Abbott Laboratories hat am Donnerstag die Übernahme von Exact Sciences für rund 21 Milliarden Dollar angekündigt. Der Kaufpreis liegt bei 105 Dollar je Aktie, was die Papiere von Exact Sciences auf über 100 Dollar katapultierte. Noch im Mai und Anfang Oktober hatten die Titel bei etwa 52 Dollar notiert. Die Transaktion soll Abbotts stockendes Wachstum neu beleben und das Portfolio im Bereich Diagnostik deutlich erweitern.
Exact Sciences hat sich als führender Anbieter von Krebsfrüherkennungstests etabliert. Das Unternehmen erzielte im dritten Quartal Rekordeinnahmen von 851 Millionen Dollar, ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Management mit Erlösen zwischen 3,22 und 3,24 Milliarden Dollar. Trotz dieser beeindruckenden Umsatzentwicklung bleibt Exact Sciences jedoch defizitär. Das kumulierte Defizit summiert sich mittlerweile auf 4,62 Milliarden Dollar.
Cologuard als etabliertes Produkt mit Konkurrenz
Das Flaggschiffprodukt von Exact Sciences ist der Cologuard-Test zur Darmkrebsfrüherkennung. Seit der Markteinführung 2014 wurde der Test bereits 20 Millionen Mal eingesetzt. Die neuere Version Cologuard Plus verspricht eine Reduktion der falsch positiven Ergebnisse um fast 40 Prozent. Medicare übernimmt die Kosten, und führende Fachgesellschaften haben den Test in ihre Leitlinien aufgenommen.
Allerdings intensiviert sich der Wettbewerb. Geneoscopy erhielt kürzlich die Zulassung für einen konkurrierenden Stuhltest, und Guardant Health bietet mit Shield einen blutbasierten Darmkrebstest an, der ebenfalls von der FDA zugelassen wurde. Exact Sciences muss seine Marktposition gegen diese neuen Anbieter verteidigen, was zusätzliche Investitionen erfordert und den Weg zur Profitabilität erschweren könnte.
Abbott Laboratories Aktie Chart
Cancerguard als strategischer Wachstumstreiber für Abbott
Ein wesentlicher Grund für Abbotts Interesse dürfte der neue Cancerguard-Test sein. Diese Blutuntersuchung kann mehr als 50 Krebsarten erkennen und gehört zur Kategorie der Multi-Cancer Early Detection Tests. Im dritten Quartal führte Exact Sciences das Produkt in den USA ein. Die Sensitivität liegt bei 68 Prozent für die sechs tödlichsten Krebsarten und bei 64 Prozent über ein breiteres Spektrum hinweg. Die Spezifität erreicht 97,4 Prozent.
Abbott selbst kämpft mit stagnierenden Umsätzen seit dem Ende der Corona-Pandemie. Die Erlöse haben sich kaum entwickelt, und die Aktie legte in den vergangenen fünf Jahren nur elf Prozent zu. Mit der Übernahme von Exact Sciences erhofft sich Abbott nicht nur einen Umsatzschub von über drei Milliarden Dollar jährlich, sondern auch Zugang zu einem potenziell wachstumsstarken Markt. Analysten schätzen, dass der MCED-Markt bis 2032 ein Volumen von 7,5 Milliarden Dollar erreichen könnte.
Die Bewertung erscheint allerdings ambitioniert. Abbott zahlt etwa das Siebenfache des Jahresumsatzes 2025 für ein Unternehmen, das weiterhin Verluste schreibt. Zudem ist Cancerguard noch nicht von der FDA zugelassen, und die Kostenübernahme durch Versicherungen bleibt ungeklärt. Der Test kostet 689 Dollar, was bei flächendeckendem Einsatz erhebliche Kosten verursachen würde. Bleibt abzuwarten, wie schnell Abbott die Integration meistert und ob sich die Wette auf die Krebsfrüherkennung auszahlt.
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