Nel ASA: Das wird für Zündstoff sorgen!

Die Aktie von Nel ASA beendete die Woche erneut im Minus. Die Anleger des Wasserstoff-Spezialisten müssen zudem mit einer weiteren Kapitalerhöhung rechnen.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von Nel ASA verlor auf in der zurückliegenden Woche erneut an Wert
  • Die Einladung zur Hauptversammlung macht zudem eine reale Gefahr deutlich
  • Der Wasserstoff-Spezialist will sich die nächste Kapitalerhöhung billigen lassen
  • Analysten rufen für Nel tatsächlich Kursziele zwischen 0,33 und 1,14 Euro auf

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Nel ASA beendete die vergangene Woche erneut im Minus. Nach einem durchaus vielversprechenden Start in den Freitag, als die die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten kurzzeitig eine Bewertung von 0,42 Euro erreichten, lagen sie am Ende doch wieder bei 0,40 Euro – und damit deutlich unter den 0,43 Euro vom vorvergangenen Freitag. Wie es mit der Nel-Aktie mittelfristig weitergehen wird, darin sind sich die Analysten zudem völlig uneins, die Kursziele nach den Quartalzahlen Ende Februar wurden zwischen 0,33 und 1,14 Euro festgesetzt. Möglicherweise sollten die Skeptiker Recht behalten, denn eine Gefahr ist für Anleger durchaus real.

Nel ASA: Gefahr der nächsten Kapitalerhöhung

Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies hatte bereits kurz vor den Zahlen von Nel ASA auf die Herausforderungen der Wasserstoffbranche hingewiesen, bedingt „durch das wirtschaftliche Umfeld sowie die mangelnde Vorhersagbarkeit staatlicher Regulierungsmaßnahmen und der künftigen Nachfrageentwicklung“, wie er schrieb. Bei Nel erschwere zudem der zunehmende Wettbewerb im Bereich Elektrolyse eine Prognose der Auftragsentwicklung, so sein Eindruck.

  • Zusammen mit den Investitionsnotwendigkeiten steige so „das Risiko einer weiteren Kapitalerhöhung“,  warnte Hesse
  • Und mit dieser Einschätzung schien der Jefferies-Analyst nicht so ganz falsch zu liegen, wie sich wenig später zeigen sollte

Neue Aktien im Wert von bis zu 3 Millionen Euro

Denn kurz nach dem Quartalsbericht, den Nel am 28. Februar vorgelegt hatte, erging an die Aktionäre des norwegischen Unternehmens bereits die Einladung zur Hauptversammlung, die am 23. April 2024 als virtuelle Veranstaltung stattfinden soll. Und wer sich das Anschreiben im Detail ansieht, entdeckt einen entscheidenden Passus, der beim Aktionärstreffen für Zündstoff sorgen wird. Denn der Vorstand von Nel schlägt der Generalversammlung darin in der Tat „die Ermächtigungen zur Ausgabe neuer Aktien vor“, wie es heißt.

Der Beschlussvorschlag im Wortlaut: „Dem Vorstand werden folgende Ermächtigungen zur Erhöhung des Anteils erteilt: Kapital bis zu 33.426.506 NOK in einer oder mehreren Aktienemissionen für allgemeine Unternehmenszwecke, auch im Zusammenhang mit Investitionen, Fusionen und Übernahmen.“ Zusammen mit den bis zu 3.342.651 NOK für die Ausgabe von Aktien im Zusammenhang mit Aktienoptionen für Mitarbeiter, erbittet sich der Nel-Vorstand um CEO Håkon Volldal  somit das Recht auf eine weitere Kapitalerhöhung im Wert von umgerechnet knapp 3 Millionen Euro.

Abspaltung von Nel Hydrogen Fueling möglich

Dabei will das Management sich von den Aktionären freie Hand geben lassen: „Bei der Nutzung der Ermächtigungen bestimmt der Vorstand Preis und Bedingungen für die Zeichnung entsprechend den Bedürfnissen des Unternehmens und des Marktwerts der Aktien zu diesem Zeitpunkt“, heißt es in der Vorlage. Des weiteren soll der Nel-Vorstand im Zusammenhang mit der Durchführung des Beschlusses auf das Vorzugsrecht der Altaktionäre zum Bezug von Aktien verzichten dürfen. Die Ermächtigungen laufen demnach mit der Hauptversammlung im Jahr 2025 aus.

Will heißen: Die Zustimmung durch die Versammlung vorausgesetzt, müssen Nel-Anleger bis zum Frühjahr nächsten Jahres jederzeit mit einer weiteren Kapitalerhöhung in Millionenhöhe rechnen. Auch die mögliche Ausgliederung von Nel Hydrogen Fueling aus dem Unternehmen wird auf der Hauptversammlung Thema sein. Allerdings: Über eine solche Abspaltung, die derzeit geprüft werde, „wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen“, heißt es

81 Prozent Auftragseinbruch bei Nel ASA

Und so ist die Zukunft des Unternehmens von reichlich Unsicherheit geprägt. Das gilt auch fürs operative Geschäft. Nel ASA hatte den Umsatz im 4. Quartal 2023 zwar um knapp 30 Prozent auf 46,59 Millionen Euro gesteigert, den Verlust von 18,83 auf 9,24 Millionen Euro in etwa halbiert. Zugleich allerdings war der Auftragseingang um 81 Prozent auf 16 Millionen Euro eingebrochen, und damit auf nur noch rund 35 Prozent des jüngsten Quartalsumsatzes. Bereits im 3. Quartal 2023 waren den Bestellungen im Jahresvergleich um 55 Prozent zurückgegangen.

  • Dass Nel ASA diese bedenkliche Entwicklung stoppen kann, daran glauben offenbar ein paar Analysten, andere hingegen nicht
  • Nur so sind die extremen Unterschiede bei den jüngst aufgerufenen Kurszielen für die Nel-Aktie zu erklären

Die Norweger bräuchten noch Aufträge, um die Umsatzziele für 2025 zu erreichen, konstatierte die schweizer Großbank UBS am Montag. Analyst Christopher Leonard geht offenbar nicht davon aus, dass dies gelingen wird, und beließ die Einstufung für Nel auf „Sell“ mit einem Kursziel von 3,70 norwegischen Kronen (NOK), besagte 0,33 Euro. Leonard rechnet also mit einem weiteren Kursrückgang um annähernd 20 Prozent. Dabei hat sie im zurückliegenden Jahr bereits knapp 70 Prozent an Wert eingebüßt.

Nel ASA Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

RBC mit extrem hohem Kursziel für Nel-Aktie

Die kanadische Bank RBC glaubt dennoch unbeirrt an Nel ASA: Sie ist zwar ein klein wenig vorsichtiger geworden, bleibt sich in ihrem grundsätzlichen Optimismus aber treu. RBC hatte das Kursziel für Nel ASA nach den Quartalszahlen lediglich von 14 auf 13 NOK gesenkt, die Einstufung bei erwarteten 1,14 Euro aber logischerweise auf „Outperform“ belassen. Rechnet Analyst Erwan Kerouredan doch annähernd mit einer Kursverdreifachung.

Die Ergebnisse des Wasserstoff-Spezialisten hätten die Erwartungen übertroffen, begründete der Analyst seine extrem hohe Prognose. Die Ausgliederung der Betankungssparte sei eindeutig positiv für den Anlagehintergrund, schrieb er. Dass diese noch gar nicht gesichert ist, ignorierte Kerouredan in seiner Notiz genauso, wie den Einbruch bei den Neuaufträgen.

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