Die Diskussionen über einen möglichen Verkauf von Tensor Processing Units an Meta könnten für Alphabet zu einem interessanten Geschäft werden. Morgan Stanley beziffert das Potenzial konkret: Sollte Google rund 500.000 Chips extern verkaufen, könnte dies die Umsatzschätzungen für Google Cloud im Jahr 2027 um etwa 13 Milliarden Dollar oder 11 Prozent steigern. Der Gewinn je Aktie würde um rund 3 Prozent oder 0,37 Dollar zulegen, schreiben die Analysten um Brian Nowak in einer Kundenmitteilung.
Ein solches Wachstum bei der Cloud-Sparte und der Vorstoß in den Halbleitermarkt dürften die Bewertung von Alphabet stützen, wie die Analysten erklären. Eine Verkaufsprognose von 500.000 bis einer Million TPUs erscheint ihnen nicht unrealistisch, wenn man bedenkt, dass Nvidia für 2027 mit etwa 8 Millionen ausgelieferten GPUs rechnet.
Drei zentrale Fragen bleiben offen
Trotz der positiven Einschätzung bleiben wichtige Aspekte ungeklärt. Die Strategie hinter dem externen Vertrieb der TPUs wirft laut Morgan Stanley drei wesentliche Fragen auf: Welches Geschäftsmodell verfolgt Google? Wie werden die Chips bepreist? Und für welche Arbeitslasten sind die TPUs überhaupt geeignet?
Die Analysten sehen vor allem Broadcom als Profiteur, das die TPUs gemeinsam mit Google entwickelt. Für Nvidia und AMD erwarten sie dagegen kaum Auswirkungen. Interessanterweise habe Nvidia bei Google in diesem Jahr sogar Marktanteile gewonnen, mit Ausgaben von etwa 20 Milliarden Dollar gegenüber einem niedrigeren zweistelligen Milliardenbetrag für TPUs. Diese Verschiebung dürfte sich im kommenden Jahr zwar etwas zurückdrehen, doch die Analysten rechnen nicht mit einem Nullsummenspiel.
Alphabet Aktie Chart
Wedbush sieht Nvidia weiter dominieren
Analyst Daniel Ives von Wedbush relativiert die Bedeutung der TPU-Offensive deutlich. Die Chips von Google und Broadcom gewännen zwar an Momentum, doch die Revolution im Bereich künstlicher Intelligenz beginne und ende heute mit Nvidia. Diese Dominanz werde sich in den kommenden Jahren nicht ändern, so Ives. Er vergleicht Nvidia mit Rocky Balboa als unbestrittenen Champion.
Mizuho-Analyst Vijay Rakesh hebt dagegen Lumentum und Micron Technology als Profiteure hervor. Er erhöhte das Kursziel für Lumentum auf 325 Dollar, da der Ausbau der TPU-Produktion positiv für dessen optische Netzwerktechnologie sei.
Anleger stehen vor der Frage, wie sich der Wettbewerb im Chip-Markt entwickeln wird. Während die einen auf Nvidias fortgesetzte Dominanz setzen, könnten andere in der Diversifizierung durch Google eine Chance sehen. Die nächsten Quartale dürften zeigen, welche Strategie aufgeht.
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