Liebe Leserinnen und Leser,
seit dem Russland-Ukraine-Krieg ist klar, dass ein großer Teil der modernen Kriegsführung auf Drohnen abgestellt ist. Mit unbemannten Langstrecken-Flugdrohnen lassen sich aus sicherer Entfernung Infrastruktur-Ziele tief im Landesinnern zerstören, mit Kurzstrecken-Flugdrohnen feindliche Vorstöße aufhalten oder Truppenbewegungen ausspähen. Drohnen sind vor allem für die personell schwächer aufgestellten Ukrainer von hoher Bedeutung, denn dadurch relativiert sich ein wenig das ungleiche Machtverhältnis.
Der militärische Drohnenmarkt erlebt schon seit einigen Jahren eine Revolution. Während Drohnen früher vor allem als Aufklärungsinstrumente dienten, haben sie sich heute zu fliegenden Einheiten entwickelt, die Aufklärung mit präzisen Angriffen verbindet.
Laut Schätzungen des Analysehaus PartnerCap wächst der weltweite Drohnenmarkt für Verteidigungsanwendungen bis 2030 jährlich um über 12%. Insbesondere die USA setzen auf eine ganze Palette unbemannter Systeme. Das Pentagon hat mit Programmen wie „Replicator“ und „Blue sUAS“ eine neue industrielle Basis für Drohnen aufgebaut, um technologisch überlegene Eigenentwicklungen voranzutreiben und die Industrie mit Milliardenaufträgen zu stützen.
Nato-Aufrüstung: Investitionen in Drohnen besonders hoch
In diesem subventionierten Umfeld profitieren die early adopters – also Unternehmen, die frühzeitig die Chancen im militärischen Drohnenmarkt erkannt haben – am meisten. Der US-Markt ist dabei unangefochten der wichtigste Wachstumstreiber. Mit über 850 Milliarden Dollar im Verteidigungshaushalt 2025 fließen allein in den USA immense Summen in die Modernisierung der Streitkräfte.
Ein Schwerpunkt ist die Drohnentechnologie. Das Pentagon hat in diesem Jahr allein für UAV-Programme mehr als 12 Milliarden Dollar reserviert, was einem Zuwachs von über 20% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Auch die internationale Nachfrage nimmt zu: Analysten weisen darauf hin, dass bis 2030 etwa 35% aller NATO-Investitionen in der Luftwaffe direkt oder indirekt mit Drohnen verknüpft sein werden. Besonders attraktiv ist der Markt für taktische Drohnen und Loitering Munitions, also selbstständig operierende Munitionsträger, die in der Ukraine ihre Effizienz unter Beweis gestellt haben. Analysten sehen in diesem Segment Wachstumsraten von bis zu 25% jährlich.
US-Drohnenhersteller wird zum Allrounder
Vor diesem Hintergrund rückt ein US-Unternehmen immer stärker in den Fokus, das sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten von einem Nischenanbieter für kleine Aufklärungsdrohnen zu einem Schlüssellieferanten des Pentagon entwickelt hat. AeroVironment ist besonders bekannt für seine Systeme, die als „Kamikaze-Drohnen“ bezeichnet werden und in der Ukraine zu einem Symbol moderner Kriegsführung geworden sind.
Diese Modelle können Ziele aus mehreren Kilometern Entfernung autonom anfliegen, in der Luft verharren und im richtigen Moment präzise zuschlagen – eine Kombination aus Aufklärung und Angriff, die klassische Artillerie oft überflüssig macht. Allein im laufenden Jahr meldete das Unternehmen Aufträge im Wert von über 500 Millionen US-Dollar für diese Drohnen. Hinzu kommt ein neues Programm, das auf größere Reichweiten und KI-gestützte Zielauswahl setzt.
Parallel dazu wächst auch das Geschäft mit taktischen Drohnen, die für Aufklärung, elektronische Kriegsführung und Truppensicherung eingesetzt werden. Diese Systeme sind Teil des Blue sUAS-Programms des US-Verteidigungsministeriums, das sicherstellen soll, dass die US-Armee nicht mehr von chinesischen Anbietern abhängig ist.
Im Herbst vergangenen Jahres setzte der Hersteller zudem einen strategischen Meilenstein mit einer milliardenschweren Übernahme im Bereich Weltraum- und Drohnenabwehrtechnologien. Durch die Kombination entsteht ein integriertes Steuerungssystem, das unbemannte Roboter über See, Luft und Land hinweg verbindet und nun auch die Dimension Space ergänzt.
Damit gewinnt AeroVironment Zugang zu zusätzlichen Budgettöpfen des Pentagons, die sich auf Weltraumüberwachung, Raketenabwehr und Abwehr feindlicher Drohnenschwärme konzentrieren. Analysten erwarten, dass die Transaktion in den kommenden Jahren ein zweistelliges Umsatzwachstum ermöglicht, während Skaleneffekte und Synergien für eine überproportionale Gewinnsteigerung sorgen dürften.
Umsatz und Gewinn steigen rasant
Finanziell sorgt diese Expansion bereits im laufenden Geschäftsjahr für große Sprünge in den Zahlen: Es wird ein Umsatz von rund 2 Milliarden US-Dollar erwartet, was einem Plus von über 100% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das operative Ergebnis klettert ebenfalls deutlich, Analysten prognostizieren für 2026 bereits 304 Millionen US-Dollar – nach rund 146 Millionen im Vorjahr.
Die enge Bindung an das Pentagon sorgt für kontinuierliche Aufträge, dazu kommen internationale Bestellungen, die das Geschäft zusätzlich beflügeln. Da die Aufträge schneller wachsen als die Umsätze, dürfte der Nettogewinn dank Synergien überproportional steigen.
Aktie mit Bewertungsspielraum
Die Aktie hat sich in den vergangenen drei Jahren um rund 200% verteuert. Zeitweise wurde sie durch die milliardenschwere Übernahme belastet, da Investoren den Kaufpreis als zu hoch einschätzten. Heute zeigt sich jedoch, dass die Bewertung im Branchenschnitt eher günstig erscheint. Auf Basis des erwarteten operativen Gewinns für 2026 liegt das Kurs-EBITDA-Verhältnis bei etwa 27 – ein Wert, der unter dem Niveau vergleichbarer Verteidigungsunternehmen liegt.
Angesichts des starken Auftragseingangs, der engen Beziehung zum Pentagon, der möglichen Synergieeffekte und der glänzenden Marktperspektiven halten Analysten ein 12-Monats-Kursziel von 320 US-Dollar für realistisch.
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