Der Softwaregigant Adobe lieferte zuletzt Mitte Juni solide Zahlen. Doch an der Börse blieb der Kursdruck seitdem hoch. Die Angst vor den Folgen generativer KI auf das Geschäftsmodell hält sich hartnäckig – und bremst die Fantasie der Anleger. Während viele Marktteilnehmer auf beschleunigtes Wachstum durch KI gehofft hatten, zeichnet sich eher eine Stabilisierung auf hohem Niveau ab.
Starke Zahlen, skeptische Stimmung
Im jüngsten Quartal legte der Umsatz um 11% auf 5,87 Mrd. USD zu – mehr als vom Management avisiert. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie von 5,06 USD übertraf die Prognose. Dennoch dominierte an der Wall Street die Sorge, dass generative KI langfristig die Nachfrage nach klassischen Kreativ- und Marketingtools mindern könnte. Adobe hat zwar erstmals konkrete Zahlen zu KI-Produkten genannt (250 Mio. USD ARR zum Jahresende), doch das fiel geringer aus, als viele erhofft hatten.
Mit einer neuen Segmentstruktur trennt Adobe nun zwischen „Creative & Marketing Professionals“ und „Business Professionals & Consumers“. Erstere Gruppe dürfte besonders im Fokus der KI-Diskussion stehen. Das Unternehmen investiert weiter in neue KI-Funktionen, bleibt aber vorsichtig bei den Wachstumszielen. Dennoch hob der Vorstand die Jahresprognose leicht an – vor allem dank des starken zweiten Quartals.
Rückkäufe als Kurstreiber
Adobe nutzt das niedrige Bewertungsniveau derzeit für aggressive Aktienrückkäufe. Ende Q2 lag der Kassenbestand bei 5,7 Mrd. USD, die Nettoverschuldung bleibt moderat. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 notiert die Aktie deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 33 – ein seltener Rabatt für einen etablierten Softwarewert. Selbst bei nur 7% Gewinnwachstum p.a. könnten Anleger zweistellige Renditen erzielen, sollte sich die Bewertung normalisieren.
Das größte Risiko bleibt tatsächlich die mögliche Disruption durch generative KI, über die ich bereits eingangs sprach. Sollten kreative Branchen stärker automatisieren oder Wettbewerber mit vergleichbaren Tools aufholen, könnte das Umsatz- und Margendruck bedeuten. Auch konjunkturelle Schwächephasen könnten die Nachfrage natürlich dämpfen. Aber letzteres wäre ja ein branchenübergreifendes Problem und kein spezifisches Adobe-Problem.
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