Airbus hat im zweiten Quartal mit einer beeindruckenden Gewinnsteigerung aufgewartet, doch Lieferprobleme bei den Triebwerken sorgen für gemischte Gefühle an der Börse. Der Luftfahrtriese verdreifachte seinen Nettogewinn auf 732 Millionen Euro, verfehlte aber die Analystenschätzungen.
Der bereinigte operative Gewinn schnellte um das Doppelte auf knapp 1,6 Milliarden Euro hoch, nachdem im Vorjahr hohe Sonderkosten in der Raumfahrtsparte belastet hatten. Beim Umsatz stagnierte das Unternehmen jedoch bei 16,1 Milliarden Euro. Die Aktie reagierte unentschlossen auf die Zahlen und schwankte zwischen Gewinnen und Verlusten.
60 Flugzeuge warten auf Triebwerke
CEO Guillaume Faury kämpft mit einem ungewöhnlichen Problem: Rund 60 fertige Flugzeuge stehen bei Airbus herum und warten auf ihre Triebwerke. Die wichtigsten Motorenhersteller CFM und Pratt & Whitney hinken bei den Lieferungen hinterher – teilweise bedingt durch Streiks in Frankreich und Qualitätsprobleme bei Pratt & Whitney.
Besonders betroffen ist die gefragte A320neo-Familie, das Rückgrat des Airbus-Geschäfts. Faury zeigte sich optimistisch, dass die Triebwerksbauer ihre Lieferversprechen in der zweiten Jahreshälfte einhalten werden. Bis Jahresende soll die Zahl der „Segelflugzeuge“ vor den Werken auf null sinken.
Produktionssteigerung trotz Herausforderungen
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten hält Airbus an ehrgeizigen Expansionsplänen fest. Die Produktion der A320neo-Familie soll bis 2027 auf 75 Jets monatlich steigen. Auch bei anderen Modellen plant das Unternehmen Steigerungen: Die A330neo-Produktion wird bis 2029 von vier auf fünf Maschinen pro Monat erhöht.
Der Grund für die Zuversicht liegt in den prallen Auftragsbüchern. Die A320neo-Familie ist bis ins nächste Jahrzehnt ausgebucht, während Konkurrent Boeing mit hausgemachten Problemen bei der 737 Max kämpft. Fluggesellschaften weltweit warten verzweifelt auf neue Maschinen.
Airbus Aktie Chart
Zollstreit-Ende bringt Erleichterung
Eine positive Nachricht kam aus der Politik: Die Einigung zwischen EU und USA im Zollstreit bringt dem Konzern erhebliche Erleichterung. Die Vorstellung, dass bereits bestellte Jets plötzlich 20 Prozent teurer werden könnten, hatte die Branche im Frühjahr in Schrecken versetzt.
Airbus bestätigte seine Jahresprognose von 820 ausgelieferten Flugzeugen und einem bereinigten operativen Gewinn von etwa 7 Milliarden Euro. Der freie Mittelzufluss soll 4,5 Milliarden Euro erreichen. Analysten von JPMorgan zeigten sich optimistisch und hoben das Kursziel auf 220 Euro an, da das operative Ergebnis die Erwartungen um 8 Prozent übertraf.
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