Standbein. Mit einem Quartalsumsatz von 12,26 Milliarden Dollar verzeichnete die Sparte ein Wachstum von 28,1 Prozent. Diese Entwicklung erhält durch strategische Partnerschaften zusätzliche Dynamik. Die Zusammenarbeit mit OpenAI markiert einen Wendepunkt: Der größte Konkurrent wird zum wichtigsten Kunden und nutzt künftig Googles Tensor Processing Units für ChatGPT.
Diese Kooperation verdeutlicht Alphabets clevere Positionierung im KI-Rennen. Statt nur zu konkurrieren, monetarisiert Google seine Infrastruktur durch die Bedürfnisse der Rivalen. Mit Apple, Anthropic und OpenAI hat Alphabet drei potenzielle Bedrohungen in zahlende Großkunden verwandelt. Der globale Cloud-KI-Markt soll bis 2032 auf 590 Milliarden Dollar anwachsen – ein Fünffaches des heutigen Volumens.
Wiz-Übernahme stärkt Cybersecurity-Ambitionen
Die Akquisition des Cloud-Security-Spezialisten Wiz für 32 Milliarden Dollar unterstreicht Alphabets Ambitionen im Unternehmensgeschäft. Das Start-up erreichte als schnellstes Cybersecurity-Unternehmen 500 Millionen Dollar wiederkehrende Umsätze und bedient bereits 40 Prozent der Fortune-100-Firmen. Für Google Cloud bedeutet dies einen entscheidenden Vorteil gegenüber Microsoft Azure im Kampf um Geschäftskunden.
Wiz hatte im Juli 2024 noch ein 23-Milliarden-Angebot abgelehnt, da Kartellbedenken bestanden. Die nun erfolgte Zusage für 32 Milliarden Dollar – neun Milliarden mehr – zeigt sowohl den gestiegenen Wert als auch Alphabets Entschlossenheit. Mit einer Ausstiegsgebühr von 3,2 Milliarden Dollar verdeutlicht der Deal die strategische Bedeutung für beide Seiten.
Alphabet Aktie Chart
Kartellverfahren bleiben Belastungsfaktor
Trotz operativer Erfolge lasten Kartellverfahren auf der Bewertung. Ein Bundesrichter entschied, dass Alphabet illegale Monopole im Online-Werbegeschäft unterhält. Das Justizministerium fordert den Verkauf des Chrome-Browsers und will exklusive Suchverträge mit Apple und Samsung unterbinden. Analysten befürchten bei einer erzwungenen Chrome-Abspaltung Kursverluste von 25 Prozent.
Doch die Geschichte zeigt: Alphabet hat bereits ähnliche Herausforderungen gemeistert. Nach dem Kartellurteil vom August 2024 erholte sich die Aktie schnell und erreichte neue Höchststände. Die aktuellen Belastungen könnten sich als Kaufgelegenheit erweisen, besonders da die fundamentalen Geschäftstrends intakt bleiben. Die September-Verhandlung wird Klarheit über das weitere Vorgehen bringen.
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