Die Aktie von Nel ASA bleibt sich treu – und im Kurskeller gefangen. Bei 0,43 Euro waren die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten am vergangenen Freitag aus dem Handel in Frankfurt gegangen. Trotz eines kleinen Aufschlags an diesem Freitag stehen sie kurz vor Börsenschluss dennoch bei lediglich 0,41 Euro. Dabei hätten zwei neue Analysten-Einschätzungen in dieser Woche für einen neuen Impuls sorgen können, so oder so. Denn die Nel-Aktie pendelt quasi zwischen zwei Extremen.
UBS mit vernichtendem Urteil für Nel ASA
Da wäre zunächst das vernichtende Urteil der UBS vom Wochenanfang: Die Norweger bräuchten noch Aufträge, um die Umsatzziele für 2025 zu erreichen, schrieb Analyst Christopher Leonard kurz und knapp. Da von diesen seit Monaten nichts zu sehen ist, beließ der Experte der schweizer Großbank die Einstufung für Nel ASA in der Folge wohl auf „Sell“ mit einem Kursziel von 3,70 norwegischen Kronen (NOK). Mit umgerechnet gerade einmal 0,33 Euro erwartet die UBS somit einen weiteren Kursrückgang um mehr als 20 Prozent.
- Auch Berenberg vertritt die Ansicht, Nel müsse „einige große Order hereinholen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen“
- Doch Analyst James Carmichael geht offenbar davon aus, dass den Norwegern das in naher Zukunft gelingen könnte
Nur so ist zu erklären, dass er am Dienstag zu einer komplett anderen Einschätzung kam – und die Nel-Aktie mit Blick auf die Ende Februar vorgelegten Zahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 11 NOK beließ.
Nel-Kursziel suggeriert Aufstieg um 130 Prozent
Um seine umgerechnet 0,97 Euro zu erreichen, müssten sich die Papiere nämlich im Wert um 130 Prozent (!) steigern. Im Elektrolyse-Segment sei Konkurrent Thyssenkrupp Nucera derzeit sein Favorit, denn dort lasse sich auch die Entwicklung der Aufträge besser vorhersagen, so Carmichael. Die Nel-Aktie, glaubt er, biete „gleichwohl mehr Aufwärtspotenzial, sollte der Konzern eine gute Auftragsdynamik vorweisen können“. Dynamik? Nun ja, im 4. Quartal 2023 war der Auftragseingang bei Nel um 81 Prozent auf rund 16 Millionen Euro eingebrochen.
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