Netflix stand in den letzten Monaten scheinbar unaufhaltsam auf dem Gaspedal. Mit mehr als 33% Kursplus seit Jahresbeginn war der Streaming-Gigant einer der Top-Performer an der Wall Street. Doch jetzt sorgt ein Analysten-Update für Ernüchterung: JPMorgan zieht das Rating zurück – und die Aktie verliert vorbörslich fast 2%.
Warum JPMorgan auf Neutral schaltet
Die US-Großbank stuft Netflix von „Overweight“ auf „Neutral“ herab. Die Begründung: Risiken und Chancen halten sich nach dem jüngsten Anstieg nun die Waage. Konkret weist JPMorgan auf die ambitionierte Bewertung hin – aktuell liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der 2026er-Zahlen bei 39, das Kurs-Free-Cashflow-Verhältnis sogar bei 44.
Auch wenn Netflix mit seinem Abo-Modell als defensiver Fels in makroökonomisch unruhigen Zeiten gilt, könnte das Momentum nachlassen – vor allem wenn Handelskonflikte oder Konjunktursorgen weiter abflauen. In diesem Fall würden Anleger wohl eher auf zyklische Nachzügler als auf „sichere Häfen“ wie Netflix setzen.
Sommer ohne Katalysator?
Hinzu kommt ein saisonaler Effekt: Die Sommermonate gelten traditionell als schwieriger für Netflix. Die großen Blockbuster laufen meist im Herbst oder Winter, während das zweite Quartal eher durchwachsen ist. Auch nach dem „Upfront“-Event in der Vorwoche fehlen kurzfristig neue Impulse. Erst im dritten Quartal erwartet JPMorgan wieder stärkere Inhalte.
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Langfristig bleibt man optimistisch
Anders als es das Downgrade vielleicht vermuten lässt, sieht JPMorgan Netflix auf lange Sicht gut positioniert. 300 Millionen Abonnenten weltweit, eine starke Content-Pipeline und die Vorreiterrolle in der TV-Transformation machen den Konzern aus Sicht der Analysten zu einem der Gewinner des Streaming-Zeitalters.
Die Bank hebt sogar das Kursziel leicht an – von 1.150 auf 1.220 US-Dollar. Das entspricht einem Potenzial von rund 6 % gegenüber dem aktuellen Kursniveau. Doch kurzfristig dürfte die Aktie erstmal eine Verschnaufpause einlegen.
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