Adyen-Aktie: Rücksetzer als Chance?

Adyen-Aktie schwächelt wegen Zöllen, doch steigende Neukunden und starke Segmente deuten auf Wachstumsbeschleunigung ab 2026.

Auf einen Blick:
  • Zölle belasten kurzfristig, aber Nachfrage bleibt stabil
  • Unified Commerce und Plattformgeschäft wachsen zweistellig
  • Bewertung attraktiv, Potenzial für 50% Kursplus

Die Adyen-Aktie hat zwar in den letzten Monaten an Glanz verloren, aber die grundsätzliche Story bleibt intakt. Obwohl kurzfristig Zölle und schwache Zahlen aus dem asiatischen Onlinehandel den Kurs belasten, sehen Analysten mittel- bis langfristig noch reichlich Potenzial für den Titel. Vor allem die Fortschritte bei Neukunden und der Erweiterung des Marktanteils lassen darauf schließen, dass Adyen bald wieder an Fahrt gewinnen könnte.

Wachstum trotz widriger Umstände

Im ersten Halbjahr 2025 bemerkte Adyen die Auswirkungen neuer US-Zölle, die insbesondere asiatische Händler belasteten. Diese Zölle bremsten das Geschäft aus, führten zu einer Anpassung der Prognosen und belasteten die Stimmung. Doch unter der Oberfläche zeichnet sich ein anderes Bild ab: Die Nachfrage nach Adyens Lösungen bleibt konstant, die Pipeline mit neuen Kunden erweitert sich und die Produktivität der Vertriebsteams nimmt deutlich zu. Ein besonders ermutigendes Zeichen: Die neu gewonnenen Händler der 2025er-Kohorte bringen bereits im ersten Jahr mehr Volumen als die früheren Jahrgänge.

Breitere Grundlage bei neuen Kunden

Adyen hat in den letzten Jahren erhebliche Investitionen in Vertrieb und Strukturen getätigt, und nun zeigt sich der Nutzen dieser Bemühungen. Unternehmensangaben zufolge liegt das Volumen der neuen Händler im ersten Halbjahr 2025 mehr als 20% über dem des Vorjahres. Das bedeutet: Jeder neue Kunde trägt zunehmend schneller zum Wachstum bei. Zudem gilt im Geschäftsmodell der Niederländer, dass Händler im zweiten oder dritten Jahr ihre Umsätze mit Adyen in der Regel deutlich steigern. Für Investoren ergibt sich damit eine solide Wachstumsbasis bis 2026 und darüber hinaus.

Unified Commerce als Zugpferd

Ein Blick in die Segmente zeigt, woher das Wachstum kommt. Im Bereich Unified Commerce, der Zahlungen über verschiedene Kanäle hinweg bündelt, stieg der Umsatz zuletzt um 31%. Was die Angelegenheit spannend macht: Adyen gewinnt Marktanteile nicht nur im klassischen Einzelhandel, sondern auch in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie und Entertainment. Diese Felder sind riesig, da noch immer 80–85% der Transaktionen physisch stattfinden. Mit inzwischen 110.000 neuen Terminals allein im letzten Jahr ist das Fundament gelegt.

Plattformgeschäft mit Hebelwirkung

Noch dynamischer wächst das Segment Platforms. Hier nutzt Adyen große Softwareanbieter als Multiplikatoren, um kleine und mittlere Händler effizient zu erreichen. Die Zahl der Kunden, die mehr als eine Milliarde Euro jährlich über Adyen abwickeln, ist von 22 auf 32 gestiegen. Diese Strategie ist clever: Adyen spart eigene Vertriebskosten, während Plattformpartner tausende Händler gleichzeitig einbinden. Hinzu kommen Embedded-Finance-Produkte wie Karten- und Kontodienste, deren Volumen im ersten Halbjahr 2025 bereits über zwei Milliarden Euro lag.

Adyen N.V. Aktie Chart

Wo Experten noch Kurspotenzial sehen

Momentan erfolgt die Bewertung von Adyen auf Basis des 11-Fachen des prognostizierten Jahresumsatzes. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zu Anfang 2025, als der Markt das 14- bis 15-Fache zahlte. Der Rückgang spiegelt die kurzfristigen Unsicherheiten wider, bietet aber auch Chancen: Wenn das Wachstum 2026, wie erwartet, wieder anzieht, könnten höhere Multiples zurückkommen. Analysten sehen daher ein Kurspotenzial von bis zu 50%, da steigende Margen und ein beschleunigtes Wachstum den Unternehmenswert direkt ankurbeln würden.

Natürlich gibt es auch potenzielle Fallstricke. Bleiben die Zölle länger bestehen, könnte das Geschäft im Asien-Pazifik-Raum weiter leiden. Auch die starke Konkurrenz im Zahlungsverkehr setzt Adyen unter Druck, insbesondere wenn große Kunden bessere Konditionen aushandeln. Entscheidend wird daher sein, ob es gelingt, das „Land and Expand“-Prinzip mit bestehenden Kunden fortzusetzen und gleichzeitig neue Händler in großem Stil zu gewinnen.

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