Adobe greift zu und kauft Semrush für 1,9 Milliarden Dollar. Klingt nach viel Geld, ist es aber nicht. Denn wenn man die 275,7 Millionen Dollar Barmittel abzieht, die Adobe mit übernimmt, liegt der tatsächliche Unternehmenswert bei „nur“ 1,62 Milliarden Dollar. Das entspricht dem 3,6-fachen des Umsatzes für 2025 und etwa dem 30-fachen des freien Cashflows. Für ein Software-Unternehmen, das mit mittleren Zehner-Prozentsätzen wächst, ist das mehr als vernünftig.
Die Börse sah das zunächst anders und schickte die Adobe-Aktie nach Bekanntwerden des Deals am Mittwoch um rund 2 Prozent nach unten. Dabei hat Adobe mit 5,9 Milliarden Dollar schuldenfreier Liquidität mehr als genug Feuerkraft für solche Deals. Allein im letzten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen 2,0 Milliarden Dollar freien Cashflow. Adobe könnte sich also theoretisch jedes Quartal eine Übernahme dieser Größenordnung leisten, ohne auch nur einen Cent Schulden aufzunehmen.
Adobe Inc. Aktie Chart
Semrush bringt genau das, was Adobe fehlt
Der Deal macht strategisch absolut Sinn. Semrush hatte zuletzt massive Probleme mit Kundenabwanderung im unteren Marktsegment, wo Freelancer und weniger versierte Nutzer die höchste Absprungrate zeigten. Gleichzeitig explodierten die Kosten für die Kundenakquise. Adobe kann hier mit seiner riesigen Kundenbasis aus dem Creative Cloud-Geschäft aushelfen und Semrush-Tools direkt an bestehende Kunden verkaufen.
Für Adobe selbst ist der Zukauf ein willkommener Wachstumsschub. Das Digital Media ARR wuchs zuletzt nur noch mit 11,7 Prozent auf 18,59 Milliarden Dollar, Tendenz abnehmend. Semrush bringt 455,4 Millionen Dollar ARR mit, die mit 14 Prozent schneller wachsen. Das bedeutet sofort einen Boost von rund 2,5 Prozent, sobald der Deal in der ersten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen ist. Besonders spannend ist Semrushs KI-Geschäft für SEO-Optimierung, das sich von Quartal zu Quartal verdoppelt hat. Genau solche Enterprise-KI-Tools fehlten Adobe bisher.
Die Bewertung von Adobe selbst ist geradezu lächerlich günstig geworden. Mit einem erwarteten KGV von nur 13,6 für 2026 handelt die Aktie deutlich unter dem Markt und unter Software-Konkurrenten. Nach einem Kursverlust von fast 30 Prozent seit Jahresbeginn bietet sich hier eine mögliche Einstiegschance. Adobe nutzt seine finanzielle Stärke clever, um Wachstumslücken zu schließen.
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