Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist wenige Wochen her, als Adidas seine Quartalszahlen vorlegte: Der währungsbereinigte Umsatz der des Sportartikel-Herstellers war um 12 Prozent gestiegen, „getrieben durch breitgefächertes zweistelliges Wachstum über Märkte, Produktsegmente, Kategorien und Vertriebskanäle hinweg“, wie es damals hieß. Letztlich hat Adidas seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 erhöht. Das sorgte unter Analysten für Zuversicht, sie bekräftigten fast ausnahmslos ihre Kaufempfehlung für die Aktie – und irrten gewaltig. Denn wer der Aufforderung nachgekommen sein sollte, hat seitdem viel Kapital verloren: Die Aktie hat seit ihrem Oktober-Hoch mehr als 20 Prozent an Wert eingebüßt.
Nicht nur die DZ Bank von Adidas überzeugt
Dabei war man etwa bei der DZ Bank nach dem Zahlenwerk doch so überzeugt, hat die Einstufung für Adidas auf „Kaufen“ mit einem fairen Wert von 240 Euro belassen. Über die Markreaktion zeigte Analyst Thomas Maul bereits Ende Oktober Unverständnis: Trotz einer anhaltend hohen Umsatzdynamik und einem erhöhten Ergebnisziel für 2025 sei die Aktie stark unter Druck geraten, schrieb er laut finanzen.net. Ohne Zweifel bestünden „gewisse Unsicherheiten über die Entwicklung des US-Geschäfts“, den ausgeprägten Pessimismus des Kapitalmarktes teile er jedoch nicht.
Dies hat er mit seinen Kollegen aus anderen Häusern gemein, wie sich beim Blick auf die im Oktober aufgerufenen Kursziele zeigt. Denn der DZ-Analyst war bei weitem nicht der Optimistischste:
- Bernstein Research: 235,00 EUR, +57,67%
- UBS: 274,00 Euro, +83,83%
- Deutsche Bank: 280,00 Euro, +87,86%
- RBC Capital: 210,00 Euro, +40,89%
Deutsche Bank beließ Kursziel bei 280 Euro
Der Kurseinbruch nach den endgültigen Quartalszahlen bei der Adidas-Aktie sei „schwer zu erklären und nicht gerechtfertigt“, schrieb Adam Cochrane von der Deutschen Bank in seiner am 30. Oktober vorliegenden Reaktion. Es gebe lediglich geringfügige Belastungsfaktoren, so seine Einschätzung. Das größte Problem sei ein gewisses Antriebsvakuum bis zum Jahresausblick 2026 im März. Dennoch beließ er die Einstufung für Adidas mit einem Kursziel von 280 Euro auf „Buy“ belassen.
Zur Einordnung: Am Analysetag hatte die Aktie von 196,40 Euro noch am 21. Oktober auf 165,00 Euro abgegeben. Mittlerweile könnten Anleger von einem solchen Kursstand nur träumen. Nach weiteren Abschlägen im November notierte die Adidas-Aktie am Donnerstag dieser Woche auf einem neuen Jahrestief bei gerade noch gut 150 Euro.
„Positive Signale“ bei Adidas ausgemacht
Die einmütige Reaktion auf Analystenseite wirkte vor drei Wochen bereits ein bisschen wie Trotz: Die negative Kursreaktion auf den Quartalsbericht des Sportwarenherstellers erscheine „übertrieben“, schrieb etwa Robert Krankowski von der schweizer Großbank UBS. Er machte indes „positive Signale für die Markendynamik“ aus – und beließ das Adidas-Kursziel auf 274 Euro, kombiniert mit einer Kaufempfehlung.
Und selbst der vorsichtigste Akteur, Nick Anderson von der Privatbank Berenberg, hatte die Einstufung für Adidas angesichts des Kursrutsches nach den Zahlen zum dritten Quartal mit einem Kursziel von 220 Euro belassen, allerdings mit einer „Hold“-Empfehlung. Doch auch ihm war die Marktreaktion suspekt, wie er kundtat: Der Einbruch um 10 Prozent am Berichtstag „sei eigentlich nicht gerechtfertigt gewesen“, schrieb Anderson.
Hohe Qualität derzeit nicht gefragt?
Viele Investoren glaubten, dass die Umstrukturierung des Sportartikelherstellers erfolgreich abgeschlossen ist und orientierten sich nun wieder stärker an den Marktbedingungen, mutmaßte Andersen damals. Außerdem seien besonders volatile Aktien derzeit bei Anlegern begehrter als solche „von hoher Qualität wie Adidas“. Auch wenn er sich beim Kursziel vertan hat, genau wie alle anderen, wenigstens in diesem Punkt sollte der Analyst Recht behalten.
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