Die gute Nachricht vorab: Die Aktie von Nel ASA hält sich weiter stabil bei einem Kurs von rund 0,42 Euro. Am Dienstag hatte sie sogar kurz die Marke von 0,45 Euro erreicht, fiel dann aber wieder zurück. Das ist angesichts der Nachrichtenlage auch kaum verwunderlich, lasten doch seit gut einer Woche schwere Vorwürfe auf dem norwegischen Wasserstoff-Spezialisten: Der Kunde Iwatani Corporation of America hat wegen angeblicher Mängel an von Nel gelieferten Ausrüstung für Wasserstoff-Tankstellen Klage gegen das Unternehmen eingereicht, Ausgang offen. Möglicherweise warten die Anleger ab, ob wenigstens die Quartalzahlen Ende des Monats einen positiven Impuls geben. Es wäre eine große Überraschung.
Nur eine Auftragsmeldung für Nel ASA seit Juli
Denn tatsächlich war eine der wenigen guten Nachricht der vergangenen Monate, dass Nel Hydrogen Electrolyser AS einen Vertrag über 10 Megawatt alkalische Elektrolyserausrüstung mit der südkoreanischen Samsung C&T unterzeichnet habe. Wert der Bestellung: rund 5 Millionen Euro. Das ist nicht gerade viel, war aber in Sachen Auftragsmeldung die einzige seit Juli 2023 – und lässt beim Auftragsbestand Schlimmstes befürchten.
- Die Auftragslage war Grund dafür, warum JP Morgan das Kursziel für Nel ASA Ende Januar von 11,40 auf 6,40 Norwegische Kronen (NOK) gesenkt hat
- Mit umgerechnet 0,57 Euro sieht die US-Bank trotz einer „Neutral“-Bewertung aber immerhin noch Kurspotenzial von aktuell 35 Prozent
Analyst kürzte niedriges Nel-Kursziel weiter
Das ist bei Martin Huseby Karlsen anders: Der Analyst bei DNB Markets stufte die Nel-Aktie Mitte Januar unverändert mit „Sell“ ein, reduziert zudem sein ohnehin niedriges Kursziel von 4,50 NOK um 0,50 auf 4,00 NOK. Mit umgerechnet 0,35 Euro sieht Karlsen also noch weiteres Abwärtspotenzial bei Nel ASA. Sollte er wirklich Recht behalten? Für Bestandsaktionäre wäre dies ein bitteres Szenario. Trotz aktueller Stabilität: Allein im zurückliegenden Jahr haben die Papiere mehr als 70 Prozent an Wert eingebüßt.
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